Afroamerikaner, engl. African American, ist eine Bezeichnung für Bürger der Vereinigten Staaten, die oder deren Vorfahren aus dem südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas stammen. Die Abgrenzung zu US-Bürgern europäischer oder lateinamerikanischer Abstammung (Weiße und Latinos) ist oftmals schwierig, da sich im Verlauf der Jahrhunderte starke ethnische Vermischungen ergeben haben. Eine allgemein anerkannte Definition, ab wie vielen Vorfahren Menschen als „europäisch“/„weiß“ oder „afroamerikanisch“/„schwarz“ angesehen werden, ist nicht gegeben. Oft beziehen sich die Afroamerikaner mit dieser Bezeichnung kritisch auf die Geschichte der Versklavung von Afrikanern und grenzen sich damit von ethnisierenden und oft als rassistisch kritisierten Bezeichnungen wie „Neger“, „Farbiger“ oder dem abwe

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  • Afroamerikaner, engl. African American, ist eine Bezeichnung für Bürger der Vereinigten Staaten, die oder deren Vorfahren aus dem südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas stammen. Die Abgrenzung zu US-Bürgern europäischer oder lateinamerikanischer Abstammung (Weiße und Latinos) ist oftmals schwierig, da sich im Verlauf der Jahrhunderte starke ethnische Vermischungen ergeben haben. Eine allgemein anerkannte Definition, ab wie vielen Vorfahren Menschen als „europäisch“/„weiß“ oder „afroamerikanisch“/„schwarz“ angesehen werden, ist nicht gegeben. Oft beziehen sich die Afroamerikaner mit dieser Bezeichnung kritisch auf die Geschichte der Versklavung von Afrikanern und grenzen sich damit von ethnisierenden und oft als rassistisch kritisierten Bezeichnungen wie „Neger“, „Farbiger“ oder dem abwertenden „Nigger“ ab. Circa 6.500.000 Vorfahren wurden aus Afrika zwischen 1619 und 1808 versklavt und vor allem in die Karibik und nach Nordamerika gebracht. Eine weitere Selbstbezeichnung ist Black (Schwarzer), das aus politischen Überlegungen häufig großgeschrieben wird. In der Afroamerikanistik in der Tradition Melville J. Herskovits bezieht sich der Begriff Afroamerikaner allgemein auf Volksgruppen auf dem amerikanischen Doppelkontinent, die afrikanische Vorfahren haben. Die Frage, wer Afroamerikaner ist, wird durch die Zuwanderung von Menschen aus der Karibik und Afrika in die USA und durch die Zunahme der Zahl von Personen, die sich selbst als „multirassisch“ ansehen, in jüngerer Zeit häufig anders gestellt. Auch die Wahl von Barack Obama zum amerikanischen Präsidenten hat zu dieser Diskussion beigetragen. So sehen sich Amerikaner haitianischer Herkunft meist als Teil der haitianischen Diaspora und Amerikaner mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik − unabhängig vom Ton ihrer Hautfarbe − als Latinos, nicht aber als Afroamerikaner. Seit den achtziger Jahren gibt es zudem eine starke Zuwanderung von sub-saharanischen Afrikanern (besonders aus Nigeria, Ghana und Äthiopien) in die USA. Die Kinder dieser Zuwanderer wachsen als Amerikaner auf, ihre Familienbiographien sind jedoch nicht durch die geschichtlichen Erfahrungen der Afroamerikaner geprägt. (de)
