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Saubere Wehrmacht
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Als Saubere Wehrmacht oder auch Legende von der sauberen Wehrmacht wird in der jüngeren historischen Forschung ein Narrativ bezeichnet, das in den ersten Jahren der Bundesrepublik Deutschland von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen konstruiert wurde und, obwohl wissenschaftlich unhaltbar, bis heute von Traditionsverbänden und politisch rechtsgerichteten Autoren propagiert wird. Darin wird die Wehrmacht entideologisiert und als vom NS-Staat getrennte, vermeintlich unpolitische Einrichtung dargestellt. Verbrechen der Wehrmacht werden bestritten oder relativiert, stattdessen werden ihre militärischen Leistungen hervorgehoben.
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Als Saubere Wehrmacht oder auch Legende von der sauberen Wehrmacht wird in der jüngeren historischen Forschung ein Narrativ bezeichnet, das in den ersten Jahren der Bundesrepublik Deutschland von ehemaligen Wehrmachtsangehörigen konstruiert wurde und, obwohl wissenschaftlich unhaltbar, bis heute von Traditionsverbänden und politisch rechtsgerichteten Autoren propagiert wird. Darin wird die Wehrmacht entideologisiert und als vom NS-Staat getrennte, vermeintlich unpolitische Einrichtung dargestellt. Verbrechen der Wehrmacht werden bestritten oder relativiert, stattdessen werden ihre militärischen Leistungen hervorgehoben. Nachdem in der unmittelbaren Nachkriegszeit im Rahmen der Entnazifizierungsverfahren teilweise empfindliche Strafen verhängt worden waren, wendete sich zu Beginn der 1950er Jahre das Blatt: In der neugegründeten Bundesrepublik Deutschland wurde nun an „Siegerjustiz“ scharfe Kritik geübt, die Kollektivschuldthese wurde empört zurückgewiesen (nach Ansicht des Historikers Norbert Frei hatten die Alliierten sie nie ernsthaft vertreten), der Deutsche Bundestag begann Amnestiegesetze zu erlassen, von denen auch Kriegsverbrecher profitierten. Diese Delegitimierung der in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre gefällten Urteile trug zur Konstruktion des Bildes einer „sauberen Wehrmacht“ bei: Demnach sei die Wehrmacht im Gegensatz zu den verbrecherische Mordaktionen ausführenden Polizei- und SS-Verbänden unschuldig geblieben und habe fair sowie nach den Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts gekämpft, ohne in die Verbrechen des NS-Staates involviert gewesen zu sein. Hinzu kamen die Aussagen, Memoiren und kriegsgeschichtlichen Studien früherer deutscher Offiziere. Dieses Geschichtsbild entwarfen maßgeblich der ehemalige Generalstabschef Franz Halder und andere Offiziere, die seit ihrer Kriegsgefangenschaft für die kriegsgeschichtliche Forschungsgruppe der United States Army in der Operational History (German) Section tätig waren und dadurch exklusiven Zugang zu den in den Vereinigten Staaten lagernden Beuteakten hatten. Der Freiburger Militärhistoriker Wolfram Wette sieht die Intentionen Halders, an der sich seine Mitautoren aus dem ehemaligen Offizierskorps der Wehrmacht zu orientieren hatten, in der Zielvorstellung „die Heeresführung geradezu [als] historische Opfer Hitlers, zumindest aber mißbrauchte Instrumente seiner verbrecherischen Politik darzustellen“ und eine „vermeintlich saubere Kriegführung der Wehrmacht vom schmutzigen, völkerrechtswidrigen Krieg der SS“ scharf zu trennen. Ihren Vorteil des exklusiven Aktenzugangs nutzten die Generäle um Halder dann auch für Schriften im Bereich der zivilen Geschichtsschreibung, die sie ab 1954 im Rahmen des Arbeitskreises für Wehrforschung veröffentlichten. Die Deutung der Wehrmacht als „saubere Wehrmacht“ beeinflusste lange Zeit in starkem Maße die Geschichtsschreibung. Nach der Heimkehr der letzten Kriegsheimkehrer aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft leisteten am 7. Oktober 1955 600 ehemalige Angehörige der Wehrmacht und der Waffen-SS im Lager Friedland einen öffentlichen Schwur, der ein starkes Medienecho fand: „Vor dem deutschen Volke und den Toten der deutschen und der sowjetischen Wehrmacht schwören wir, daß wir nicht gemordet, nicht geschändet und nicht geplündert haben. Wenn wir Leid und Not über andere Menschen gebracht haben, so geschah es nach den Gesetzen des Krieges.“ Wolfram Wette nannte dies 2011 „kollektiven Meineid“. Nach der Rückgabe früherer Wehrmachtsunterlagen durch die Westalliierten an die Bundesrepublik Deutschland wurde bei deren Auswertung deutlich, dass sich diese Legende nicht weiter aufrechterhalten ließ. Heute ist die weitreichende Beteiligung der Wehrmacht an zahlreichen NS-Verbrechen belegt. Exemplarisch sei der Kommissarbefehl genannt, der die Ermordung gefangener Politoffiziere durch Wehrmachteinheiten regelte und dessen Durchführung oft angezweifelt wurde. Während Verfechter der These einer „sauberen Wehrmacht“ versuchten, die Wehrmacht als unabhängig von der NS-Ideologie darzustellen und die von ihr begangenen Kriegsverbrechen zu leugnen, zu relativieren oder zu Einzelfällen zu erklären, belegen neuere historische Forschungen ab den 1980er und 1990er Jahren anhand von Zeugenaussagen, Prozessunterlagen, Feldpostbriefen, persönlichen Tagebüchern und weiteren Dokumenten die unmittelbare und systematische Beteiligung der Wehrmacht an vielen Massakern und Kriegsverbrechen, speziell in Ost- und Südosteuropa, sowie am Holocaust. In den 1990er und 2000er Jahren machten zwei Wehrmachtsausstellungen des Hamburger Instituts für Sozialforschung diese Verbrechen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und konzentrierten sich auf den als Vernichtungskrieg geführten Deutsch-Sowjetischen Krieg. Der Historiker Christian Hartmann befand 2009, „den Mythos von der ‚sauberen‘ Wehrmacht braucht niemand mehr zu entlarven. Ihre Schuld ist so erdrückend, dass sich darüber jede Diskussion erübrigt.“
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