Anthracycline sind aus Streptomyces-Arten isolierte Antibiotika, die in der Chemotherapie als Zytostatika gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt werden. Anthracycline wirken unter anderem, indem sie an Topoisomerase IIα binden. Topoisomerase IIα ist ein Schlüsselenzym der Zellteilung. Zudem interkalieren Anthracycline in die DNA und verhindern dadurch eine weitere Nucleinsäuresynthese. Ein weiterer Wirkmechanismus ist, dass durch Biotransformation freie Radikale entstehen, die Doppelstrangbrüche der DNA erzeugen können. Ferner wird durch Bindung der Anthracycline an die Zellmembran deren Permeabilität und Fluidität erhöht, was zu vermehrtem Absterben der betroffenen Zelle führt.Wegen des schnellen Wachstums von Krebszellen werden diese durch Anthracycline stärker gestört als gesunde Zell

Property Value
dbo:abstract
  • Anthracycline sind aus Streptomyces-Arten isolierte Antibiotika, die in der Chemotherapie als Zytostatika gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt werden. Anthracycline wirken unter anderem, indem sie an Topoisomerase IIα binden. Topoisomerase IIα ist ein Schlüsselenzym der Zellteilung. Zudem interkalieren Anthracycline in die DNA und verhindern dadurch eine weitere Nucleinsäuresynthese. Ein weiterer Wirkmechanismus ist, dass durch Biotransformation freie Radikale entstehen, die Doppelstrangbrüche der DNA erzeugen können. Ferner wird durch Bindung der Anthracycline an die Zellmembran deren Permeabilität und Fluidität erhöht, was zu vermehrtem Absterben der betroffenen Zelle führt.Wegen des schnellen Wachstums von Krebszellen werden diese durch Anthracycline stärker gestört als gesunde Zellen. Allerdings werden auch gesunde Körperzellen angegriffen, was zu schweren, teilweise irreversiblen Nebenwirkungen wie Störungen des Knochenmarks und vor allem des Herzens führen kann, es besteht die Gefahr der Kardiomyopathie mit irreversibler Herzinsuffizienz. Zu den Anthracyclinen gehören z. B. Epirubicin, Idarubicin, Doxorubicin und Daunorubicin. (de)
  • Anthracycline sind aus Streptomyces-Arten isolierte Antibiotika, die in der Chemotherapie als Zytostatika gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt werden. Anthracycline wirken unter anderem, indem sie an Topoisomerase IIα binden. Topoisomerase IIα ist ein Schlüsselenzym der Zellteilung. Zudem interkalieren Anthracycline in die DNA und verhindern dadurch eine weitere Nucleinsäuresynthese. Ein weiterer Wirkmechanismus ist, dass durch Biotransformation freie Radikale entstehen, die Doppelstrangbrüche der DNA erzeugen können. Ferner wird durch Bindung der Anthracycline an die Zellmembran deren Permeabilität und Fluidität erhöht, was zu vermehrtem Absterben der betroffenen Zelle führt.Wegen des schnellen Wachstums von Krebszellen werden diese durch Anthracycline stärker gestört als gesunde Zellen. Allerdings werden auch gesunde Körperzellen angegriffen, was zu schweren, teilweise irreversiblen Nebenwirkungen wie Störungen des Knochenmarks und vor allem des Herzens führen kann, es besteht die Gefahr der Kardiomyopathie mit irreversibler Herzinsuffizienz. Zu den Anthracyclinen gehören z. B. Epirubicin, Idarubicin, Doxorubicin und Daunorubicin. (de)
dbo:individualisedGnd
  • 4142633-2
dbo:isbn
  • 978-3-8047-1952-1
dbo:lccn
  • sh/85/005559
dbo:originalTitle
  • Mutschler – Arzneimittelwirkungen Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie (de)
  • Mutschler – Arzneimittelwirkungen Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageID
  • 219461 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 151691440 (xsd:integer)
prop-de:auflage
  • 9 (xsd:integer)
prop-de:autor
  • Ernst Mutschler et al.
prop-de:jahr
  • 2008 (xsd:integer)
prop-de:ort
  • Stuttgart
prop-de:typ
  • s
dc:publisher
  • Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Anthracycline sind aus Streptomyces-Arten isolierte Antibiotika, die in der Chemotherapie als Zytostatika gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt werden. Anthracycline wirken unter anderem, indem sie an Topoisomerase IIα binden. Topoisomerase IIα ist ein Schlüsselenzym der Zellteilung. Zudem interkalieren Anthracycline in die DNA und verhindern dadurch eine weitere Nucleinsäuresynthese. Ein weiterer Wirkmechanismus ist, dass durch Biotransformation freie Radikale entstehen, die Doppelstrangbrüche der DNA erzeugen können. Ferner wird durch Bindung der Anthracycline an die Zellmembran deren Permeabilität und Fluidität erhöht, was zu vermehrtem Absterben der betroffenen Zelle führt.Wegen des schnellen Wachstums von Krebszellen werden diese durch Anthracycline stärker gestört als gesunde Zell (de)
  • Anthracycline sind aus Streptomyces-Arten isolierte Antibiotika, die in der Chemotherapie als Zytostatika gegen verschiedene Krebsarten eingesetzt werden. Anthracycline wirken unter anderem, indem sie an Topoisomerase IIα binden. Topoisomerase IIα ist ein Schlüsselenzym der Zellteilung. Zudem interkalieren Anthracycline in die DNA und verhindern dadurch eine weitere Nucleinsäuresynthese. Ein weiterer Wirkmechanismus ist, dass durch Biotransformation freie Radikale entstehen, die Doppelstrangbrüche der DNA erzeugen können. Ferner wird durch Bindung der Anthracycline an die Zellmembran deren Permeabilität und Fluidität erhöht, was zu vermehrtem Absterben der betroffenen Zelle führt.Wegen des schnellen Wachstums von Krebszellen werden diese durch Anthracycline stärker gestört als gesunde Zell (de)
rdfs:label
  • Anthracycline (de)
  • Anthracycline (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is prop-de:wirkstoffgruppe of
is foaf:primaryTopic of