Stuttgart 21 (auch kurz S21) ist ein Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof. Die Zulaufstrecken sollen in Tunnel verlegt, die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen mit dem Filderbahnhof am Flughafen, der S-Bahn-Station Mittnachtstraße und dem Abstellbahnhof Untertürkheim drei neue Bahnhöfe entstehen. Die im Projekt enthaltene Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen soll dabei den Hauptbahnhof über den Flughafen mit Ulm verbinden.

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  • Stuttgart 21 (auch kurz S21) ist ein Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof. Die Zulaufstrecken sollen in Tunnel verlegt, die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen mit dem Filderbahnhof am Flughafen, der S-Bahn-Station Mittnachtstraße und dem Abstellbahnhof Untertürkheim drei neue Bahnhöfe entstehen. Die im Projekt enthaltene Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen soll dabei den Hauptbahnhof über den Flughafen mit Ulm verbinden. In Verbindung mit der in Wendlingen anschließenden Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wird Stuttgart 21 offiziell auch als Bahnprojekt Stuttgart–Ulm (ehemals, ab Mitte 2000 auch Baden-Württemberg 21) bezeichnet. Die Zahl im Namen bezieht sich auf das 21. Jahrhundert, in dem das Projekt verwirklicht werden soll. Die Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen ist als Teil der Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg im Bundesverkehrswegeplan 2003 enthalten. Sie ist Teil der Vorrangigen Achse Nr. 17 („Magistrale für Europa“) der Transeuropäischen Netze. Bauherr des Projekts ist die Deutsche Bahn. An der Finanzierung beteiligen sich die Bundesrepublik Deutschland, das Land Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart, die Landeshauptstadt Stuttgart, die Flughafen Stuttgart GmbH sowie die Europäische Union. Das Projekt geht maßgeblich auf einen Vorschlag des Verkehrswissenschaftlers Gerhard Heimerl zurück. Es wurde 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bauarbeiten begannen am 2. Februar 2010. Die geplante Inbetriebnahme wurde seither von Dezember 2019 auf den 4. Dezember 2021 verschoben; eine Eröffnung Ende 2022 gilt als wahrscheinlich. Die geschätzten Kosten lagen 1995 bei umgerechnet 2,46 Milliarden Euro (4,807 Milliarden DM), bei Baubeginn (2010) bei 4,088 Milliarden Euro und wurden im Juli 2013 von der Bahn mit 5,987 Milliarden Euro angegeben. Presseberichte gehen von bis zu 6,8 Milliarden Euro aus. Der gemeinsame Finanzierungsvertrag der Projektpartner aus dem Jahr 2009 regelt die Finanzierung bis zu Gesamtkosten von 4,526 Milliarden Euro, die Übernahme der weiteren Kosten ist umstritten. Das Projekt ist seit Jahren umstritten. Am Protest gegen Stuttgart 21 beteiligen sich zehntausende Menschen. Ein Bürgerbegehren gegen das Projekt wurde 2007 abgelehnt, da es rechtlich nicht zulässig gewesen sei. Es kam – besonders am 30. September 2010 – zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei, deren damaliger Einsatz im November 2015 nachträglich vom Verwaltungsgericht als rechtswidrig eingestuft wurde. In der Schlichtung zu Stuttgart 21 wurden mögliche Verbesserungen als Stuttgart 21 Plus vorgeschlagen, die keine Berücksichtigung fanden. Kritiker setzen sich für das Konzept Kopfbahnhof 21 (K21) ein. Bei der Volksabstimmung am 27. November 2011 wurde ein Ausstieg des Landes aus der Finanzierung mehrheitlich abgelehnt. (de)
  • Stuttgart 21 (auch kurz S21) ist ein Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof. Die Zulaufstrecken sollen in Tunnel verlegt, die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen mit dem Filderbahnhof am Flughafen, der S-Bahn-Station Mittnachtstraße und dem Abstellbahnhof Untertürkheim drei neue Bahnhöfe entstehen. Die im Projekt enthaltene Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen soll dabei den Hauptbahnhof über den Flughafen mit Ulm verbinden. In Verbindung mit der in Wendlingen anschließenden Neubaustrecke Wendlingen–Ulm wird Stuttgart 21 offiziell auch als Bahnprojekt Stuttgart–Ulm (ehemals, ab Mitte 2000 auch Baden-Württemberg 21) bezeichnet. Die Zahl im Namen bezieht sich auf das 21. Jahrhundert, in dem das Projekt verwirklicht werden soll. Die Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen ist als Teil der Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart–Augsburg im Bundesverkehrswegeplan 2003 enthalten. Sie ist Teil der Vorrangigen Achse Nr. 17 („Magistrale für Europa“) der Transeuropäischen Netze. Bauherr des Projekts ist die Deutsche Bahn. An der Finanzierung beteiligen sich die Bundesrepublik Deutschland, das Land Baden-Württemberg, der Verband Region Stuttgart, die Landeshauptstadt Stuttgart, die Flughafen Stuttgart GmbH sowie die Europäische Union. Das Projekt geht maßgeblich auf einen Vorschlag des Verkehrswissenschaftlers Gerhard Heimerl zurück. Es wurde 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bauarbeiten begannen am 2. Februar 2010. Die geplante Inbetriebnahme wurde seither von Dezember 2019 auf den 4. Dezember 2021 verschoben; eine Eröffnung Ende 2022 gilt als wahrscheinlich. Die geschätzten Kosten lagen 1995 bei umgerechnet 2,46 Milliarden Euro (4,807 Milliarden DM), bei Baubeginn (2010) bei 4,088 Milliarden Euro und wurden im Juli 2013 von der Bahn mit 5,987 Milliarden Euro angegeben. Presseberichte gehen von bis zu 6,8 Milliarden Euro aus. Der gemeinsame Finanzierungsvertrag der Projektpartner aus dem Jahr 2009 regelt die Finanzierung bis zu Gesamtkosten von 4,526 Milliarden Euro, die Übernahme der weiteren Kosten ist umstritten. Das Projekt ist seit Jahren umstritten. Am Protest gegen Stuttgart 21 beteiligen sich zehntausende Menschen. Ein Bürgerbegehren gegen das Projekt wurde 2007 abgelehnt, da es rechtlich nicht zulässig gewesen sei. Es kam – besonders am 30. September 2010 – zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei, deren damaliger Einsatz im November 2015 nachträglich vom Verwaltungsgericht als rechtswidrig eingestuft wurde. In der Schlichtung zu Stuttgart 21 wurden mögliche Verbesserungen als Stuttgart 21 Plus vorgeschlagen, die keine Berücksichtigung fanden. Kritiker setzen sich für das Konzept Kopfbahnhof 21 (K21) ein. Bei der Volksabstimmung am 27. November 2011 wurde ein Ausstieg des Landes aus der Finanzierung mehrheitlich abgelehnt. (de)
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  • Stuttgart 21 (auch kurz S21) ist ein Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof. Die Zulaufstrecken sollen in Tunnel verlegt, die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus sollen mit dem Filderbahnhof am Flughafen, der S-Bahn-Station Mittnachtstraße und dem Abstellbahnhof Untertürkheim drei neue Bahnhöfe entstehen. Die im Projekt enthaltene Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen soll dabei den Hauptbahnhof über den Flughafen mit Ulm verbinden. (de)
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