Der Begriff al-ʿAwāsim (arabisch العواصم, DMG al-ʿawāṣim, wörtlich „die Beschützerinnen“; von Sing. al-ʿāṣima) bezeichnet im engeren Sinne eine Anzahl von befestigten Orten im Norden Syriens, die der abbasidische Kalif Hārūn ar-Raschīd 786 zu einer Provinz zusammenfasste, um auf diese Weise die Grenze zum byzantinischen Reich besser sichern zu können.

Property Value
dbo:abstract
  • Der Begriff al-ʿAwāsim (arabisch العواصم, DMG al-ʿawāṣim, wörtlich „die Beschützerinnen“; von Sing. al-ʿāṣima) bezeichnet im engeren Sinne eine Anzahl von befestigten Orten im Norden Syriens, die der abbasidische Kalif Hārūn ar-Raschīd 786 zu einer Provinz zusammenfasste, um auf diese Weise die Grenze zum byzantinischen Reich besser sichern zu können. Im weiteren Sinne wird diese Bezeichnung auch insgesamt für das umkämpfte Grenzgebiet zwischen der arabisch-islamischen Welt und dem byzantinischen Reich verwendet. Dieses Grenzgebiet, das sich von Kilikien über das nördliche Bilad asch-Scham bis nach Obermesopotamien erstreckte, ist bereits im frühen 8. Jahrhundert nach dem Abebben der ersten Welle der islamischen Expansion entstanden, wenn auch zu jener Zeit der Begriff al-ʿAwāsim noch nicht benutzt wurde. Es bestand bis zur Mitte des 10. Jahrhunderts weiter, als die Byzantiner mit einer Gegenoffensive begannen. Während die Kette der 'Awāṣim-Festungen jene war, die (aus islamischer Sicht) noch vor der Grenze, d. h. in zweiter Reihe lag, waren die vorgelagerten Burgen und Befestigungsanlagen direkt an der Grenze als ath-Thughūr (الثغور, aṯ-ṯuġūr; Sing. الثغر, aṯ-ṯaġr, Münder, Öffnungen [zw. dem Dār al-Islām und dem Dār al-Harb]) bekannt. Die byzantinischen Seite der Grenze (die Festungen hießen hier ta stomia, τὰ Στόμια, Die Münder/Öffnungen) bestand aus den Militärdistrikten der Kleisoura, die von den Akriten bewohnt und bewacht wurden. Der Begriff Thughūr wurde auch in den Grenzgebieten von al-Andalus und Transoxanien benutzt und im 14. Jahrhundert von den ägyptischen Mamluken wieder belebt, als diese die Gebiete in Nordsyrien und der nördlichen Euphratregion unter ihre Kontrolle bekamen. (de)
  • Der Begriff al-ʿAwāsim (arabisch العواصم, DMG al-ʿawāṣim, wörtlich „die Beschützerinnen“; von Sing. al-ʿāṣima) bezeichnet im engeren Sinne eine Anzahl von befestigten Orten im Norden Syriens, die der abbasidische Kalif Hārūn ar-Raschīd 786 zu einer Provinz zusammenfasste, um auf diese Weise die Grenze zum byzantinischen Reich besser sichern zu können. Im weiteren Sinne wird diese Bezeichnung auch insgesamt für das umkämpfte Grenzgebiet zwischen der arabisch-islamischen Welt und dem byzantinischen Reich verwendet. Dieses Grenzgebiet, das sich von Kilikien über das nördliche Bilad asch-Scham bis nach Obermesopotamien erstreckte, ist bereits im frühen 8. Jahrhundert nach dem Abebben der ersten Welle der islamischen Expansion entstanden, wenn auch zu jener Zeit der Begriff al-ʿAwāsim noch nicht benutzt wurde. Es bestand bis zur Mitte des 10. Jahrhunderts weiter, als die Byzantiner mit einer Gegenoffensive begannen. Während die Kette der 'Awāṣim-Festungen jene war, die (aus islamischer Sicht) noch vor der Grenze, d. h. in zweiter Reihe lag, waren die vorgelagerten Burgen und Befestigungsanlagen direkt an der Grenze als ath-Thughūr (الثغور, aṯ-ṯuġūr; Sing. الثغر, aṯ-ṯaġr, Münder, Öffnungen [zw. dem Dār al-Islām und dem Dār al-Harb]) bekannt. Die byzantinischen Seite der Grenze (die Festungen hießen hier ta stomia, τὰ Στόμια, Die Münder/Öffnungen) bestand aus den Militärdistrikten der Kleisoura, die von den Akriten bewohnt und bewacht wurden. Der Begriff Thughūr wurde auch in den Grenzgebieten von al-Andalus und Transoxanien benutzt und im 14. Jahrhundert von den ägyptischen Mamluken wieder belebt, als diese die Gebiete in Nordsyrien und der nördlichen Euphratregion unter ihre Kontrolle bekamen. (de)
dbo:author
dbo:firstPublicationDate
  • 2008-06-17 (xsd:date)
dbo:isbn
