Zirkonia ist eine Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte Einkristalle aus Zirconium(IV)-oxid (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), die in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert wurden. Cubic Zirkonia (Fianit), auch als CZ abgekürzt, wurde erstmals um 1937 von den zwei deutschen Mineralogen Mark Freiherr von Stackelberg und Karl Chudoba in natürlichem Zirkon entdeckt. Anfang der 1970er Jahre wurde im Lebedew-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Abkürzung ФИАН, lateinisch FIAN, daher der Name Fianit) der Wert von künstlichem kubischem Zirkonia entdeckt und wenig später erstmals synthetisiert. Aufgrund seiner Härte von 8–8,5 auf der Mohs-Skala und eines fortgeschrittenen Produktionsprozesses entwickelte er sich zu einem hochqualitativen, kos

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  • Zirkonia ist eine Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte Einkristalle aus Zirconium(IV)-oxid (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), die in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert wurden. Cubic Zirkonia (Fianit), auch als CZ abgekürzt, wurde erstmals um 1937 von den zwei deutschen Mineralogen Mark Freiherr von Stackelberg und Karl Chudoba in natürlichem Zirkon entdeckt. Anfang der 1970er Jahre wurde im Lebedew-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Abkürzung ФИАН, lateinisch FIAN, daher der Name Fianit) der Wert von künstlichem kubischem Zirkonia entdeckt und wenig später erstmals synthetisiert. Aufgrund seiner Härte von 8–8,5 auf der Mohs-Skala und eines fortgeschrittenen Produktionsprozesses entwickelte er sich zu einem hochqualitativen, kostengünstigen Schmuckstein und ist heutzutage in der Schmuckindustrie gefragt. Die Kurzbezeichnung KSZ bezeichnet kubisch stabilisiertes Zirconiumoxid. Als Schmuckstein können diese entweder mit Yttriumoxid (Y-KZP) oder mit Calciumoxid (CSZ) stabilisiert sein. Calciumstabilisiertes Zirkonia kann beim Kontakt mit Borsäure, wie es zum Schutz von Diamanten und anderen Edelsteinen vor Hitze in Fassungen eingesetzt wird, Verätzungsspuren davontragen. Da ohne aufwendige Untersuchungen nicht festgestellt werden kann, mit welchem Oxid stabilisiert wurde, besteht die Gefahr der Beschädigung des Steins. Insbesondere auch, wenn bei Reparaturen von vermeintlichem Brillantschmuck in Wirklichkeit KSZ vorliegt. KSZ wird in allen Größen und Formen und sogar mit künstlichen Einschlüssen hergestellt. Ein einkarätiger Zirkonia kostet weniger als ein Tausendstel dessen, was man für einen gleich großen Brillanten guter Qualität zahlen muss (nur etwa 1 Euro gegenüber etwa 3000 Euro – Stand 2014). Auch Experten können gute Zirkoniasteine nicht durch Augenschein, sondern erst durch eine Messung des Wärmeleitwerts von Diamanten unterscheiden: Während Diamanten besonders gut wärmeleitend sind, leiten Zirkonia Wärme besonders schlecht (siehe Zirconiumdioxid, Verwendung). Weitere relativ einfache und durch nichtdestruktive Messverfahren zu ermittelnde Unterschiede zum Diamanten sind die unterschiedliche Lichtbrechung (Brechungsindex Zirkonia 2,18, Diamant 2,42) und Dichte (Zirkonia 5,8 g/cm³, Diamant 3,5 g/cm³). Das Mineral Zirkon (ZrSiO4), eine Verbindung aus Zirconium, Silicium und Sauerstoff, wird in seiner transparenten Form ebenfalls oft als Schmuckstein verwendet, was manchmal zu Verwechslungen führt. (de)
