Wilhelm Weizsäcker (* 2. November 1886 in Prag; † 19. Juli 1961 in Heidelberg) war ein sudetendeutscher Jurist und Rechtshistoriker. Er entstammt dem pfälzisch-württembergischen Geschlecht Weizsäcker. Er begann seine Karriere noch in der Justiz Österreich-Ungarns und war während der Ersten Republik der Tschechoslowakei Richter und Professor an der Deutschen Universität in Prag. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1938 exponierte sich Weizsäcker im Protektorat Böhmen und Mähren als Nationalsozialist, unter anderem als Geschäftsführer der Reinhard-Heydrich-Stiftung. Nach 1945 prägte er maßgeblich das sudetendeutsche Geschichtsbild. Seine Person und sein Werk sind auf Grund seines politischen Engagements umstritten.

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  • Wilhelm Weizsäcker (* 2. November 1886 in Prag; † 19. Juli 1961 in Heidelberg) war ein sudetendeutscher Jurist und Rechtshistoriker. Er entstammt dem pfälzisch-württembergischen Geschlecht Weizsäcker. Er begann seine Karriere noch in der Justiz Österreich-Ungarns und war während der Ersten Republik der Tschechoslowakei Richter und Professor an der Deutschen Universität in Prag. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1938 exponierte sich Weizsäcker im Protektorat Böhmen und Mähren als Nationalsozialist, unter anderem als Geschäftsführer der Reinhard-Heydrich-Stiftung. Nach 1945 prägte er maßgeblich das sudetendeutsche Geschichtsbild. Seine Person und sein Werk sind auf Grund seines politischen Engagements umstritten. (de)
  • Wilhelm Weizsäcker (* 2. November 1886 in Prag; † 19. Juli 1961 in Heidelberg) war ein sudetendeutscher Jurist und Rechtshistoriker. Er entstammt dem pfälzisch-württembergischen Geschlecht Weizsäcker. Er begann seine Karriere noch in der Justiz Österreich-Ungarns und war während der Ersten Republik der Tschechoslowakei Richter und Professor an der Deutschen Universität in Prag. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1938 exponierte sich Weizsäcker im Protektorat Böhmen und Mähren als Nationalsozialist, unter anderem als Geschäftsführer der Reinhard-Heydrich-Stiftung. Nach 1945 prägte er maßgeblich das sudetendeutsche Geschichtsbild. Seine Person und sein Werk sind auf Grund seines politischen Engagements umstritten. (de)
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prop-de:autor
  • Joachim Bahlcke
  • Karel Hruza
  • Wilhelm Weizsäcker
prop-de:kurzbeschreibung
  • sudetendeutscher Jurist und Rechtshistoriker
prop-de:quelle
  • Wilhelm Weizsäcker Jurist. , S. 410f.
  • Wissenschaft und Nationalitätenkampf. , S. 347.
  • Böhmen und Mähren als deutscher Reichs-, Volks- und Rechtsraum. , S. 411.
  • „Wissenschaftliches Rüstzeug für aktuelle politische Fragen.“ , S. 492.
prop-de:text
  • Die parteienmäßige Zersplitterung des Parteienstaates, die Absurdität des demokratischen Mehrheitsprinzips besonders im Nationalitätenstaat, die Lüge des Repräsentationssystems und die individualistisch aufgezäumte Gleichheit vor dem Gesetz, all das sind Einrichtungsstücke aus der Rumpelkammer einer vergangenen Staatslehre, deren Wirkung sich gerade in der Geschichte Böhmens und Mährens trefflich studieren lässt.
  • Er […] war ein Nationalist mit rückwärtsgewandten und kulturpessimistischen Ansichten, der sich zum überzeugten Nationalsozialisten wandelte und dachte, einen ‚Volkstumskampf‘ mit wissenschaftlichen ‚Waffen‘ zu führen. […] Als Nationalsozialist hat er die Maßnahmen des NS-Regimes begrüßt, aktiv mitgetragen und gleichzeitig Privilegien genossen, die anderen Geisteswissenschaftlern versagt blieben.
  • Aufs ganze gesehen ist es Weizsäcker im Vergleich zu anderen Hochschullehrern während der Protektoratszeit […] größtenteils gelungen, seine eigenen Forschungen zur böhmischen Rechtsgeschichte, trotz aller Versuche zur Indienstnahme der wissenschaftlichen Forschungen zur Propagierung des Dritten Reiches und zur Einbeziehung in die nationalsozialistische Unterwerfungs- und Vernichtungspolitik kontinuierlich und mit Erfolg fortzusetzen; seine fachlichen Veröffentlichungen und Vorträge in den Jahren vom Münchner Abkommen bis zum Ende des Krieges zeigen, daß er seine wissenschaftlichen Kräfte vorrangig auf Quellenstudien und Detailforschungen konzentrierte, die von ideologischen Gegenwartsinteressen im engeren Sinne losgelöst waren.
  • [d]ie leidenschaftliche, herausfordernde Rhetorik und die offene Sympathie gegenüber dem nationalsozialistischen Regime […], wie sie […] gelegentlich in Publikationen der frühen vierziger Jahre anklingt, […] nicht recht in das Bild des feinsinnigen kleinen Mannes, der ohne Zweifel deutschnational empfand und das Münchener Abkommen als Genugtuung aufnahm. […] Wie viele andere sollte jedoch auch Weizsäcker die nationalsozialistische Expansionspolitik als bloße Revisionspolitik vollständig mißverstehen. […] Weizsäckers reservierte Haltung gegenüber dem demokratischen Parteienstaat erklärt sich weniger aus einer grundsätzlich-weltanschaulichen Ablehnung parlamentarischer Formen als vielmehr aus der konkret als Benachteiligung und Ausgrenzung empfundenen staatsrechtlichen und politischen Stellung der Sudetendeutschen nach 1918, kurz: der weit verbreiteten Befürchtung nationaler Existenzgefärdung und der Sorge um sozialen Abstieg.
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  • Wilhelm Weizsäcker (* 2. November 1886 in Prag; † 19. Juli 1961 in Heidelberg) war ein sudetendeutscher Jurist und Rechtshistoriker. Er entstammt dem pfälzisch-württembergischen Geschlecht Weizsäcker. Er begann seine Karriere noch in der Justiz Österreich-Ungarns und war während der Ersten Republik der Tschechoslowakei Richter und Professor an der Deutschen Universität in Prag. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1938 exponierte sich Weizsäcker im Protektorat Böhmen und Mähren als Nationalsozialist, unter anderem als Geschäftsführer der Reinhard-Heydrich-Stiftung. Nach 1945 prägte er maßgeblich das sudetendeutsche Geschichtsbild. Seine Person und sein Werk sind auf Grund seines politischen Engagements umstritten. (de)
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