Abd ar-Rahman ibn Abdallah al-Ghafiqi († Oktober 732; arabisch عبد الرحمن بن عبد الله الغافقي, DMG ʿAbd ar-Raḥmān b. ʿAbd Allāh al-Ġāfiqī) war ein maurischer Militärführer. Abd ar-Rahman entstammte dem jemenitischen Clan der Ghafiqi und zog im Rahmen der islamischen Expansion in die nordafrikanische Provinz Ifriqiya. In Marokko kam er in Kontakt mit Musa ibn Nusayr, dem Statthalter des 711 eroberten Al-Andalus, sowie mit dessen Sohn und Nachfolger Abd al-Aziz ibn Musa. Nachdem der vierte andalusische Statthalter as-Samh ibn Malik al-Chawlani im Juni 721 bei einem Feldzug gegen Toulouse gefallen war, wurde Abd ar-Rahman dessen Nachfolger, doch wurde er schon nach etwa zwei Monaten von diesem Posten abberufen und durch Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi abgelöst. Abd ar-Rahman fasste 722 den Plan, i

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  • Abd ar-Rahman ibn Abdallah al-Ghafiqi († Oktober 732; arabisch عبد الرحمن بن عبد الله الغافقي, DMG ʿAbd ar-Raḥmān b. ʿAbd Allāh al-Ġāfiqī) war ein maurischer Militärführer. Abd ar-Rahman entstammte dem jemenitischen Clan der Ghafiqi und zog im Rahmen der islamischen Expansion in die nordafrikanische Provinz Ifriqiya. In Marokko kam er in Kontakt mit Musa ibn Nusayr, dem Statthalter des 711 eroberten Al-Andalus, sowie mit dessen Sohn und Nachfolger Abd al-Aziz ibn Musa. Nachdem der vierte andalusische Statthalter as-Samh ibn Malik al-Chawlani im Juni 721 bei einem Feldzug gegen Toulouse gefallen war, wurde Abd ar-Rahman dessen Nachfolger, doch wurde er schon nach etwa zwei Monaten von diesem Posten abberufen und durch Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi abgelöst. Abd ar-Rahman fasste 722 den Plan, ins Frankenreich einzufallen. Nachdem Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi 726 im Frankenreich starb, folgten in den nächsten vier Jahren fünf Statthalter hintereinander, ehe Abd ar-Rahman 730 von umayyadischen Kalifen erneut als Statthalter von Al-Andalus eingesetzt wurde. Nun versuchte auch er als Heerführer mit Feldzügen über die Pyrenäen Kriegsruhm zu ernten. Er drang nach Norden vor und besiegte den Herzog Eudo von Aquitanien an der Dordogne. Bei seinem Vormarsch verwüstete er 732 die Stadt Bordeaux. Unklar ist, ob von ihm die Eroberung des gesamten Frankenreiches geplant war, immerhin erschien er mit einem mächtigen Heer. Tatsächlich war sein Vormarsch als ein Raubzug gegen die reiche Stadt Tours gedacht. Allerdings wurde im Oktober sein Heer auf halbem Wege zwischen Tours und Poitiers nahe Châtellerault von den Truppen Karl Martells gestellt, der sich mit Liutprand, dem König der Langobarden verbündet hatte. Es kam im Oktober 732 zu einer heftigen Schlacht (Schlacht von Tours und Poitiers), die die muslimischen Truppen verloren. Ihr Heerführer Abd ar-Rahman kam in der Schlacht ums Leben. (de)
