Anaphorik (vgl. griech. ἀναφέρειν, anapherein, „herauftragen“, auch „auf etw. beziehen“) bezeichnet den Verweis eines Satzteiles auf einen anderen, vor ihm stehenden Satzteil; man sagt auch, der Satzteil baue eine anaphorische Verbindung zu einem anderen Satzteil auf. Die Anaphorik (Rückwärtsverweis) ist ähnlich der Kataphorik (Vorwärtsverweis), bei der ein Satzteil mit einem späteren statt einem früheren Satzteil verbunden ist. Beide Formen werden von der Sprachwissenschaft und der Computerlinguistik erforscht.

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  • Anaphorik (vgl. griech. ἀναφέρειν, anapherein, „herauftragen“, auch „auf etw. beziehen“) bezeichnet den Verweis eines Satzteiles auf einen anderen, vor ihm stehenden Satzteil; man sagt auch, der Satzteil baue eine anaphorische Verbindung zu einem anderen Satzteil auf. Hier liegt auch die Unterschiedlichkeit beider Begriffe aus den jeweiligen Bereichen von Rhetorik und Linguistik begründet. In der Rhetorik handelt es sich um eine Wiederholung von Wörtern oder Wortgruppen am Anfang von Sätzen oder Versen. In der Linguistik hingegen um einen Vergleich aus einer Wiederaufnahme einer früheren Textstelle (Rückverweis). In dem Beispiel: „Peter ist krank. Er liegt im Bett. Er fühlt sich nicht wohl.“ ist „er“ eine Anapher im linguistischen Sinne. In der Satzfolge: „Wer hätte gedacht, dass sie Anna heißt. Wer hätte gedacht, dass Anna so ein gutes Zeugnis hat.“ ist „Wer hätte gedacht“ eine Anapher im rhetorischen Sinne. Der vordere Satzteil wird Antezedens genannt, der hintere Satzteil Anapher. Satzteil ist hier ein einzelnes Wort oder ein Satzglied. Man nennt eine anaphorische Verbindung direkt, wenn sie durch bloße Anwendung grammatischer Regeln verstanden werden kann. Eine indirekte anaphorische Verbindung („Bridging“) hingegen setzt zusätzliches Wissen voraus. Stehen Antezedens und Anapher im selben Satz, so spricht man von intrasententialer Anaphorik, stehen sie in verschiedenen Sätzen, von intersententialer Anaphorik. Die Anaphorik (Rückwärtsverweis) ist ähnlich der Kataphorik (Vorwärtsverweis), bei der ein Satzteil mit einem späteren statt einem früheren Satzteil verbunden ist. Beide Formen werden von der Sprachwissenschaft und der Computerlinguistik erforscht. Definition: Ein Satzteil α ist genau dann anaphorisch zu einem Satzteil β, wenn β Antezedens von α ist und α in seiner Interpretation von β abhängig ist. (de)
  • Anaphorik (vgl. griech. ἀναφέρειν, anapherein, „herauftragen“, auch „auf etw. beziehen“) bezeichnet den Verweis eines Satzteiles auf einen anderen, vor ihm stehenden Satzteil; man sagt auch, der Satzteil baue eine anaphorische Verbindung zu einem anderen Satzteil auf. Hier liegt auch die Unterschiedlichkeit beider Begriffe aus den jeweiligen Bereichen von Rhetorik und Linguistik begründet. In der Rhetorik handelt es sich um eine Wiederholung von Wörtern oder Wortgruppen am Anfang von Sätzen oder Versen. In der Linguistik hingegen um einen Vergleich aus einer Wiederaufnahme einer früheren Textstelle (Rückverweis). In dem Beispiel: „Peter ist krank. Er liegt im Bett. Er fühlt sich nicht wohl.“ ist „er“ eine Anapher im linguistischen Sinne. In der Satzfolge: „Wer hätte gedacht, dass sie Anna heißt. Wer hätte gedacht, dass Anna so ein gutes Zeugnis hat.“ ist „Wer hätte gedacht“ eine Anapher im rhetorischen Sinne. Der vordere Satzteil wird Antezedens genannt, der hintere Satzteil Anapher. Satzteil ist hier ein einzelnes Wort oder ein Satzglied. Man nennt eine anaphorische Verbindung direkt, wenn sie durch bloße Anwendung grammatischer Regeln verstanden werden kann. Eine indirekte anaphorische Verbindung („Bridging“) hingegen setzt zusätzliches Wissen voraus. Stehen Antezedens und Anapher im selben Satz, so spricht man von intrasententialer Anaphorik, stehen sie in verschiedenen Sätzen, von intersententialer Anaphorik. Die Anaphorik (Rückwärtsverweis) ist ähnlich der Kataphorik (Vorwärtsverweis), bei der ein Satzteil mit einem späteren statt einem früheren Satzteil verbunden ist. Beide Formen werden von der Sprachwissenschaft und der Computerlinguistik erforscht. Definition: Ein Satzteil α ist genau dann anaphorisch zu einem Satzteil β, wenn β Antezedens von α ist und α in seiner Interpretation von β abhängig ist. (de)
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  • Anaphorik (vgl. griech. ἀναφέρειν, anapherein, „herauftragen“, auch „auf etw. beziehen“) bezeichnet den Verweis eines Satzteiles auf einen anderen, vor ihm stehenden Satzteil; man sagt auch, der Satzteil baue eine anaphorische Verbindung zu einem anderen Satzteil auf. Die Anaphorik (Rückwärtsverweis) ist ähnlich der Kataphorik (Vorwärtsverweis), bei der ein Satzteil mit einem späteren statt einem früheren Satzteil verbunden ist. Beide Formen werden von der Sprachwissenschaft und der Computerlinguistik erforscht. (de)
  • Anaphorik (vgl. griech. ἀναφέρειν, anapherein, „herauftragen“, auch „auf etw. beziehen“) bezeichnet den Verweis eines Satzteiles auf einen anderen, vor ihm stehenden Satzteil; man sagt auch, der Satzteil baue eine anaphorische Verbindung zu einem anderen Satzteil auf. Die Anaphorik (Rückwärtsverweis) ist ähnlich der Kataphorik (Vorwärtsverweis), bei der ein Satzteil mit einem späteren statt einem früheren Satzteil verbunden ist. Beide Formen werden von der Sprachwissenschaft und der Computerlinguistik erforscht. (de)
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  • Anaphorik (de)
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