Das Anbinden war im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs eine Form der Bestrafung, die vom Bataillonskommandeur für Vergehen wie Befehlsverweigerung oder „Feigheit vor dem Feind“ verhängt wurde. Die Bestrafung sah vor, den Verurteilten für mehrere Stunden gefesselt in einen Grabenabschnitt zu stellen und ihn so der indirekten Waffeneinwirkung (Querschläger von Feuerwaffen, Handgranatenwürfe, Granatwerferwirkung u. ä.) auszusetzen. Diese Prozedur wurde bis zu fünf Tage hintereinander wiederholt, besonders zur Mittagszeit in der Nähe der Essensausgabe, die durch gegnerisches Feuer oft gestört wurde (z. B. vier Granaten zwischen 12:00 und 14:00 Uhr im gleichen Abschnitt der Essensausgabe).

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  • Das Anbinden war im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs eine Form der Bestrafung, die vom Bataillonskommandeur für Vergehen wie Befehlsverweigerung oder „Feigheit vor dem Feind“ verhängt wurde. Die Bestrafung sah vor, den Verurteilten für mehrere Stunden gefesselt in einen Grabenabschnitt zu stellen und ihn so der indirekten Waffeneinwirkung (Querschläger von Feuerwaffen, Handgranatenwürfe, Granatwerferwirkung u. ä.) auszusetzen. Diese Prozedur wurde bis zu fünf Tage hintereinander wiederholt, besonders zur Mittagszeit in der Nähe der Essensausgabe, die durch gegnerisches Feuer oft gestört wurde (z. B. vier Granaten zwischen 12:00 und 14:00 Uhr im gleichen Abschnitt der Essensausgabe). Diese Form der Bestrafung endete oftmals tödlich und wurde deshalb vor allem als psychologisches Druckmittel eingesetzt, um Meutereien und vergleichbaren Erscheinungen offener Befehlsverweigerung entgegenzuwirken. (de)
  • Das Anbinden war im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs eine Form der Bestrafung, die vom Bataillonskommandeur für Vergehen wie Befehlsverweigerung oder „Feigheit vor dem Feind“ verhängt wurde. Die Bestrafung sah vor, den Verurteilten für mehrere Stunden gefesselt in einen Grabenabschnitt zu stellen und ihn so der indirekten Waffeneinwirkung (Querschläger von Feuerwaffen, Handgranatenwürfe, Granatwerferwirkung u. ä.) auszusetzen. Diese Prozedur wurde bis zu fünf Tage hintereinander wiederholt, besonders zur Mittagszeit in der Nähe der Essensausgabe, die durch gegnerisches Feuer oft gestört wurde (z. B. vier Granaten zwischen 12:00 und 14:00 Uhr im gleichen Abschnitt der Essensausgabe). Diese Form der Bestrafung endete oftmals tödlich und wurde deshalb vor allem als psychologisches Druckmittel eingesetzt, um Meutereien und vergleichbaren Erscheinungen offener Befehlsverweigerung entgegenzuwirken. (de)
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  • Meinungslenkung im Krieg: Kriegserfahrungen deutscher Soldaten und ihre Deutung 1914–1918 (de)
  • Meinungslenkung im Krieg: Kriegserfahrungen deutscher Soldaten und ihre Deutung 1914–1918 (de)
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  • Das Anbinden war im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs eine Form der Bestrafung, die vom Bataillonskommandeur für Vergehen wie Befehlsverweigerung oder „Feigheit vor dem Feind“ verhängt wurde. Die Bestrafung sah vor, den Verurteilten für mehrere Stunden gefesselt in einen Grabenabschnitt zu stellen und ihn so der indirekten Waffeneinwirkung (Querschläger von Feuerwaffen, Handgranatenwürfe, Granatwerferwirkung u. ä.) auszusetzen. Diese Prozedur wurde bis zu fünf Tage hintereinander wiederholt, besonders zur Mittagszeit in der Nähe der Essensausgabe, die durch gegnerisches Feuer oft gestört wurde (z. B. vier Granaten zwischen 12:00 und 14:00 Uhr im gleichen Abschnitt der Essensausgabe). (de)
  • Das Anbinden war im Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs eine Form der Bestrafung, die vom Bataillonskommandeur für Vergehen wie Befehlsverweigerung oder „Feigheit vor dem Feind“ verhängt wurde. Die Bestrafung sah vor, den Verurteilten für mehrere Stunden gefesselt in einen Grabenabschnitt zu stellen und ihn so der indirekten Waffeneinwirkung (Querschläger von Feuerwaffen, Handgranatenwürfe, Granatwerferwirkung u. ä.) auszusetzen. Diese Prozedur wurde bis zu fünf Tage hintereinander wiederholt, besonders zur Mittagszeit in der Nähe der Essensausgabe, die durch gegnerisches Feuer oft gestört wurde (z. B. vier Granaten zwischen 12:00 und 14:00 Uhr im gleichen Abschnitt der Essensausgabe). (de)
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  • Anbinden (de)
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