  • 90-04-08265-4
  • 978-0-19-504652-6
  • 0-932885-30-6
  • 0-19-215253-X
  • 978-0-203-45853-2
  • 978-0-226-89428-7
  • 978-0-520-20496-6
  • 978-0-521-48455-8
  • 978-1-84603-115-1
  • 978-90-04-08114-7
  • 978-90-04-10180-7
dbo:originalTitle
  • Oxford Dictionary of Byzantium (de)
  • Byzantium viewed by the Arabs (de)
  • AL-THUGHŪR (de)
  • AL-’AWĀṢIM (de)
  • Byzance et les Arabes (de)
  • Byzantium and the early Islamic conquests (de)
  • Constantine Porphyrogenitus and His World (de)
  • The Making of Byzantium, 600–1025 (de)
  • al-’Awāṣim (de)
  • Saracen Strongholds AD 630–1050: The Middle East and Central Asia (de)
  • The Places Where Men Pray Together: Cities in Islamic Lands, Seventh Through the Tenth Centuries (de)
  • The Armies of the Caliphs: Military and Society in the Early Islamic State (de)
  • Struggle for domination in the Middle East: the Ottoman-Mamluk War, 1485–91 (de)
  • Oxford Dictionary of Byzantium (de)
  • Byzantium viewed by the Arabs (de)
  • AL-THUGHŪR (de)
  • AL-’AWĀṢIM (de)
  • Byzance et les Arabes (de)
  • Byzantium and the early Islamic conquests (de)
  • Constantine Porphyrogenitus and His World (de)
  • The Making of Byzantium, 600–1025 (de)
  • al-’Awāṣim (de)
  • Saracen Strongholds AD 630–1050: The Middle East and Central Asia (de)
  • The Places Where Men Pray Together: Cities in Islamic Lands, Seventh Through the Tenth Centuries (de)
  • The Armies of the Caliphs: Military and Society in the Early Islamic State (de)
  • Struggle for domination in the Middle East: the Ottoman-Mamluk War, 1485–91 (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 7408164 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 155928945 (xsd:integer)
prop-de:autor
  • Nadia Maria El-Cheikh
  • Alexander Vasiliev
  • E. Honigmann
  • M. Canard
  • Mark Whittow
  • Maximilian Streck, Martijn Theodoor Houtsma
  • Paul Wheatley
  • Shai Har-El
  • Walter Emil Kaegi
prop-de:band
  • III: Die Ostgrenze des Byzantinischen Reiches von 363 bis 1071 nach griechischen, arabischen, syrischen und armenischen Quellen
  • I: La Dynastie d’Amorium
  • Volume I: A–B
  • Volume I: A–Bābā Beg
  • Volume VIII: Ṭa’if–Zūrkhāna
prop-de:datum
  • 1995-03-31 (xsd:date)
prop-de:herausgeber
  • Martijn Theodoor Houtsma
prop-de:jahr
  • 1935 (xsd:integer)
  • 1973 (xsd:integer)
  • 1986 (xsd:integer)
  • 1987 (xsd:integer)
  • 1991 (xsd:integer)
  • 1995 (xsd:integer)
  • 1996 (xsd:integer)
  • 2000 (xsd:integer)
  • 2001 (xsd:integer)
  • 2004 (xsd:integer)
prop-de:online
prop-de:ort
  • Brüssel
  • Leiden
  • Leiden and New York
prop-de:sammelwerk
  • The Encyclopedia of Islam, New Edition
  • E.J. Brill’s first encyclopaedia of Islam, 1913–1936
dc:publisher
  • Cambridge University Press
  • Osprey Publishing
  • Oxford University Press
  • Routledge
  • University of California Press
  • University of Chicago Press
  • BRILL
  • Harvard Center for Middle Eastern Studies
  • Éditions de l’Institut de Philologie et d’Histoire Orientales
dct:subject
bibo:pages
  • 515–516
  • 738–739
  • 761–762
rdf:type
rdfs:comment
  • Der Begriff al-ʿAwāsim (arabisch العواصم, DMG al-ʿawāṣim, wörtlich „die Beschützerinnen“; von Sing. al-ʿāṣima) bezeichnet im engeren Sinne eine Anzahl von befestigten Orten im Norden Syriens, die der abbasidische Kalif Hārūn ar-Raschīd 786 zu einer Provinz zusammenfasste, um auf diese Weise die Grenze zum byzantinischen Reich besser sichern zu können. (de)
  • Der Begriff al-ʿAwāsim (arabisch العواصم, DMG al-ʿawāṣim, wörtlich „die Beschützerinnen“; von Sing. al-ʿāṣima) bezeichnet im engeren Sinne eine Anzahl von befestigten Orten im Norden Syriens, die der abbasidische Kalif Hārūn ar-Raschīd 786 zu einer Provinz zusammenfasste, um auf diese Weise die Grenze zum byzantinischen Reich besser sichern zu können. (de)
rdfs:label
  • Al-ʿAwāsim (de)
  • Al-ʿAwāsim (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of