  • Zirkonia ist eine Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte Einkristalle aus Zirconium(IV)-oxid (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), die in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert wurden. Cubic Zirkonia (Fianit), auch als CZ abgekürzt, wurde erstmals um 1937 von den zwei deutschen Mineralogen Mark Freiherr von Stackelberg und Karl Chudoba in natürlichem Zirkon entdeckt. Anfang der 1970er Jahre wurde im Lebedew-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Abkürzung ФИАН, lateinisch FIAN, daher der Name Fianit) der Wert von künstlichem kubischem Zirkonia entdeckt und wenig später erstmals synthetisiert. Aufgrund seiner Härte von 8–8,5 auf der Mohs-Skala und eines fortgeschrittenen Produktionsprozesses entwickelte er sich zu einem hochqualitativen, kostengünstigen Schmuckstein und ist heutzutage in der Schmuckindustrie gefragt. Die Kurzbezeichnung KSZ bezeichnet kubisch stabilisiertes Zirconiumoxid. Als Schmuckstein können diese entweder mit Yttriumoxid (Y-KZP) oder mit Calciumoxid (CSZ) stabilisiert sein. Calciumstabilisiertes Zirkonia kann beim Kontakt mit Borsäure, wie es zum Schutz von Diamanten und anderen Edelsteinen vor Hitze in Fassungen eingesetzt wird, Verätzungsspuren davontragen. Da ohne aufwendige Untersuchungen nicht festgestellt werden kann, mit welchem Oxid stabilisiert wurde, besteht die Gefahr der Beschädigung des Steins. Insbesondere auch, wenn bei Reparaturen von vermeintlichem Brillantschmuck in Wirklichkeit KSZ vorliegt. KSZ wird in allen Größen und Formen und sogar mit künstlichen Einschlüssen hergestellt. Ein einkarätiger Zirkonia kostet weniger als ein Tausendstel dessen, was man für einen gleich großen Brillanten guter Qualität zahlen muss (nur etwa 1 Euro gegenüber etwa 3000 Euro – Stand 2014). Auch Experten können gute Zirkoniasteine nicht durch Augenschein, sondern erst durch eine Messung des Wärmeleitwerts von Diamanten unterscheiden: Während Diamanten besonders gut wärmeleitend sind, leiten Zirkonia Wärme besonders schlecht (siehe Zirconiumdioxid, Verwendung). Weitere relativ einfache und durch nichtdestruktive Messverfahren zu ermittelnde Unterschiede zum Diamanten sind die unterschiedliche Lichtbrechung (Brechungsindex Zirkonia 2,18, Diamant 2,42) und Dichte (Zirkonia 5,8 g/cm³, Diamant 3,5 g/cm³). Das Mineral Zirkon (ZrSiO4), eine Verbindung aus Zirconium, Silicium und Sauerstoff, wird in seiner transparenten Form ebenfalls oft als Schmuckstein verwendet, was manchmal zu Verwechslungen führt. (de)
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  • Zirkonia ist eine Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte Einkristalle aus Zirconium(IV)-oxid (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), die in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert wurden. Cubic Zirkonia (Fianit), auch als CZ abgekürzt, wurde erstmals um 1937 von den zwei deutschen Mineralogen Mark Freiherr von Stackelberg und Karl Chudoba in natürlichem Zirkon entdeckt. Anfang der 1970er Jahre wurde im Lebedew-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Abkürzung ФИАН, lateinisch FIAN, daher der Name Fianit) der Wert von künstlichem kubischem Zirkonia entdeckt und wenig später erstmals synthetisiert. Aufgrund seiner Härte von 8–8,5 auf der Mohs-Skala und eines fortgeschrittenen Produktionsprozesses entwickelte er sich zu einem hochqualitativen, kos (de)
  • Zirkonia ist eine Diamantimitation für Schmuck. Es handelt sich um künstlich hergestellte Einkristalle aus Zirconium(IV)-oxid (Formel: ZrO2, Zirconiumdioxid), die in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert wurden. Cubic Zirkonia (Fianit), auch als CZ abgekürzt, wurde erstmals um 1937 von den zwei deutschen Mineralogen Mark Freiherr von Stackelberg und Karl Chudoba in natürlichem Zirkon entdeckt. Anfang der 1970er Jahre wurde im Lebedew-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Abkürzung ФИАН, lateinisch FIAN, daher der Name Fianit) der Wert von künstlichem kubischem Zirkonia entdeckt und wenig später erstmals synthetisiert. Aufgrund seiner Härte von 8–8,5 auf der Mohs-Skala und eines fortgeschrittenen Produktionsprozesses entwickelte er sich zu einem hochqualitativen, kos (de)
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  • Zirkonia (de)
  • Zirkonia (de)
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