  • Afroamerikaner, engl. African American, ist eine Bezeichnung für Bürger der Vereinigten Staaten, die oder deren Vorfahren aus dem südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas stammen. Die Abgrenzung zu US-Bürgern europäischer oder lateinamerikanischer Abstammung (Weiße und Latinos) ist oftmals schwierig, da sich im Verlauf der Jahrhunderte starke ethnische Vermischungen ergeben haben. Eine allgemein anerkannte Definition, ab wie vielen Vorfahren Menschen als „europäisch“/„weiß“ oder „afroamerikanisch“/„schwarz“ angesehen werden, ist nicht gegeben. Oft beziehen sich die Afroamerikaner mit dieser Bezeichnung kritisch auf die Geschichte der Versklavung von Afrikanern und grenzen sich damit von ethnisierenden und oft als rassistisch kritisierten Bezeichnungen wie „Neger“, „Farbiger“ oder dem abwertenden „Nigger“ ab. Circa 6.500.000 Vorfahren wurden aus Afrika zwischen 1619 und 1808 versklavt und vor allem in die Karibik und nach Nordamerika gebracht. Eine weitere Selbstbezeichnung ist Black (Schwarzer), das aus politischen Überlegungen häufig großgeschrieben wird. In der Afroamerikanistik in der Tradition Melville J. Herskovits bezieht sich der Begriff Afroamerikaner allgemein auf Volksgruppen auf dem amerikanischen Doppelkontinent, die afrikanische Vorfahren haben. Die Frage, wer Afroamerikaner ist, wird durch die Zuwanderung von Menschen aus der Karibik und Afrika in die USA und durch die Zunahme der Zahl von Personen, die sich selbst als „multirassisch“ ansehen, in jüngerer Zeit häufig anders gestellt. Auch die Wahl von Barack Obama zum amerikanischen Präsidenten hat zu dieser Diskussion beigetragen. So sehen sich Amerikaner haitianischer Herkunft meist als Teil der haitianischen Diaspora und Amerikaner mit Wurzeln in der Dominikanischen Republik − unabhängig vom Ton ihrer Hautfarbe − als Latinos, nicht aber als Afroamerikaner. Seit den achtziger Jahren gibt es zudem eine starke Zuwanderung von sub-saharanischen Afrikanern (besonders aus Nigeria, Ghana und Äthiopien) in die USA. Die Kinder dieser Zuwanderer wachsen als Amerikaner auf, ihre Familienbiographien sind jedoch nicht durch die geschichtlichen Erfahrungen der Afroamerikaner geprägt. (de)
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  • Afroamerikaner, engl. African American, ist eine Bezeichnung für Bürger der Vereinigten Staaten, die oder deren Vorfahren aus dem südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas stammen. Die Abgrenzung zu US-Bürgern europäischer oder lateinamerikanischer Abstammung (Weiße und Latinos) ist oftmals schwierig, da sich im Verlauf der Jahrhunderte starke ethnische Vermischungen ergeben haben. Eine allgemein anerkannte Definition, ab wie vielen Vorfahren Menschen als „europäisch“/„weiß“ oder „afroamerikanisch“/„schwarz“ angesehen werden, ist nicht gegeben. Oft beziehen sich die Afroamerikaner mit dieser Bezeichnung kritisch auf die Geschichte der Versklavung von Afrikanern und grenzen sich damit von ethnisierenden und oft als rassistisch kritisierten Bezeichnungen wie „Neger“, „Farbiger“ oder dem abwe (de)
  • Afroamerikaner, engl. African American, ist eine Bezeichnung für Bürger der Vereinigten Staaten, die oder deren Vorfahren aus dem südlich der Sahara gelegenen Teil Afrikas stammen. Die Abgrenzung zu US-Bürgern europäischer oder lateinamerikanischer Abstammung (Weiße und Latinos) ist oftmals schwierig, da sich im Verlauf der Jahrhunderte starke ethnische Vermischungen ergeben haben. Eine allgemein anerkannte Definition, ab wie vielen Vorfahren Menschen als „europäisch“/„weiß“ oder „afroamerikanisch“/„schwarz“ angesehen werden, ist nicht gegeben. Oft beziehen sich die Afroamerikaner mit dieser Bezeichnung kritisch auf die Geschichte der Versklavung von Afrikanern und grenzen sich damit von ethnisierenden und oft als rassistisch kritisierten Bezeichnungen wie „Neger“, „Farbiger“ oder dem abwe (de)
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  • Afroamerikaner (de)
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