Das Archiv für Religionswissenschaft war eine religionswissenschaftliche international ausgelegte deutsche Fachzeitschrift die zwischen 1898 und 1942 erschien. Sie wurde durch Thomas Achelis gegründet und mit dem Verlagswechsel 1904 zu B. G. Teubner (Leipzig) und Herausgeberwechsel zu Albrecht Dieterich programmatisch neu ausgerichtet mit dem Gewicht auf die philologisch orientierte Religionswissenschaft. Nach Dieterichs plötzlichen Tod übernahm 1908 Richard Wünsch die Verantwortung als Herausgeber.

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  • Das Archiv für Religionswissenschaft war eine religionswissenschaftliche international ausgelegte deutsche Fachzeitschrift die zwischen 1898 und 1942 erschien. Sie wurde durch Thomas Achelis gegründet und mit dem Verlagswechsel 1904 zu B. G. Teubner (Leipzig) und Herausgeberwechsel zu Albrecht Dieterich programmatisch neu ausgerichtet mit dem Gewicht auf die philologisch orientierte Religionswissenschaft. Nach Dieterichs plötzlichen Tod übernahm 1908 Richard Wünsch die Verantwortung als Herausgeber. Nach dem Ersten Weltkrieg und der anfänglichen internationalen Isolation und Boykott der deutschen Wissenschaft erlebte das Archiv in den Zwischenkriegsjahrzehnten wirtschaftlich schwierige Zeiten. Durch eine enge Kooperation mit der schwedischen Religionswissenschaft, namentlich vertreten durch den renommierten Gräzisten Martin P. Nilsson und der Zusammenlegung mit der schwedischen Zeitschrift „Beiträge zur Religionswissenschaft“ der „Religionswissenschaftlichen Gesellschaft Stockholm“ 1923 wurde der internationale Charakter der Zeitschrift verstärkt. Gleichfalls konnten durch die Zusammenlegung wirtschaftliche Probleme kompensiert werden. Nilsson übernahm in der Folge gemeinsam mit Otto Weinreich die Herausgeberschaft. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 veränderte sich das wissenschaftliche Klima zwischen Schweden und Deutschland insbesondere stieß die nationalsozialistische Ideologie (Germanenkult, Rassismus, Antisemitismus) und die Einflussnahme in die Wissenschaften auf zunehmende Skepsis und harsche Ablehnung. Zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Zeitschrift trat der in den dreißiger Jahren der wissenschaftliche Existenzkampf gegen das NS-System aber auch durch aufgenötigte Kompromisse. Nilsson geriet in Schweden in die Kritik zu freundlich oder selbst nazistische Tendenzen zu zeigen, beziehungsweise nicht deutlicher auf Abstand zu der NS-Wissenschaftspolitik zu gehen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs führte konsequenterweise 1943 zur Beendigung der gemeinsamen Herausgabe und Förderung durch die Stockholmer Gesellschaft womit die Weiterführung des Archivs nicht mehr möglich war und die Erscheinung eingestellt wurde. (de)
  • Das Archiv für Religionswissenschaft war eine religionswissenschaftliche international ausgelegte deutsche Fachzeitschrift die zwischen 1898 und 1942 erschien. Sie wurde durch Thomas Achelis gegründet und mit dem Verlagswechsel 1904 zu B. G. Teubner (Leipzig) und Herausgeberwechsel zu Albrecht Dieterich programmatisch neu ausgerichtet mit dem Gewicht auf die philologisch orientierte Religionswissenschaft. Nach Dieterichs plötzlichen Tod übernahm 1908 Richard Wünsch die Verantwortung als Herausgeber. Nach dem Ersten Weltkrieg und der anfänglichen internationalen Isolation und Boykott der deutschen Wissenschaft erlebte das Archiv in den Zwischenkriegsjahrzehnten wirtschaftlich schwierige Zeiten. Durch eine enge Kooperation mit der schwedischen Religionswissenschaft, namentlich vertreten durch den renommierten Gräzisten Martin P. Nilsson und der Zusammenlegung mit der schwedischen Zeitschrift „Beiträge zur Religionswissenschaft“ der „Religionswissenschaftlichen Gesellschaft Stockholm“ 1923 wurde der internationale Charakter der Zeitschrift verstärkt. Gleichfalls konnten durch die Zusammenlegung wirtschaftliche Probleme kompensiert werden. Nilsson übernahm in der Folge gemeinsam mit Otto Weinreich die Herausgeberschaft. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 veränderte sich das wissenschaftliche Klima zwischen Schweden und Deutschland insbesondere stieß die nationalsozialistische Ideologie (Germanenkult, Rassismus, Antisemitismus) und die Einflussnahme in die Wissenschaften auf zunehmende Skepsis und harsche Ablehnung. Zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Zeitschrift trat der in den dreißiger Jahren der wissenschaftliche Existenzkampf gegen das NS-System aber auch durch aufgenötigte Kompromisse. Nilsson geriet in Schweden in die Kritik zu freundlich oder selbst nazistische Tendenzen zu zeigen, beziehungsweise nicht deutlicher auf Abstand zu der NS-Wissenschaftspolitik zu gehen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs führte konsequenterweise 1943 zur Beendigung der gemeinsamen Herausgabe und Förderung durch die Stockholmer Gesellschaft womit die Weiterführung des Archivs nicht mehr möglich war und die Erscheinung eingestellt wurde. (de)
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  • Das Archiv für Religionswissenschaft war eine religionswissenschaftliche international ausgelegte deutsche Fachzeitschrift die zwischen 1898 und 1942 erschien. Sie wurde durch Thomas Achelis gegründet und mit dem Verlagswechsel 1904 zu B. G. Teubner (Leipzig) und Herausgeberwechsel zu Albrecht Dieterich programmatisch neu ausgerichtet mit dem Gewicht auf die philologisch orientierte Religionswissenschaft. Nach Dieterichs plötzlichen Tod übernahm 1908 Richard Wünsch die Verantwortung als Herausgeber. (de)
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  • Archiv für Religionswissenschaft (de)
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