Aberglaube, seltener Aberglauben, bezeichnet abwertend einen „als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“ (z.B. Hexerei oder Talismane), unter anderem auch eine Vorstellung vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte. Aberglauben findet sich im Leben und Handeln von Menschen in jeden Kulturen und Zeiten. Es gibt solche Vorstellungen sowohl in kulturell allgemein anerkannten kollektiven Denkmustern und Riten, z.B. im Glauben an Glück oder Unglück bringende Symbole (Glückssymbole) oder in Spruchformeln (z.B. „toi, toi, toi“), als auch individuell.

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  • Aberglaube, seltener Aberglauben, bezeichnet abwertend einen „als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“ (z.B. Hexerei oder Talismane), unter anderem auch eine Vorstellung vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte. Aberglauben findet sich im Leben und Handeln von Menschen in jeden Kulturen und Zeiten. Es gibt solche Vorstellungen sowohl in kulturell allgemein anerkannten kollektiven Denkmustern und Riten, z.B. im Glauben an Glück oder Unglück bringende Symbole (Glückssymbole) oder in Spruchformeln (z.B. „toi, toi, toi“), als auch individuell. Die Bezeichnung Aberglaube wird ebenso negativ wertend auf Glaubensformen und religiöse Praktiken angewandt, die nicht dem als „richtig“ und „allgemeingültig“ empfundenen System kultureller Überzeugungen und Lehrmeinungen der „herrschenden“ Religion oder Weltanschauung entsprechen. In abrahamitisch-religiös geprägten Kreisen wird die Bezeichnung unter Gleichgesinnten zur Aufzeigung mangelnder theologischer Bildung, aber auch zur Herabwürdigung volkstümlicher (vgl. etwa Volksfrömmigkeit) und okkulter Glaubensrichtungen verwendet, gleichsam auch zum Kampfbegriff nach der Aufklärung/Gegenaufklärung im 18. und 19. Jahrhundert auch innerhalb der (christlichen) Konfessionen (vgl. Kulturkampf), aber auch in Bezug zu den neu aufkommenden spiritistischen Methoden, insbesondere der Medizin wie des animalischen Magnetismus oder der Hypnose. Da sich der Begriff von der jeweils herrschenden Welt- und Glaubenssicht her definiert, wird der Inhalt von dem jeweiligen wissenschaftlichen oder religiösen Standpunkt des Darstellers bestimmt. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch wurde der Begriff weitgehend durch die über die kirchliche Begrifflichkeit hinausgehende Bezeichnung Volksglaube abgelöst. Das seit dem 16. Jahrhundert gebräuchliche Wort Aberglaube diente dem Klerus zunehmend als Kampfbegriff gegen Häresie und Ketzertum und wurde im 19. Jahrhundert durch die entstandene Volkskunde erstmals positiv umgedeutet als Vorstellung der einfachen, aber auch unverbildeten Bevölkerung („Volksglaube“). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird besonders von Seiten der Humanwissenschaften versucht, die psychologischen und soziokulturellen Grundlagen des Aberglaubens zu erforschen. Der Begriff Aberglaube wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch mit Unvernunft und Unwissenschaftlichkeit gleichgesetzt, steht dem lateinischen Begriff superstitio nahe und kann als „falsche Einsicht in die Natürlichkeit von Geschehnissen“ verstanden werden. (de)
  • Aberglaube, seltener Aberglauben, bezeichnet abwertend einen „als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“ (z.B. Hexerei oder Talismane), unter anderem auch eine Vorstellung vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte. Aberglauben findet sich im Leben und Handeln von Menschen in jeden Kulturen und Zeiten. Es gibt solche Vorstellungen sowohl in kulturell allgemein anerkannten kollektiven Denkmustern und Riten, z.B. im Glauben an Glück oder Unglück bringende Symbole (Glückssymbole) oder in Spruchformeln (z.B. „toi, toi, toi“), als auch individuell. Die Bezeichnung Aberglaube wird ebenso negativ wertend auf Glaubensformen und religiöse Praktiken angewandt, die nicht dem als „richtig“ und „allgemeingültig“ empfundenen System kultureller Überzeugungen und Lehrmeinungen der „herrschenden“ Religion oder Weltanschauung entsprechen. In abrahamitisch-religiös geprägten Kreisen wird die Bezeichnung unter Gleichgesinnten zur Aufzeigung mangelnder theologischer Bildung, aber auch zur Herabwürdigung volkstümlicher (vgl. etwa Volksfrömmigkeit) und okkulter Glaubensrichtungen verwendet, gleichsam auch zum Kampfbegriff nach der Aufklärung/Gegenaufklärung im 18. und 19. Jahrhundert auch innerhalb der (christlichen) Konfessionen (vgl. Kulturkampf), aber auch in Bezug zu den neu aufkommenden spiritistischen Methoden, insbesondere der Medizin wie des animalischen Magnetismus oder der Hypnose. Da sich der Begriff von der jeweils herrschenden Welt- und Glaubenssicht her definiert, wird der Inhalt von dem jeweiligen wissenschaftlichen oder religiösen Standpunkt des Darstellers bestimmt. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch wurde der Begriff weitgehend durch die über die kirchliche Begrifflichkeit hinausgehende Bezeichnung Volksglaube abgelöst. Das seit dem 16. Jahrhundert gebräuchliche Wort Aberglaube diente dem Klerus zunehmend als Kampfbegriff gegen Häresie und Ketzertum und wurde im 19. Jahrhundert durch die entstandene Volkskunde erstmals positiv umgedeutet als Vorstellung der einfachen, aber auch unverbildeten Bevölkerung („Volksglaube“). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird besonders von Seiten der Humanwissenschaften versucht, die psychologischen und soziokulturellen Grundlagen des Aberglaubens zu erforschen. Der Begriff Aberglaube wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch mit Unvernunft und Unwissenschaftlichkeit gleichgesetzt, steht dem lateinischen Begriff superstitio nahe und kann als „falsche Einsicht in die Natürlichkeit von Geschehnissen“ verstanden werden. (de)
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  • Aberglaube, seltener Aberglauben, bezeichnet abwertend einen „als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“ (z.B. Hexerei oder Talismane), unter anderem auch eine Vorstellung vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte. Aberglauben findet sich im Leben und Handeln von Menschen in jeden Kulturen und Zeiten. Es gibt solche Vorstellungen sowohl in kulturell allgemein anerkannten kollektiven Denkmustern und Riten, z.B. im Glauben an Glück oder Unglück bringende Symbole (Glückssymbole) oder in Spruchformeln (z.B. „toi, toi, toi“), als auch individuell. (de)
  • Aberglaube, seltener Aberglauben, bezeichnet abwertend einen „als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“ (z.B. Hexerei oder Talismane), unter anderem auch eine Vorstellung vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte. Aberglauben findet sich im Leben und Handeln von Menschen in jeden Kulturen und Zeiten. Es gibt solche Vorstellungen sowohl in kulturell allgemein anerkannten kollektiven Denkmustern und Riten, z.B. im Glauben an Glück oder Unglück bringende Symbole (Glückssymbole) oder in Spruchformeln (z.B. „toi, toi, toi“), als auch individuell. (de)
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  • Aberglaube (de)
  • Aberglaube (de)
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