Agrapha (griechisch Άγραφα wörtl.: die Ungeschriebenen, singular: Agraphon) nennt man die nicht in den kanonischen Evangelien des Neuen Testamentes enthaltenen, aber in anderen urchristlichen (z. T. apokryphen) oder altkirchlichen Schriften (etwa der Kirchenväter) überlieferten "Herrenworte", also Aussprüche Jesu Christi (z. B. Apg 20,35 ). Der Apostel Paulus zitiert mehrfach Jesusworte, die nicht aus den Evangelien bekannt sind (1 Kor 14,34-37 ; 1 Thess 4,15-17 u.ö.).Der Ausdruck wurde erstmals 1776 vom deutschen Gelehrten Johann Gottfried Körner benutzt und hat sich seit dem Standardwerk von Alfred Resch durchgesetzt.

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  • Agrapha (griechisch Άγραφα wörtl.: die Ungeschriebenen, singular: Agraphon) nennt man die nicht in den kanonischen Evangelien des Neuen Testamentes enthaltenen, aber in anderen urchristlichen (z. T. apokryphen) oder altkirchlichen Schriften (etwa der Kirchenväter) überlieferten "Herrenworte", also Aussprüche Jesu Christi (z. B. Apg 20,35 ). Der Apostel Paulus zitiert mehrfach Jesusworte, die nicht aus den Evangelien bekannt sind (1 Kor 14,34-37 ; 1 Thess 4,15-17 u.ö.).Der Ausdruck wurde erstmals 1776 vom deutschen Gelehrten Johann Gottfried Körner benutzt und hat sich seit dem Standardwerk von Alfred Resch durchgesetzt. Dass es neben den kanonischen Evangelien Sammlungen von Jesusworten gegeben hat, ist hoch wahrscheinlich, wie die außerkanonisch überlieferten Spruchsammlungen, insbesondere das Thomasevangelium oder das gnostische Philippusevangelium, zeigen.Die Agrapha sind nach Alter und Herkunft sehr verschieden. Teils stammen sie womöglich aus der ältesten Schicht der Jesusüberliefeung, teils sind es spätantike Bildungen im nichtchristlichen Kontext. Die Bedeutung dieser Herrenworte für die neutestamentliche Exegese werde regelmäßig unterschätzt. (de)
  • Agrapha (griechisch Άγραφα wörtl.: die Ungeschriebenen, singular: Agraphon) nennt man die nicht in den kanonischen Evangelien des Neuen Testamentes enthaltenen, aber in anderen urchristlichen (z. T. apokryphen) oder altkirchlichen Schriften (etwa der Kirchenväter) überlieferten "Herrenworte", also Aussprüche Jesu Christi (z. B. Apg 20,35 ). Der Apostel Paulus zitiert mehrfach Jesusworte, die nicht aus den Evangelien bekannt sind (1 Kor 14,34-37 ; 1 Thess 4,15-17 u.ö.).Der Ausdruck wurde erstmals 1776 vom deutschen Gelehrten Johann Gottfried Körner benutzt und hat sich seit dem Standardwerk von Alfred Resch durchgesetzt. Dass es neben den kanonischen Evangelien Sammlungen von Jesusworten gegeben hat, ist hoch wahrscheinlich, wie die außerkanonisch überlieferten Spruchsammlungen, insbesondere das Thomasevangelium oder das gnostische Philippusevangelium, zeigen.Die Agrapha sind nach Alter und Herkunft sehr verschieden. Teils stammen sie womöglich aus der ältesten Schicht der Jesusüberliefeung, teils sind es spätantike Bildungen im nichtchristlichen Kontext. Die Bedeutung dieser Herrenworte für die neutestamentliche Exegese werde regelmäßig unterschätzt. (de)
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  • Agrapha. Aussercanonische Schriftfragmente. Gesammelt und untersucht.
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  • Agrapha (griechisch Άγραφα wörtl.: die Ungeschriebenen, singular: Agraphon) nennt man die nicht in den kanonischen Evangelien des Neuen Testamentes enthaltenen, aber in anderen urchristlichen (z. T. apokryphen) oder altkirchlichen Schriften (etwa der Kirchenväter) überlieferten "Herrenworte", also Aussprüche Jesu Christi (z. B. Apg 20,35 ). Der Apostel Paulus zitiert mehrfach Jesusworte, die nicht aus den Evangelien bekannt sind (1 Kor 14,34-37 ; 1 Thess 4,15-17 u.ö.).Der Ausdruck wurde erstmals 1776 vom deutschen Gelehrten Johann Gottfried Körner benutzt und hat sich seit dem Standardwerk von Alfred Resch durchgesetzt. (de)
  • Agrapha (griechisch Άγραφα wörtl.: die Ungeschriebenen, singular: Agraphon) nennt man die nicht in den kanonischen Evangelien des Neuen Testamentes enthaltenen, aber in anderen urchristlichen (z. T. apokryphen) oder altkirchlichen Schriften (etwa der Kirchenväter) überlieferten "Herrenworte", also Aussprüche Jesu Christi (z. B. Apg 20,35 ). Der Apostel Paulus zitiert mehrfach Jesusworte, die nicht aus den Evangelien bekannt sind (1 Kor 14,34-37 ; 1 Thess 4,15-17 u.ö.).Der Ausdruck wurde erstmals 1776 vom deutschen Gelehrten Johann Gottfried Körner benutzt und hat sich seit dem Standardwerk von Alfred Resch durchgesetzt. (de)
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