Abū l-Qāsim ʿAbdallāh ibn Ahmad al-Kaʿbī al-Balchī (arabisch أبو القاسم عبد الله بن أحمد الكعبي البلخي , DMG Abū l-Qāsim ʿAbdallāh ibn Aḥmad al-Kaʿbī al-Balḫī gest. 19. August 931 in Balch) war ein muʿtazilitischer Kalām-Gelehrter, der vor allem in Chorasan wirkte und der letzte große Theoretiker der muʿtazilitischen Schule von Bagdad war. Al-Balchī war ein äußerst produktiver Autor, der sich außer mit Kalām auch mit Koranexegese, Fiqh, Adab und Doxographie befasste. In seinen Schriften setzte er sich nicht nur kritisch mit den Lehren zeitgenössischer philosophischer Denker auseinander wie Muhammad ibn Zakarīyā ar-Rāzī und Abū ʿAlī al-Dschubbā'ī, sondern auch mit der erstarkenden Hadith-Gelehrsamkeit, die in der Zeit nach der Mihna Förderung durch die abbasidischen Kalifen erhielt.

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  • Abū l-Qāsim ʿAbdallāh ibn Ahmad al-Kaʿbī al-Balchī (arabisch أبو القاسم عبد الله بن أحمد الكعبي البلخي , DMG Abū l-Qāsim ʿAbdallāh ibn Aḥmad al-Kaʿbī al-Balḫī gest. 19. August 931 in Balch) war ein muʿtazilitischer Kalām-Gelehrter, der vor allem in Chorasan wirkte und der letzte große Theoretiker der muʿtazilitischen Schule von Bagdad war. Al-Balchī war ein äußerst produktiver Autor, der sich außer mit Kalām auch mit Koranexegese, Fiqh, Adab und Doxographie befasste. In seinen Schriften setzte er sich nicht nur kritisch mit den Lehren zeitgenössischer philosophischer Denker auseinander wie Muhammad ibn Zakarīyā ar-Rāzī und Abū ʿAlī al-Dschubbā'ī, sondern auch mit der erstarkenden Hadith-Gelehrsamkeit, die in der Zeit nach der Mihna Förderung durch die abbasidischen Kalifen erhielt. Abū Mansūr al-Māturīdī, der al-Balchīs Lehren in aller Ausführlichkeit in seinem Kitāb at-Tauḥīd diskutiert, merkt dort an, dass er bei den Muʿtaziliten wie ein "Imam der ganzen Menschheit" (imām ahl al-arḍ) verehrt wurde. Die von al-Balchī begründete muʿtazilitische Lehrrichtung, die sich besonders dadurch auszeichnete, dass sie Gott das Attribut des Willens absprach, wird in den sunnitischen Quellen als Kaʿbīya bzw. Balchīya bezeichnet. Im Bereich des Fiqh gehörte al-Balchī der hanafitischen Lehrrichtung an. Von seinen politischen Ansichten her war er Zaidit. (de)
  • Abū l-Qāsim ʿAbdallāh ibn Ahmad al-Kaʿbī al-Balchī (arabisch أبو القاسم عبد الله بن أحمد الكعبي البلخي , DMG Abū l-Qāsim ʿAbdallāh ibn Aḥmad al-Kaʿbī al-Balḫī gest. 19. August 931 in Balch) war ein muʿtazilitischer Kalām-Gelehrter, der vor allem in Chorasan wirkte und der letzte große Theoretiker der muʿtazilitischen Schule von Bagdad war. Al-Balchī war ein äußerst produktiver Autor, der sich außer mit Kalām auch mit Koranexegese, Fiqh, Adab und Doxographie befasste. In seinen Schriften setzte er sich nicht nur kritisch mit den Lehren zeitgenössischer philosophischer Denker auseinander wie Muhammad ibn Zakarīyā ar-Rāzī und Abū ʿAlī al-Dschubbā'ī, sondern auch mit der erstarkenden Hadith-Gelehrsamkeit, die in der Zeit nach der Mihna Förderung durch die abbasidischen Kalifen erhielt. Abū Mansūr al-Māturīdī, der al-Balchīs Lehren in aller Ausführlichkeit in seinem Kitāb at-Tauḥīd diskutiert, merkt dort an, dass er bei den Muʿtaziliten wie ein "Imam der ganzen Menschheit" (imām ahl al-arḍ) verehrt wurde. Die von al-Balchī begründete muʿtazilitische Lehrrichtung, die sich besonders dadurch auszeichnete, dass sie Gott das Attribut des Willens absprach, wird in den sunnitischen Quellen als Kaʿbīya bzw. Balchīya bezeichnet. Im Bereich des Fiqh gehörte al-Balchī der hanafitischen Lehrrichtung an. Von seinen politischen Ansichten her war er Zaidit. (de)
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