Alexander Cartellieri (* 19. Juni 1867 in Odessa; † 16. Januar 1955 in Jena), eigentlich Alexander Maximilian Georg Cartellieri, war ein deutscher Historiker. Alexander Cartellieri verbrachte seine Kindheit in Paris und wurde 1883 nach Gütersloh auf ein deutsches Gymnasium geschickt, um die Möglichkeit auf ein Universitätsstudium und den Eintritt in den Staatsdienst in Deutschland zu haben. 1887 machte er das Abitur und nahm im selben Jahr das Studium in Tübingen auf. Zunächst interessierte er sich für die alten Sprachen, lenkte dann aber, veranlasst durch Bernhard Kugler, sein Interesse auf die Geschichte. Mit einem Empfehlungsschreiben Kuglers ging Cartellieri nach Leipzig zu Wilhelm Arndt. In Leipzig interessierte er sich besonders für die französische Geschichte und den Kapetinger Phil

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  • Alexander Cartellieri (* 19. Juni 1867 in Odessa; † 16. Januar 1955 in Jena), eigentlich Alexander Maximilian Georg Cartellieri, war ein deutscher Historiker. Alexander Cartellieri verbrachte seine Kindheit in Paris und wurde 1883 nach Gütersloh auf ein deutsches Gymnasium geschickt, um die Möglichkeit auf ein Universitätsstudium und den Eintritt in den Staatsdienst in Deutschland zu haben. 1887 machte er das Abitur und nahm im selben Jahr das Studium in Tübingen auf. Zunächst interessierte er sich für die alten Sprachen, lenkte dann aber, veranlasst durch Bernhard Kugler, sein Interesse auf die Geschichte. Mit einem Empfehlungsschreiben Kuglers ging Cartellieri nach Leipzig zu Wilhelm Arndt. In Leipzig interessierte er sich besonders für die französische Geschichte und den Kapetinger Philipp II. Im Jahr 1889 wechselte er nach Berlin und wurde 1891 promoviert über die Jugendzeit Philipps II. Auf Vermittlung von Paul Scheffer-Boichorst wurde er 1892 als Hilfsarbeiter der Badischen Historischen Kommission in Karlsruhe mit der Bearbeitung der Regesten der Bischöfe von Konstanz betraut. In Bernhard Erdmannsdörffer fand er einen Fürsprecher zur Weiterführung seiner Studien über Philipp. Er habilitierte sich 1899 an der Universität Heidelberg mit der Schrift Philipp II. August, König von Frankreich; T.2. Dort war er 1899 auch als Privatdozent tätig. Zuvor hatte er bereits eine Habilitationsschrift über die materialistische Geschichtsauffassung von Karl Marx und Friedrich Engels konzipiert, diese dann doch nicht verwirklicht. Eine entsprechende Konzeption stammt aus dem Jahr 1898, in deren Rahmen er sich als „eifrige[r] und kritische[r] Marx-Leser“ erwies. Im Jahr 1902 nahm er einen Ruf als außerordentlicher Professor an die Universität Jena an. Eine Berufung an die Universität Rostock lehnte er ab. Von 1904 bis zu seiner Emeritierung 1935 war er in Jena ordentlicher Professor für allgemeine Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. In Jena wurde ihm 1914 das Amt des Rektor der Salana übertragen. Der Untergang des Kaiserreiches war für Cartellieri ein Schock. Der Weimarer Republik stand er lange Zeit skeptisch gegenüber. In Jena wurde Günther Franz sein Nachfolger. 1933 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Cartellieri beschäftigte sich vor allem mit der mittelalterlichen französischen Geschichte. Über den Herrscher Philipp II. von Frankreich verfasste er mit seiner mehrbändigen Darstellung sein wichtigstes Werk. (de)
  • Alexander Cartellieri (* 19. Juni 1867 in Odessa; † 16. Januar 1955 in Jena), eigentlich Alexander Maximilian Georg Cartellieri, war ein deutscher Historiker. Alexander Cartellieri verbrachte seine Kindheit in Paris und wurde 1883 nach Gütersloh auf ein deutsches Gymnasium geschickt, um die Möglichkeit auf ein Universitätsstudium und den Eintritt in den Staatsdienst in Deutschland zu haben. 1887 machte er das Abitur und nahm im selben Jahr das Studium in Tübingen auf. Zunächst interessierte er sich für die alten Sprachen, lenkte dann aber, veranlasst durch Bernhard Kugler, sein Interesse auf die Geschichte. Mit einem Empfehlungsschreiben Kuglers ging Cartellieri nach Leipzig zu Wilhelm Arndt. In Leipzig interessierte er sich besonders für die französische Geschichte und den Kapetinger Philipp II. Im Jahr 1889 wechselte er nach Berlin und wurde 1891 promoviert über die Jugendzeit Philipps II. Auf Vermittlung von Paul Scheffer-Boichorst wurde er 1892 als Hilfsarbeiter der Badischen Historischen Kommission in Karlsruhe mit der Bearbeitung der Regesten der Bischöfe von Konstanz betraut. In Bernhard Erdmannsdörffer fand er einen Fürsprecher zur Weiterführung seiner Studien über Philipp. Er habilitierte sich 1899 an der Universität Heidelberg mit der Schrift Philipp II. August, König von Frankreich; T.2. Dort war er 1899 auch als Privatdozent tätig. Zuvor hatte er bereits eine Habilitationsschrift über die materialistische Geschichtsauffassung von Karl Marx und Friedrich Engels konzipiert, diese dann doch nicht verwirklicht. Eine entsprechende Konzeption stammt aus dem Jahr 1898, in deren Rahmen er sich als „eifrige[r] und kritische[r] Marx-Leser“ erwies. Im Jahr 1902 nahm er einen Ruf als außerordentlicher Professor an die Universität Jena an. Eine Berufung an die Universität Rostock lehnte er ab. Von 1904 bis zu seiner Emeritierung 1935 war er in Jena ordentlicher Professor für allgemeine Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. In Jena wurde ihm 1914 das Amt des Rektor der Salana übertragen. Der Untergang des Kaiserreiches war für Cartellieri ein Schock. Der Weimarer Republik stand er lange Zeit skeptisch gegenüber. In Jena wurde Günther Franz sein Nachfolger. 1933 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Cartellieri beschäftigte sich vor allem mit der mittelalterlichen französischen Geschichte. Über den Herrscher Philipp II. von Frankreich verfasste er mit seiner mehrbändigen Darstellung sein wichtigstes Werk. (de)
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  • Alexander Cartellieri (* 19. Juni 1867 in Odessa; † 16. Januar 1955 in Jena), eigentlich Alexander Maximilian Georg Cartellieri, war ein deutscher Historiker. Alexander Cartellieri verbrachte seine Kindheit in Paris und wurde 1883 nach Gütersloh auf ein deutsches Gymnasium geschickt, um die Möglichkeit auf ein Universitätsstudium und den Eintritt in den Staatsdienst in Deutschland zu haben. 1887 machte er das Abitur und nahm im selben Jahr das Studium in Tübingen auf. Zunächst interessierte er sich für die alten Sprachen, lenkte dann aber, veranlasst durch Bernhard Kugler, sein Interesse auf die Geschichte. Mit einem Empfehlungsschreiben Kuglers ging Cartellieri nach Leipzig zu Wilhelm Arndt. In Leipzig interessierte er sich besonders für die französische Geschichte und den Kapetinger Phil (de)
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