Über den Imperialismus ist ein Essay, den die politische Philosophin Hannah Arendt kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges im nordamerikanischen Exil verfasst hat. Er kam erstmals 1946 unter dem Titel Imperialism: Road to Suicide, The Political Origins and Use of Racism in dem 1945 gegründeten jüdischen politischen Magazin Commentary heraus. Fast gleichzeitig erschien die davon abweichende deutsche Fassung in Heidelberg in der Zeitschrift Die Wandlung und 1948 erneut innerhalb der Aufsatzsammlung Sechs Essays als 3. Band in der Reihe Schriften der Wandlung unter Mitwirkung von Karl Jaspers, Werner Krauss und Alfred Weber, herausgegeben von Dolf Sternberger.

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  • Über den Imperialismus ist ein Essay, den die politische Philosophin Hannah Arendt kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges im nordamerikanischen Exil verfasst hat. Er kam erstmals 1946 unter dem Titel Imperialism: Road to Suicide, The Political Origins and Use of Racism in dem 1945 gegründeten jüdischen politischen Magazin Commentary heraus. Fast gleichzeitig erschien die davon abweichende deutsche Fassung in Heidelberg in der Zeitschrift Die Wandlung und 1948 erneut innerhalb der Aufsatzsammlung Sechs Essays als 3. Band in der Reihe Schriften der Wandlung unter Mitwirkung von Karl Jaspers, Werner Krauss und Alfred Weber, herausgegeben von Dolf Sternberger. Der Text wurde 1976 kurz nach Arendts Tod in der Bundesrepublik Deutschland erneut im Rahmen eines Sammelbandes veröffentlicht, der zwei weitere Essays enthält. Das Bändchen trägt den Titel: Die verborgene Tradition. Acht Essays. Gewidmet ist es ihrem Lehrer und Freund Karl Jaspers. Der Aufsatz gehört zu den Vorstudien zu ihrem 1951 in New York veröffentlichten politischen Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. In die amerikanische Erstausgabe The Origins of Totalitarianism hat sie den Essay unverändert aufgenommen. „Es handelt sich um eine Studie über das gegenwärtige Stadium des Imperialismus und über den Rassenwahn.“ Arendt konstatiert kurz nach Kriegsende „die unmenschliche Absurdität unserer Zeit.“ Gemessen an dem Resultat: der Verheerung aller europäischen Länder, dem Zusammenbruch aller abendländischen Traditionen, der Existenzbedrohung dieser Völker und der sittlichen Verwüstung eines großen Teil der westlichen Menschheit sei die Existenz einer kleinen Klasse von Kapitalisten, die (…) mit gierigen Augen den Erdball absuchten nach profitablen Investitionen für überflüssiges Kapital, wahrlich eine Bagatelle. Sie beschreibt die neuere Zeitgeschichte als blutiges Spektakel, das das Bewusstsein von der Würde des Menschen verletzt. „Daß es eines Weltkriegs bedurfte, mit Hitler fertig zu werden, ist gerade dadurch so beschämend, weil es auch komisch ist. Die Historiker unserer Zeit haben (..) immer wieder versucht, dieses Element des blutigen Narrenspiels zu verdecken, auszulöschen, und den Geschehnissen eine gewisse Größe oder Würde zu verleihen, die sie nicht haben, die sie aber menschlich erträglicher machen würden.“ Die Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert bringt Arendt mit der absolutistischen Geschichtsphilosophie Thomas Hobbes’ in Verbindung, „auf deren nackte Brutalität die Elite der Bourgeoisie sich erst in unserer Zeit zu berufen wagt (…).“ (de)
  • Über den Imperialismus ist ein Essay, den die politische Philosophin Hannah Arendt kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges im nordamerikanischen Exil verfasst hat. Er kam erstmals 1946 unter dem Titel Imperialism: Road to Suicide, The Political Origins and Use of Racism in dem 1945 gegründeten jüdischen politischen Magazin Commentary heraus. Fast gleichzeitig erschien die davon abweichende deutsche Fassung in Heidelberg in der Zeitschrift Die Wandlung und 1948 erneut innerhalb der Aufsatzsammlung Sechs Essays als 3. Band in der Reihe Schriften der Wandlung unter Mitwirkung von Karl Jaspers, Werner Krauss und Alfred Weber, herausgegeben von Dolf Sternberger. Der Text wurde 1976 kurz nach Arendts Tod in der Bundesrepublik Deutschland erneut im Rahmen eines Sammelbandes veröffentlicht, der zwei weitere Essays enthält. Das Bändchen trägt den Titel: Die verborgene Tradition. Acht Essays. Gewidmet ist es ihrem Lehrer und Freund Karl Jaspers. Der Aufsatz gehört zu den Vorstudien zu ihrem 1951 in New York veröffentlichten politischen Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. In die amerikanische Erstausgabe The Origins of Totalitarianism hat sie den Essay unverändert aufgenommen. „Es handelt sich um eine Studie über das gegenwärtige Stadium des Imperialismus und über den Rassenwahn.“ Arendt konstatiert kurz nach Kriegsende „die unmenschliche Absurdität unserer Zeit.“ Gemessen an dem Resultat: der Verheerung aller europäischen Länder, dem Zusammenbruch aller abendländischen Traditionen, der Existenzbedrohung dieser Völker und der sittlichen Verwüstung eines großen Teil der westlichen Menschheit sei die Existenz einer kleinen Klasse von Kapitalisten, die (…) mit gierigen Augen den Erdball absuchten nach profitablen Investitionen für überflüssiges Kapital, wahrlich eine Bagatelle. Sie beschreibt die neuere Zeitgeschichte als blutiges Spektakel, das das Bewusstsein von der Würde des Menschen verletzt. „Daß es eines Weltkriegs bedurfte, mit Hitler fertig zu werden, ist gerade dadurch so beschämend, weil es auch komisch ist. Die Historiker unserer Zeit haben (..) immer wieder versucht, dieses Element des blutigen Narrenspiels zu verdecken, auszulöschen, und den Geschehnissen eine gewisse Größe oder Würde zu verleihen, die sie nicht haben, die sie aber menschlich erträglicher machen würden.“ Die Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert bringt Arendt mit der absolutistischen Geschichtsphilosophie Thomas Hobbes’ in Verbindung, „auf deren nackte Brutalität die Elite der Bourgeoisie sich erst in unserer Zeit zu berufen wagt (…).“ (de)
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  • Über den Imperialismus ist ein Essay, den die politische Philosophin Hannah Arendt kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges im nordamerikanischen Exil verfasst hat. Er kam erstmals 1946 unter dem Titel Imperialism: Road to Suicide, The Political Origins and Use of Racism in dem 1945 gegründeten jüdischen politischen Magazin Commentary heraus. Fast gleichzeitig erschien die davon abweichende deutsche Fassung in Heidelberg in der Zeitschrift Die Wandlung und 1948 erneut innerhalb der Aufsatzsammlung Sechs Essays als 3. Band in der Reihe Schriften der Wandlung unter Mitwirkung von Karl Jaspers, Werner Krauss und Alfred Weber, herausgegeben von Dolf Sternberger. (de)
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