  • Abd ar-Rahman ibn Abdallah al-Ghafiqi († Oktober 732; arabisch عبد الرحمن بن عبد الله الغافقي, DMG ʿAbd ar-Raḥmān b. ʿAbd Allāh al-Ġāfiqī) war ein maurischer Militärführer. Abd ar-Rahman entstammte dem jemenitischen Clan der Ghafiqi und zog im Rahmen der islamischen Expansion in die nordafrikanische Provinz Ifriqiya. In Marokko kam er in Kontakt mit Musa ibn Nusayr, dem Statthalter des 711 eroberten Al-Andalus, sowie mit dessen Sohn und Nachfolger Abd al-Aziz ibn Musa. Nachdem der vierte andalusische Statthalter as-Samh ibn Malik al-Chawlani im Juni 721 bei einem Feldzug gegen Toulouse gefallen war, wurde Abd ar-Rahman dessen Nachfolger, doch wurde er schon nach etwa zwei Monaten von diesem Posten abberufen und durch Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi abgelöst. Abd ar-Rahman fasste 722 den Plan, ins Frankenreich einzufallen. Nachdem Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi 726 im Frankenreich starb, folgten in den nächsten vier Jahren fünf Statthalter hintereinander, ehe Abd ar-Rahman 730 von umayyadischen Kalifen erneut als Statthalter von Al-Andalus eingesetzt wurde. Nun versuchte auch er als Heerführer mit Feldzügen über die Pyrenäen Kriegsruhm zu ernten. Er drang nach Norden vor und besiegte den Herzog Eudo von Aquitanien an der Dordogne. Bei seinem Vormarsch verwüstete er 732 die Stadt Bordeaux. Unklar ist, ob von ihm die Eroberung des gesamten Frankenreiches geplant war, immerhin erschien er mit einem mächtigen Heer. Tatsächlich war sein Vormarsch als ein Raubzug gegen die reiche Stadt Tours gedacht. Allerdings wurde im Oktober sein Heer auf halbem Wege zwischen Tours und Poitiers nahe Châtellerault von den Truppen Karl Martells gestellt, der sich mit Liutprand, dem König der Langobarden verbündet hatte. Es kam im Oktober 732 zu einer heftigen Schlacht (Schlacht von Tours und Poitiers), die die muslimischen Truppen verloren. Ihr Heerführer Abd ar-Rahman kam in der Schlacht ums Leben. (de)
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  • Abd ar-Rahman ibn Abdallah al-Ghafiqi († Oktober 732; arabisch عبد الرحمن بن عبد الله الغافقي, DMG ʿAbd ar-Raḥmān b. ʿAbd Allāh al-Ġāfiqī) war ein maurischer Militärführer. Abd ar-Rahman entstammte dem jemenitischen Clan der Ghafiqi und zog im Rahmen der islamischen Expansion in die nordafrikanische Provinz Ifriqiya. In Marokko kam er in Kontakt mit Musa ibn Nusayr, dem Statthalter des 711 eroberten Al-Andalus, sowie mit dessen Sohn und Nachfolger Abd al-Aziz ibn Musa. Nachdem der vierte andalusische Statthalter as-Samh ibn Malik al-Chawlani im Juni 721 bei einem Feldzug gegen Toulouse gefallen war, wurde Abd ar-Rahman dessen Nachfolger, doch wurde er schon nach etwa zwei Monaten von diesem Posten abberufen und durch Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi abgelöst. Abd ar-Rahman fasste 722 den Plan, i (de)
  • Abd ar-Rahman ibn Abdallah al-Ghafiqi († Oktober 732; arabisch عبد الرحمن بن عبد الله الغافقي, DMG ʿAbd ar-Raḥmān b. ʿAbd Allāh al-Ġāfiqī) war ein maurischer Militärführer. Abd ar-Rahman entstammte dem jemenitischen Clan der Ghafiqi und zog im Rahmen der islamischen Expansion in die nordafrikanische Provinz Ifriqiya. In Marokko kam er in Kontakt mit Musa ibn Nusayr, dem Statthalter des 711 eroberten Al-Andalus, sowie mit dessen Sohn und Nachfolger Abd al-Aziz ibn Musa. Nachdem der vierte andalusische Statthalter as-Samh ibn Malik al-Chawlani im Juni 721 bei einem Feldzug gegen Toulouse gefallen war, wurde Abd ar-Rahman dessen Nachfolger, doch wurde er schon nach etwa zwei Monaten von diesem Posten abberufen und durch Anbasa ibn Suhaym al-Kalbi abgelöst. Abd ar-Rahman fasste 722 den Plan, i (de)
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