Zippelpelz oder Zipfelpelz bezeichnet einen ehemaligen bäuerlichen Wintermantel aus Lammfell oder Ziegenfell mit vorn und hinten verlängertem Saum (Frackschöße). Der allgemeine Begriff für mit der Lederseite nach außen getragene Mäntel ist Nacktpelz, heute nur noch selten so genannt (stattdessen Velourslamm-Mantel, entsprechend der modernen Veredlung der Lederseite). Der Name Zippelpelz und auch die Form mit den zwei Schößen fand sich vor allem in Ostdeutschland (Oberlausitz, Schlesien) Der Begriff wurde auch für Lammfellkleidung für andere Orte erwähnt, zum Beispiel für eine, jährlich zum Sold gehörende, offenbar ähnliche Unterkleidung der Kosaken.

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  • Zippelpelz oder Zipfelpelz bezeichnet einen ehemaligen bäuerlichen Wintermantel aus Lammfell oder Ziegenfell mit vorn und hinten verlängertem Saum (Frackschöße). Der allgemeine Begriff für mit der Lederseite nach außen getragene Mäntel ist Nacktpelz, heute nur noch selten so genannt (stattdessen Velourslamm-Mantel, entsprechend der modernen Veredlung der Lederseite). Der Name Zippelpelz und auch die Form mit den zwei Schößen fand sich vor allem in Ostdeutschland (Oberlausitz, Schlesien) Der Begriff wurde auch für Lammfellkleidung für andere Orte erwähnt, zum Beispiel für eine, jährlich zum Sold gehörende, offenbar ähnliche Unterkleidung der Kosaken. Der bis zu den Knöcheln reichende Pelz, meist war er aus Schaffellen, wurde ungefüttert mit dem Leder nach außen getragen. An den Ärmeln und am Rumpfteil war er mit aufgenähten Schnüren verziert. Die Beschreibung, die Ernst Willkomm über den einst in der Oberlausitz von den Bauern getragenen Zipfelpelz gab, trifft auch auf den schlesischen zu. Er schrieb: „Die meisten gingen in sogenannten Zipfelpelzen von weissen und schwarzen Schaffellen, die ohne Überzug, aber gar sauber gesteppt waren und namentlich an der Taille breite Verzierungen aus schönen Riemchen von rothem Leder zeigten. Diese Pelze, je nach Alter, waren vom Ansehen bald schneeweiss, bald bräunlich, bald lohfarben, bald ganz schwarz, und die letzteren glänzten, als hätten sie ihre Inhaber gewichst. Sie reichten bis an die Knöchel, wenn sie aber vorn auseinander schlugen, entblößten sie stämmige Beine mit Stiefeln bekleidet bis ans Knie, aus denen die dicken Strümpfe noch bis an den halben Schenkel heraufgezogen waren. An der linken Seite in der Gegend der Hüfte hatten alle diese Pelze einen Schlitz , dass man hindurchfahren konnte. Am unteren Ende desselben blitzte ein großer, blank gescheuerter Messingknopf, und an diesem baumelten ein Paar Fausthandschuhe, doch so, dass nur der eine nach aussen, der andere aber nach innen hing. Diese Handschuhe waren bei den Wohlhabenderen und Alten von schönem Pelzwerk, bei den minder Bemittelten und Jüngeren von gewirktem Wollenzeuge.“ (de)
  • Zippelpelz oder Zipfelpelz bezeichnet einen ehemaligen bäuerlichen Wintermantel aus Lammfell oder Ziegenfell mit vorn und hinten verlängertem Saum (Frackschöße). Der allgemeine Begriff für mit der Lederseite nach außen getragene Mäntel ist Nacktpelz, heute nur noch selten so genannt (stattdessen Velourslamm-Mantel, entsprechend der modernen Veredlung der Lederseite). Der Name Zippelpelz und auch die Form mit den zwei Schößen fand sich vor allem in Ostdeutschland (Oberlausitz, Schlesien) Der Begriff wurde auch für Lammfellkleidung für andere Orte erwähnt, zum Beispiel für eine, jährlich zum Sold gehörende, offenbar ähnliche Unterkleidung der Kosaken. Der bis zu den Knöcheln reichende Pelz, meist war er aus Schaffellen, wurde ungefüttert mit dem Leder nach außen getragen. An den Ärmeln und am Rumpfteil war er mit aufgenähten Schnüren verziert. Die Beschreibung, die Ernst Willkomm über den einst in der Oberlausitz von den Bauern getragenen Zipfelpelz gab, trifft auch auf den schlesischen zu. Er schrieb: „Die meisten gingen in sogenannten Zipfelpelzen von weissen und schwarzen Schaffellen, die ohne Überzug, aber gar sauber gesteppt waren und namentlich an der Taille breite Verzierungen aus schönen Riemchen von rothem Leder zeigten. Diese Pelze, je nach Alter, waren vom Ansehen bald schneeweiss, bald bräunlich, bald lohfarben, bald ganz schwarz, und die letzteren glänzten, als hätten sie ihre Inhaber gewichst. Sie reichten bis an die Knöchel, wenn sie aber vorn auseinander schlugen, entblößten sie stämmige Beine mit Stiefeln bekleidet bis ans Knie, aus denen die dicken Strümpfe noch bis an den halben Schenkel heraufgezogen waren. An der linken Seite in der Gegend der Hüfte hatten alle diese Pelze einen Schlitz , dass man hindurchfahren konnte. Am unteren Ende desselben blitzte ein großer, blank gescheuerter Messingknopf, und an diesem baumelten ein Paar Fausthandschuhe, doch so, dass nur der eine nach aussen, der andere aber nach innen hing. Diese Handschuhe waren bei den Wohlhabenderen und Alten von schönem Pelzwerk, bei den minder Bemittelten und Jüngeren von gewirktem Wollenzeuge.“ (de)
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  • Zippelpelz oder Zipfelpelz bezeichnet einen ehemaligen bäuerlichen Wintermantel aus Lammfell oder Ziegenfell mit vorn und hinten verlängertem Saum (Frackschöße). Der allgemeine Begriff für mit der Lederseite nach außen getragene Mäntel ist Nacktpelz, heute nur noch selten so genannt (stattdessen Velourslamm-Mantel, entsprechend der modernen Veredlung der Lederseite). Der Name Zippelpelz und auch die Form mit den zwei Schößen fand sich vor allem in Ostdeutschland (Oberlausitz, Schlesien) Der Begriff wurde auch für Lammfellkleidung für andere Orte erwähnt, zum Beispiel für eine, jährlich zum Sold gehörende, offenbar ähnliche Unterkleidung der Kosaken. (de)
  • Zippelpelz oder Zipfelpelz bezeichnet einen ehemaligen bäuerlichen Wintermantel aus Lammfell oder Ziegenfell mit vorn und hinten verlängertem Saum (Frackschöße). Der allgemeine Begriff für mit der Lederseite nach außen getragene Mäntel ist Nacktpelz, heute nur noch selten so genannt (stattdessen Velourslamm-Mantel, entsprechend der modernen Veredlung der Lederseite). Der Name Zippelpelz und auch die Form mit den zwei Schößen fand sich vor allem in Ostdeutschland (Oberlausitz, Schlesien) Der Begriff wurde auch für Lammfellkleidung für andere Orte erwähnt, zum Beispiel für eine, jährlich zum Sold gehörende, offenbar ähnliche Unterkleidung der Kosaken. (de)
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  • Zippelpelz (de)
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