Die Zwerggalerie (fälschlich auch Zwerchgalerie (= Quergalerie) genannt, auf Grund einer fehlerhaften etymologischen Ableitung von zwerch, einer alten Nebenform von quer) ist ein Zierelement der romanischen Baukunst. Als Zwerggalerie bezeichnet man einen offenen Arkadengang knapp unter dem Dachansatz eines (Kirchen-) Gebäudes. Sie zieht sich um Gebäudeteile, zum Beispiel eine Apsis oder ganze Gebäude. Am Speyerer Dom etwa zieht sich eine Zwerggalerie um das gesamte Langhaus. Trotz hauptsächlicher Zierfunktion kann sie auch begehbar sein.

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  • Die Zwerggalerie (fälschlich auch Zwerchgalerie (= Quergalerie) genannt, auf Grund einer fehlerhaften etymologischen Ableitung von zwerch, einer alten Nebenform von quer) ist ein Zierelement der romanischen Baukunst. Als Zwerggalerie bezeichnet man einen offenen Arkadengang knapp unter dem Dachansatz eines (Kirchen-) Gebäudes. Sie zieht sich um Gebäudeteile, zum Beispiel eine Apsis oder ganze Gebäude. Am Speyerer Dom etwa zieht sich eine Zwerggalerie um das gesamte Langhaus. Trotz hauptsächlicher Zierfunktion kann sie auch begehbar sein. Die Zwerggalerie trat zum ersten Mal um 1050 an der Westfassade des Trierer Domes auf und um 1100 am Speyerer Dom als ein Element, das das gesamte Gebäude umläuft. Es entwickeln sich zwei Varianten: Die oberrheinische Variante, bei der wie in Speyer der Laufgang der Galerie durch viele kleine Quertonnen gewölbt wird, die auf den Säulen der Zwerggalerie aufruhen. Die niederrheinische Version, die in den Kölner Kirchen verwendet wird, hat dagegen hinter der Galeriearkade eine durchgehende Längstonne. Oft wird sie hier mit dem Plattenfries verbunden. Am Mainzer Dom treten bemerkenswertweise beide Typen auf: Die ältere Ostapsis ist nach Speyrer Vorbild mit einer oberrheinischen, der spätromanische Westbau mit einer niederrheinischen Zwerggalerie über einem Plattenfries geschmückt. Die Zwerggalerie ist in der mitteleuropäischen Architektur sehr schnell als Gestaltungsmittel einer Außenwand aufgegriffen worden, vor allem in Deutschland (Rheinland) und in Nord- und Mittelitalien – interessanterweise nicht in Frankreich. Es gibt Kirchen, deren Fassade fast ausschließlich aus übereinander gelagerten Säulengalerien besteht, beispielsweise in der Toskana in Arezzo die ‚Santa Maria della Pieve’. Auch der berühmte schiefe Turm von Pisa hat dieses Prinzip aufgegriffen und in besonders dekorativer Form fortgeführt. (de)
  • Die Zwerggalerie (fälschlich auch Zwerchgalerie (= Quergalerie) genannt, auf Grund einer fehlerhaften etymologischen Ableitung von zwerch, einer alten Nebenform von quer) ist ein Zierelement der romanischen Baukunst. Als Zwerggalerie bezeichnet man einen offenen Arkadengang knapp unter dem Dachansatz eines (Kirchen-) Gebäudes. Sie zieht sich um Gebäudeteile, zum Beispiel eine Apsis oder ganze Gebäude. Am Speyerer Dom etwa zieht sich eine Zwerggalerie um das gesamte Langhaus. Trotz hauptsächlicher Zierfunktion kann sie auch begehbar sein. Die Zwerggalerie trat zum ersten Mal um 1050 an der Westfassade des Trierer Domes auf und um 1100 am Speyerer Dom als ein Element, das das gesamte Gebäude umläuft. Es entwickeln sich zwei Varianten: Die oberrheinische Variante, bei der wie in Speyer der Laufgang der Galerie durch viele kleine Quertonnen gewölbt wird, die auf den Säulen der Zwerggalerie aufruhen. Die niederrheinische Version, die in den Kölner Kirchen verwendet wird, hat dagegen hinter der Galeriearkade eine durchgehende Längstonne. Oft wird sie hier mit dem Plattenfries verbunden. Am Mainzer Dom treten bemerkenswertweise beide Typen auf: Die ältere Ostapsis ist nach Speyrer Vorbild mit einer oberrheinischen, der spätromanische Westbau mit einer niederrheinischen Zwerggalerie über einem Plattenfries geschmückt. Die Zwerggalerie ist in der mitteleuropäischen Architektur sehr schnell als Gestaltungsmittel einer Außenwand aufgegriffen worden, vor allem in Deutschland (Rheinland) und in Nord- und Mittelitalien – interessanterweise nicht in Frankreich. Es gibt Kirchen, deren Fassade fast ausschließlich aus übereinander gelagerten Säulengalerien besteht, beispielsweise in der Toskana in Arezzo die ‚Santa Maria della Pieve’. Auch der berühmte schiefe Turm von Pisa hat dieses Prinzip aufgegriffen und in besonders dekorativer Form fortgeführt. (de)
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  • Die Zwerggalerie (fälschlich auch Zwerchgalerie (= Quergalerie) genannt, auf Grund einer fehlerhaften etymologischen Ableitung von zwerch, einer alten Nebenform von quer) ist ein Zierelement der romanischen Baukunst. Als Zwerggalerie bezeichnet man einen offenen Arkadengang knapp unter dem Dachansatz eines (Kirchen-) Gebäudes. Sie zieht sich um Gebäudeteile, zum Beispiel eine Apsis oder ganze Gebäude. Am Speyerer Dom etwa zieht sich eine Zwerggalerie um das gesamte Langhaus. Trotz hauptsächlicher Zierfunktion kann sie auch begehbar sein. (de)
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  • Zwerggalerie (de)
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