Wendell Lewis Willkie (* 18. Februar 1892 in Elwood, Madison County, Indiana; † 8. Oktober 1944 in New York City) war ein US-amerikanischer Jurist und Geschäftsmann, der sich auch politisch betätigte. Bei der Präsidentschaftswahl von 1940 war er republikanischer Gegenkandidat von Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt.

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  • Wendell Lewis Willkie (* 18. Februar 1892 in Elwood, Madison County, Indiana; † 8. Oktober 1944 in New York City) war ein US-amerikanischer Jurist und Geschäftsmann, der sich auch politisch betätigte. Bei der Präsidentschaftswahl von 1940 war er republikanischer Gegenkandidat von Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt. Willkie, Sohn einer deutschstämmigen Familie, studierte Jura und war nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg als Wirtschaftsanwalt tätig. Dort stieg er ab Ende der 1920er-Jahre in höhere und einflussreiche Positionen, unter anderem als Präsident der Southern Company (C&S), auf. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich auch politisch in der Demokratischen Partei. Obwohl er einen Großteil des New Deal unter Präsident Roosevelt unterstützte, wurde er zum Gegner der staatlichen Tennessee Valley Authority (TVA), da diese zum direkten Konkurrenten von C&S geworden war. Willkie verstand sich zwar als Befürworter einer staatlich regulierten Wirtschaft, sah aber eine direkte Beteiligung der Regierung am Wirtschaftsleben wie im Falle der TVA kritisch. Als Konsequenz wandte er sich 1938 von seiner Partei ab und trat den Republikanern bei. Liberale Republikaner sahen den als charismatisch wahrgenommenen Willkie bereits als möglichen Präsidentschaftskandidaten. Sowohl seine liberalen und progressiven Überzeugungen als auch seine Forderung nach einer internationalistischen Außenpolitik machten ihn innerhalb der Republikanischen Partei zu einer umstrittenen Figur. Infolge der politischen Entwicklungen in Europa vom Frühjahr 1940 wuchs Willkies Unterstützung erheblich und er wurde schließlich als Kompromisskandidat („dark horse“) aufgestellt. Im Wahlkampf sprach er sich für die Beibehaltung des New Deal aus, jedoch wollte er Roosevelts Reformen effizienter und weniger bürokratisch gestalten, um die Great Depression endgültig überwinden zu können. Außenpolitisch mahnte er zu einer besseren Vorbereitung auf einen möglichen Eintritt seines Landes in den Zweiten Weltkrieg. Willkie forderte ebenso militärische Hilfe für Großbritannien gegen die Bedrohung durch das Deutsche Reich, dessen aggressive Politik er scharf verurteilte. Obwohl seine Auftritte große Begeisterung auslösten, siegte am Ende Präsident Franklin D. Roosevelt mit knappen 55 % der Stimmen und wurde somit für eine dritte Amtszeit gewählt. Nach seiner Niederlage zeigte sich Willkie dennoch loyal gegenüber dem Präsidenten, der ihn während des Krieges mit einer Reihe diplomatischer Missionen betraute. Auch engagierte sich Willkie für diverse politische und soziale Projekte. 1941 war er Mitbegründer des Freedom House, außerdem trat er energisch gegen Rassendiskriminierung auf. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 1944 scheiterte sein Versuch, erneut als Kandidat seiner Partei nominiert zu werden. Im Oktober 1944 starb Willkie im Alter von 52 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt. Sowohl für sein politisches Engagement, als auch seinen von vielen als bemerkenswert fair bewerteten Wahlkampf in Zeiten einer außenpolitischen Krise fand Willkie parteiübergreifend hohe Wertschätzung. Seine Haltung, die sich einem Isolationismus und damit einem möglichen Heraushalten der USA auf dem von den Nationalsozialisten bedrohten Europa widersetzte, ermöglichte den Vereinigten Staaten 1941 politisch geschlossen in den Zweiten Weltkrieg einzutreten und so das Kriegsgeschehen zugunsten der Alliierten erheblich zu beeinflussen. (de)
