Der Buchstabe Æ, Kleinbuchstabe æ, ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems. Er entstand aus einer Ligatur aus A und E. Vom Lautwert her entspricht er in den meisten Sprachen, die ihn verwenden, dem deutschen Umlaut Ä, im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) steht ​[⁠æ⁠]​ für den ungerundeten fast offenen Vorderzungenvokal. Typographisch gesehen wanderte aber in diesen lateinischen Alphabeten das E nicht über das A und wurde wie bei Ä zu zwei diakritischen Punkten stilisiert, sondern in Schreibrichtung neben das A. Folgende Sprachen verwenden das Æ:

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  • Der Buchstabe Æ, Kleinbuchstabe æ, ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems. Er entstand aus einer Ligatur aus A und E. Vom Lautwert her entspricht er in den meisten Sprachen, die ihn verwenden, dem deutschen Umlaut Ä, im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) steht ​[⁠æ⁠]​ für den ungerundeten fast offenen Vorderzungenvokal. Typographisch gesehen wanderte aber in diesen lateinischen Alphabeten das E nicht über das A und wurde wie bei Ä zu zwei diakritischen Punkten stilisiert, sondern in Schreibrichtung neben das A. Folgende Sprachen verwenden das Æ: * Mittellatein: Im mittelalterlichen Latein wurde AE zu Æ zusammengefügt. * Mittelhochdeutsch: Im Hochdeutsch des Mittelalters wurde das Æ zur Kennzeichnung eines langen Äs verwendet. Das kurze Ä hingegen wurde als Ä oder Aͤ geschrieben. * Altenglisch: Das Altenglische hat die mittellateinische Form übernommen. Im modernen Englisch wird es nur noch selten in Wörtern wie encyclopædia (veraltend) verwendet. * Dänisch: Vermutlich über das Altenglische wanderte diese Ligatur ins Dänische. Æ ist dort der 27. (drittletzte) Buchstabe im Alphabet, wenn man W hinzu rechnet. Æ! kann als Ausruf für Ekel stehen, vergleiche Deutsch bäh!. In den Dialekten von Fünen, Jütland und Südjütland steht æ oft auch für die Wörter jeg (ich), er (bin, bist, ist, …) und den bestimmten Artikel, der ansonsten hinter das zu bestimmende Hauptwort gesetzt wird. Daher kann man dort diesen Satz bilden: æ æ å æ ø i æ å auf Reichsdänisch jeg er på øen i åen (ich bin auf der Insel im Fluss). * Färöisch: Im färöischen Alphabet ist Æ der 27. und vorletzte Buchstabe. Wenn das æ lang gesprochen wird, ist es der Diphthong [ɛa:], der aber in der färöischen Sprachwissenschaft (wie auch das á) zu den Monophthongen gezählt wird. Kurz wird es [a] ausgesprochen. Das æ hat in dieser Sprache somit die gleichen Eigenschaften wie der Buchstabe a, ist also gleichlautend. Beide werden durch das Phonem /æ/ repräsentiert. * Französisch: Im französischen Alphabet entspricht das Æ ungefähr dem É und wird meistens in Lehnwörtern aus dem Lateinischen verwendet. Beispiele dafür sind etwa: cæcum (Blinddarm), nævus (Nävus), ex æquo (zeitgleich mit), curriculum vitæ (Lebenslauf), et cætera (und so weiter). Man findet den Buchstaben auch in Eigennamen, die aus dem Altgriechischen transkribiert wurden, wie etwa Ægosthènes. * Isländisch: Im isländischen Alphabet ist Æ der 31. und vorletzte Buchstabe. Anders als in den anderen skandinavischen Sprachen signalisiert es den Diphthong [ai]. * Norwegisch: Das Æ repräsentiert einen Laut, der näher am deutschen A als Ä liegt. In nord- und mittelnorwegischen Dialekten steht Æ (wie in einigen dänischen Dialekten) auch für das Wort jeg (ich). * Ossetisch: Als die ossetische Sprache zwischen 1923 und 1938 die lateinische Schrift benutzte, entsprach das Æ dem deutschen Ä-Laut. Heutzutage benutzt man im kyrillischen Alphabet einen identischen Buchstaben. (de)
