Andreas Kraus (* 5. März 1922 in Erding; † 15. November 2012 in Greifenberg) war ein deutscher Historiker. Andreas Kraus wurde zur Wehrmacht eingezogen und konnte nur durch Flucht der sowjetischen Gefangenschaft entgehen. Er studierte von 1946 bis 1948 Geschichte und Klassische Philologie in München. Es folgte von 1956 bis 1958 ein Studienaufenthalt in Rom. Kraus wurde bei Max Spindler promoviert über P. Roman Zirngibl von St. Emmeram in Regensburg (1740–1816), eine der führenden Gelehrtenpersönlichkeiten Bayerns im ausgehenden 18. Jahrhundert. Seine Habilitation über die Geschichtswissenschaften an den deutschen Akademien im 18. Jahrhundert erfolgte ebenfalls bei Spindler in München. Von 1948 bis 1961 war er Lehrer u. a. für Latein und Griechisch am Gymnasium in Pasing. 1962 wurde er zum

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  • Andreas Kraus (* 5. März 1922 in Erding; † 15. November 2012 in Greifenberg) war ein deutscher Historiker. Andreas Kraus wurde zur Wehrmacht eingezogen und konnte nur durch Flucht der sowjetischen Gefangenschaft entgehen. Er studierte von 1946 bis 1948 Geschichte und Klassische Philologie in München. Es folgte von 1956 bis 1958 ein Studienaufenthalt in Rom. Kraus wurde bei Max Spindler promoviert über P. Roman Zirngibl von St. Emmeram in Regensburg (1740–1816), eine der führenden Gelehrtenpersönlichkeiten Bayerns im ausgehenden 18. Jahrhundert. Seine Habilitation über die Geschichtswissenschaften an den deutschen Akademien im 18. Jahrhundert erfolgte ebenfalls bei Spindler in München. Von 1948 bis 1961 war er Lehrer u. a. für Latein und Griechisch am Gymnasium in Pasing. 1962 wurde er zum außerordentlichen Professor an der Philosophisch-theologischen Hochschule Regensburg und 1967 zum ordentlichen Professor für bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg berufen. Als Spindler-Schüler galt Kraus als Anhänger einer konservativen Schule, die in Gegensatz zu den sozialgeschichtlichen Ansätzen des Spindler-Nachfolgers in München, Karl Bosl, stand. 1977 berief der damalige Kultusminister Hans Maier Kraus gegen große Widerstände zum Nachfolger Bosls am Institut für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er bis zu seiner Emeritierung 1989 den Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte innehatte. 1971 wurde er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1979 war er Mitglied der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft. Kraus übernahm 1978 den Vorsitz der Kommission für bayerische Landesgeschichte und leitete sie 15 Jahre. Seine Arbeitsschwerpunkte waren die Bayerische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte. Kraus publizierte zum mittelalterlichen Regensburg und veröffentlichte eine Biografie über den Kurfürsten Maximilian I. Darüber hinaus verfasste er mit seiner Geschichte Bayerns ein bis heute verwendetes Überblickswerk. Seine wichtigsten Studien wurden 1979 in einem Sammelband veröffentlicht. Kraus erhielt 1983 den Bayerischen Verdienstorden, 1991 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1995 den päpstlichen St. Gregorius-Orden und 1998 den Preis der Bayerischen Volksstiftung. 2008 wurde Kraus für seine grundlegenden Werke zur Akademiegeschichte von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit der silbernen Verdienstmedaille geehrt. Bedeutende Schüler von Kraus sind u. a. Egon Johannes Greipl, Ferdinand Kramer, Richard Loibl, Walter Ziegler, Alois Schmid, Peter Schmid, Heinrich Wanderwitz. (de)
  • Andreas Kraus (* 5. März 1922 in Erding; † 15. November 2012 in Greifenberg) war ein deutscher Historiker. Andreas Kraus wurde zur Wehrmacht eingezogen und konnte nur durch Flucht der sowjetischen Gefangenschaft entgehen. Er studierte von 1946 bis 1948 Geschichte und Klassische Philologie in München. Es folgte von 1956 bis 1958 ein Studienaufenthalt in Rom. Kraus wurde bei Max Spindler promoviert über P. Roman Zirngibl von St. Emmeram in Regensburg (1740–1816), eine der führenden Gelehrtenpersönlichkeiten Bayerns im ausgehenden 18. Jahrhundert. Seine Habilitation über die Geschichtswissenschaften an den deutschen Akademien im 18. Jahrhundert erfolgte ebenfalls bei Spindler in München. Von 1948 bis 1961 war er Lehrer u. a. für Latein und Griechisch am Gymnasium in Pasing. 1962 wurde er zum außerordentlichen Professor an der Philosophisch-theologischen Hochschule Regensburg und 1967 zum ordentlichen Professor für bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg berufen. Als Spindler-Schüler galt Kraus als Anhänger einer konservativen Schule, die in Gegensatz zu den sozialgeschichtlichen Ansätzen des Spindler-Nachfolgers in München, Karl Bosl, stand. 1977 berief der damalige Kultusminister Hans Maier Kraus gegen große Widerstände zum Nachfolger Bosls am Institut für Bayerische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er bis zu seiner Emeritierung 1989 den Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte innehatte. 1971 wurde er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1979 war er Mitglied der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft. Kraus übernahm 1978 den Vorsitz der Kommission für bayerische Landesgeschichte und leitete sie 15 Jahre. Seine Arbeitsschwerpunkte waren die Bayerische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte. Kraus publizierte zum mittelalterlichen Regensburg und veröffentlichte eine Biografie über den Kurfürsten Maximilian I. Darüber hinaus verfasste er mit seiner Geschichte Bayerns ein bis heute verwendetes Überblickswerk. Seine wichtigsten Studien wurden 1979 in einem Sammelband veröffentlicht. Kraus erhielt 1983 den Bayerischen Verdienstorden, 1991 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1995 den päpstlichen St. Gregorius-Orden und 1998 den Preis der Bayerischen Volksstiftung. 2008 wurde Kraus für seine grundlegenden Werke zur Akademiegeschichte von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit der silbernen Verdienstmedaille geehrt. Bedeutende Schüler von Kraus sind u. a. Egon Johannes Greipl, Ferdinand Kramer, Richard Loibl, Walter Ziegler, Alois Schmid, Peter Schmid, Heinrich Wanderwitz. (de)
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  • Andreas Kraus (* 5. März 1922 in Erding; † 15. November 2012 in Greifenberg) war ein deutscher Historiker. Andreas Kraus wurde zur Wehrmacht eingezogen und konnte nur durch Flucht der sowjetischen Gefangenschaft entgehen. Er studierte von 1946 bis 1948 Geschichte und Klassische Philologie in München. Es folgte von 1956 bis 1958 ein Studienaufenthalt in Rom. Kraus wurde bei Max Spindler promoviert über P. Roman Zirngibl von St. Emmeram in Regensburg (1740–1816), eine der führenden Gelehrtenpersönlichkeiten Bayerns im ausgehenden 18. Jahrhundert. Seine Habilitation über die Geschichtswissenschaften an den deutschen Akademien im 18. Jahrhundert erfolgte ebenfalls bei Spindler in München. Von 1948 bis 1961 war er Lehrer u. a. für Latein und Griechisch am Gymnasium in Pasing. 1962 wurde er zum (de)
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