Das 49 Strophen umfassende volkssprachige Annolied wurde wahrscheinlich zwischen 1077 und 1081, jedenfalls vor 1100, in frühmittelhochdeutschen Reimpaarversen vermutlich von einem Siegburger Mönch verfasst. Als Anhaltspunkt für die Datierung gilt die Erwähnung von Mainz als Krönungsort. Die Krönungen der deutschen Könige fanden üblicherweise in Aachen statt; deswegen kann sich die Angabe nur auf die Zeit nach der Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1077 oder auf die Krönung Heinrichs V. 1106 beziehen. Der Autor ist anonym, die meisten Indizien sprechen für seine Herkunft aus dem rheinfränkischen Raum, insbesondere aus dem Dreieck Hersfeld-Saalfeld-Bamberg. Als Auftraggeber kommt Abt Reginhard von Siegburg in Frage.

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  • Das 49 Strophen umfassende volkssprachige Annolied wurde wahrscheinlich zwischen 1077 und 1081, jedenfalls vor 1100, in frühmittelhochdeutschen Reimpaarversen vermutlich von einem Siegburger Mönch verfasst. Als Anhaltspunkt für die Datierung gilt die Erwähnung von Mainz als Krönungsort. Die Krönungen der deutschen Könige fanden üblicherweise in Aachen statt; deswegen kann sich die Angabe nur auf die Zeit nach der Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1077 oder auf die Krönung Heinrichs V. 1106 beziehen. Der Autor ist anonym, die meisten Indizien sprechen für seine Herkunft aus dem rheinfränkischen Raum, insbesondere aus dem Dreieck Hersfeld-Saalfeld-Bamberg. Als Auftraggeber kommt Abt Reginhard von Siegburg in Frage. Die Originalhandschrift des Annoliedes ist verschollen. Früheste erhaltene Zeugnisse sind Martin Opitzens Erstdruck von 1639 und ein Teilabdruck durch Bonaventura Vulcanius. Beide benutzten eng verwandte, aber nicht identische Vorlagen. Seit seiner Erstedition hat das Annolied großes Forscherinteresse auf sich gezogen, entsprechend umfangreich ist die Forschungsliteratur. Hervorzuheben sind die Arbeiten von Opitz (1639), Parnassus Boicus (1723), Wilhelm Wilmanns (1887), Roediger (1895), Ittenbach (1937/38), Knab (1962), Thomas (1968/77), Nellmann (Neuedition 1975) und Eickermann (Handschriftenfund 1976). (de)
  • Das 49 Strophen umfassende volkssprachige Annolied wurde wahrscheinlich zwischen 1077 und 1081, jedenfalls vor 1100, in frühmittelhochdeutschen Reimpaarversen vermutlich von einem Siegburger Mönch verfasst. Als Anhaltspunkt für die Datierung gilt die Erwähnung von Mainz als Krönungsort. Die Krönungen der deutschen Könige fanden üblicherweise in Aachen statt; deswegen kann sich die Angabe nur auf die Zeit nach der Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1077 oder auf die Krönung Heinrichs V. 1106 beziehen. Der Autor ist anonym, die meisten Indizien sprechen für seine Herkunft aus dem rheinfränkischen Raum, insbesondere aus dem Dreieck Hersfeld-Saalfeld-Bamberg. Als Auftraggeber kommt Abt Reginhard von Siegburg in Frage. Die Originalhandschrift des Annoliedes ist verschollen. Früheste erhaltene Zeugnisse sind Martin Opitzens Erstdruck von 1639 und ein Teilabdruck durch Bonaventura Vulcanius. Beide benutzten eng verwandte, aber nicht identische Vorlagen. Seit seiner Erstedition hat das Annolied großes Forscherinteresse auf sich gezogen, entsprechend umfangreich ist die Forschungsliteratur. Hervorzuheben sind die Arbeiten von Opitz (1639), Parnassus Boicus (1723), Wilhelm Wilmanns (1887), Roediger (1895), Ittenbach (1937/38), Knab (1962), Thomas (1968/77), Nellmann (Neuedition 1975) und Eickermann (Handschriftenfund 1976). (de)
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  • Das 49 Strophen umfassende volkssprachige Annolied wurde wahrscheinlich zwischen 1077 und 1081, jedenfalls vor 1100, in frühmittelhochdeutschen Reimpaarversen vermutlich von einem Siegburger Mönch verfasst. Als Anhaltspunkt für die Datierung gilt die Erwähnung von Mainz als Krönungsort. Die Krönungen der deutschen Könige fanden üblicherweise in Aachen statt; deswegen kann sich die Angabe nur auf die Zeit nach der Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1077 oder auf die Krönung Heinrichs V. 1106 beziehen. Der Autor ist anonym, die meisten Indizien sprechen für seine Herkunft aus dem rheinfränkischen Raum, insbesondere aus dem Dreieck Hersfeld-Saalfeld-Bamberg. Als Auftraggeber kommt Abt Reginhard von Siegburg in Frage. (de)
  • Das 49 Strophen umfassende volkssprachige Annolied wurde wahrscheinlich zwischen 1077 und 1081, jedenfalls vor 1100, in frühmittelhochdeutschen Reimpaarversen vermutlich von einem Siegburger Mönch verfasst. Als Anhaltspunkt für die Datierung gilt die Erwähnung von Mainz als Krönungsort. Die Krönungen der deutschen Könige fanden üblicherweise in Aachen statt; deswegen kann sich die Angabe nur auf die Zeit nach der Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden 1077 oder auf die Krönung Heinrichs V. 1106 beziehen. Der Autor ist anonym, die meisten Indizien sprechen für seine Herkunft aus dem rheinfränkischen Raum, insbesondere aus dem Dreieck Hersfeld-Saalfeld-Bamberg. Als Auftraggeber kommt Abt Reginhard von Siegburg in Frage. (de)
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  • Annolied (de)
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