  • Der Buchstabe Æ, Kleinbuchstabe æ, ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems. Er entstand aus einer Ligatur aus A und E. Vom Lautwert her entspricht er in den meisten Sprachen, die ihn verwenden, dem deutschen Umlaut Ä, im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) steht ​[⁠æ⁠]​ für den ungerundeten fast offenen Vorderzungenvokal. Typographisch gesehen wanderte aber in diesen lateinischen Alphabeten das E nicht über das A und wurde wie bei Ä zu zwei diakritischen Punkten stilisiert, sondern in Schreibrichtung neben das A. Folgende Sprachen verwenden das Æ: * Mittellatein: Im mittelalterlichen Latein wurde AE zu Æ zusammengefügt. * Mittelhochdeutsch: Im Hochdeutsch des Mittelalters wurde das Æ zur Kennzeichnung eines langen Äs verwendet. Das kurze Ä hingegen wurde als Ä oder Aͤ geschrieben. * Altenglisch: Das Altenglische hat die mittellateinische Form übernommen. Im modernen Englisch wird es nur noch selten in Wörtern wie encyclopædia (veraltend) verwendet. * Dänisch: Vermutlich über das Altenglische wanderte diese Ligatur ins Dänische. Æ ist dort der 27. (drittletzte) Buchstabe im Alphabet, wenn man W hinzu rechnet. Æ! kann als Ausruf für Ekel stehen, vergleiche Deutsch bäh!. In den Dialekten von Fünen, Jütland und Südjütland steht æ oft auch für die Wörter jeg (ich), er (bin, bist, ist, …) und den bestimmten Artikel, der ansonsten hinter das zu bestimmende Hauptwort gesetzt wird. Daher kann man dort diesen Satz bilden: æ æ å æ ø i æ å auf Reichsdänisch jeg er på øen i åen (ich bin auf der Insel im Fluss). * Färöisch: Im färöischen Alphabet ist Æ der 27. und vorletzte Buchstabe. Wenn das æ lang gesprochen wird, ist es der Diphthong [ɛa:], der aber in der färöischen Sprachwissenschaft (wie auch das á) zu den Monophthongen gezählt wird. Kurz wird es [a] ausgesprochen. Das æ hat in dieser Sprache somit die gleichen Eigenschaften wie der Buchstabe a, ist also gleichlautend. Beide werden durch das Phonem /æ/ repräsentiert. * Französisch: Im französischen Alphabet entspricht das Æ ungefähr dem É und wird meistens in Lehnwörtern aus dem Lateinischen verwendet. Beispiele dafür sind etwa: cæcum (Blinddarm), nævus (Nävus), ex æquo (zeitgleich mit), curriculum vitæ (Lebenslauf), et cætera (und so weiter). Man findet den Buchstaben auch in Eigennamen, die aus dem Altgriechischen transkribiert wurden, wie etwa Ægosthènes. * Isländisch: Im isländischen Alphabet ist Æ der 31. und vorletzte Buchstabe. Anders als in den anderen skandinavischen Sprachen signalisiert es den Diphthong [ai]. * Norwegisch: Das Æ repräsentiert einen Laut, der näher am deutschen A als Ä liegt. In nord- und mittelnorwegischen Dialekten steht Æ (wie in einigen dänischen Dialekten) auch für das Wort jeg (ich). * Ossetisch: Als die ossetische Sprache zwischen 1923 und 1938 die lateinische Schrift benutzte, entsprach das Æ dem deutschen Ä-Laut. Heutzutage benutzt man im kyrillischen Alphabet einen identischen Buchstaben. (de)
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  • Der Buchstabe Æ, Kleinbuchstabe æ, ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems. Er entstand aus einer Ligatur aus A und E. Vom Lautwert her entspricht er in den meisten Sprachen, die ihn verwenden, dem deutschen Umlaut Ä, im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) steht ​[⁠æ⁠]​ für den ungerundeten fast offenen Vorderzungenvokal. Typographisch gesehen wanderte aber in diesen lateinischen Alphabeten das E nicht über das A und wurde wie bei Ä zu zwei diakritischen Punkten stilisiert, sondern in Schreibrichtung neben das A. Folgende Sprachen verwenden das Æ: (de)
  • Der Buchstabe Æ, Kleinbuchstabe æ, ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems. Er entstand aus einer Ligatur aus A und E. Vom Lautwert her entspricht er in den meisten Sprachen, die ihn verwenden, dem deutschen Umlaut Ä, im Internationalen Phonetischen Alphabet (IPA) steht ​[⁠æ⁠]​ für den ungerundeten fast offenen Vorderzungenvokal. Typographisch gesehen wanderte aber in diesen lateinischen Alphabeten das E nicht über das A und wurde wie bei Ä zu zwei diakritischen Punkten stilisiert, sondern in Schreibrichtung neben das A. Folgende Sprachen verwenden das Æ: (de)
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