  • Wendell Lewis Willkie (* 18. Februar 1892 in Elwood, Madison County, Indiana; † 8. Oktober 1944 in New York City) war ein US-amerikanischer Jurist und Geschäftsmann, der sich auch politisch betätigte. Bei der Präsidentschaftswahl von 1940 war er republikanischer Gegenkandidat von Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt. Willkie, Sohn einer deutschstämmigen Familie, studierte Jura und war nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg als Wirtschaftsanwalt tätig. Dort stieg er ab Ende der 1920er-Jahre in höhere und einflussreiche Positionen, unter anderem als Präsident der Southern Company (C&S), auf. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich auch politisch in der Demokratischen Partei. Obwohl er einen Großteil des New Deal unter Präsident Roosevelt unterstützte, wurde er zum Gegner der staatlichen Tennessee Valley Authority (TVA), da diese zum direkten Konkurrenten von C&S geworden war. Willkie verstand sich zwar als Befürworter einer staatlich regulierten Wirtschaft, sah aber eine direkte Beteiligung der Regierung am Wirtschaftsleben wie im Falle der TVA kritisch. Als Konsequenz wandte er sich 1938 von seiner Partei ab und trat den Republikanern bei. Liberale Republikaner sahen den als charismatisch wahrgenommenen Willkie bereits als möglichen Präsidentschaftskandidaten. Sowohl seine liberalen und progressiven Überzeugungen als auch seine Forderung nach einer internationalistischen Außenpolitik machten ihn innerhalb der Republikanischen Partei zu einer umstrittenen Figur. Infolge der politischen Entwicklungen in Europa vom Frühjahr 1940 wuchs Willkies Unterstützung erheblich und er wurde schließlich als Kompromisskandidat („dark horse“) aufgestellt. Im Wahlkampf sprach er sich für die Beibehaltung des New Deal aus, jedoch wollte er Roosevelts Reformen effizienter und weniger bürokratisch gestalten, um die Great Depression endgültig überwinden zu können. Außenpolitisch mahnte er zu einer besseren Vorbereitung auf einen möglichen Eintritt seines Landes in den Zweiten Weltkrieg. Willkie forderte ebenso militärische Hilfe für Großbritannien gegen die Bedrohung durch das Deutsche Reich, dessen aggressive Politik er scharf verurteilte. Obwohl seine Auftritte große Begeisterung auslösten, siegte am Ende Präsident Franklin D. Roosevelt mit knappen 55 % der Stimmen und wurde somit für eine dritte Amtszeit gewählt. Nach seiner Niederlage zeigte sich Willkie dennoch loyal gegenüber dem Präsidenten, der ihn während des Krieges mit einer Reihe diplomatischer Missionen betraute. Auch engagierte sich Willkie für diverse politische und soziale Projekte. 1941 war er Mitbegründer des Freedom House, außerdem trat er energisch gegen Rassendiskriminierung auf. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 1944 scheiterte sein Versuch, erneut als Kandidat seiner Partei nominiert zu werden. Im Oktober 1944 starb Willkie im Alter von 52 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt. Sowohl für sein politisches Engagement, als auch seinen von vielen als bemerkenswert fair bewerteten Wahlkampf in Zeiten einer außenpolitischen Krise fand Willkie parteiübergreifend hohe Wertschätzung. Seine Haltung, die sich einem Isolationismus und damit einem möglichen Heraushalten der USA auf dem von den Nationalsozialisten bedrohten Europa widersetzte, ermöglichte den Vereinigten Staaten 1941 politisch geschlossen in den Zweiten Weltkrieg einzutreten und so das Kriegsgeschehen zugunsten der Alliierten erheblich zu beeinflussen. (de)
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  • Wendell Lewis Willkie (* 18. Februar 1892 in Elwood, Madison County, Indiana; † 8. Oktober 1944 in New York City) war ein US-amerikanischer Jurist und Geschäftsmann, der sich auch politisch betätigte. Bei der Präsidentschaftswahl von 1940 war er republikanischer Gegenkandidat von Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt. (de)
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