Der Weltfriedensrat (englisch World Peace Council, WPC) ist eine internationale Organisation, die im November 1950 auf dem 2. Weltfriedenskongress in Warschau zur Förderung der friedlichen Koexistenz und der nuklearen Abrüstung gegründet wurde. Sein Vorläufer war ein Internationales Verbindungsbüro, das im August 1948 aus dem Weltkongress der Kulturschaffenden für den Frieden in Wrocław hervorging. Dieser knüpfte an die Amsterdam-Pleyel-Bewegung an, die 1932 und 1933 Aktivitäten gegen die Vorbereitung eines neuen Weltkrieges entwickelte.

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  • Der Weltfriedensrat (englisch World Peace Council, WPC) ist eine internationale Organisation, die im November 1950 auf dem 2. Weltfriedenskongress in Warschau zur Förderung der friedlichen Koexistenz und der nuklearen Abrüstung gegründet wurde. Sein Vorläufer war ein Internationales Verbindungsbüro, das im August 1948 aus dem Weltkongress der Kulturschaffenden für den Frieden in Wrocław hervorging. Dieser knüpfte an die Amsterdam-Pleyel-Bewegung an, die 1932 und 1933 Aktivitäten gegen die Vorbereitung eines neuen Weltkrieges entwickelte. Die Organisation wurde von kommunistischen Intellektuellen dominiert. Frédéric Joliot-Curie war der Gründungspräsident, Generalsekretär war Jean Laffitte, Vizepräsident Ilja Ehrenburg. Im Weltfriedensrat fanden sich aber auch Persönlichkeiten, die sich der kommunistischen Ideologie nicht verpflichtet fühlten, sondern sich dort engagierten, weil ihre Bemühungen für die Erhaltung des Friedens im Westen keinen Rückhalt fanden. Der Weltfriedensrat galt im Westen als von der UdSSR gesteuerte Tarnorganisation und diente auch dem KGB als Frontorganisation. Mit dem Aufkommen der Neuen Linken ab Mitte der 1960er Jahre sank seine Bedeutung in der westlichen Friedensbewegung. Ihren ersten Hauptsitz hatte die Organisation in Paris. Sie wurde jedoch schon kurz darauf von der französischen Regierung beschuldigt, eine Fünfte Kolonne der Kommunisten zu sein, und ausgewiesen. Ihr Sitz wurde zunächst nach Prag verlegt und im Jahr 1954 nach Wien, das noch unter alliierter Besatzung stand. Nach Wiedererlangung der vollen Souveränität verwies auch die österreichische Regierung im Jahr 1957 die Organisation wegen staatsfeindlicher Aktivitäten des Landes. 1968 wurde ein neues Hauptquartier in Helsinki eröffnet, später kehrte es unter dem Namen Institute for Peace nach Wien zurück. Nach dem Fall des Kommunismus in Osteuropa und der Beendigung der Finanzierung durch die Sowjetunion 1989 wurde dieser Sitz im Jahr 1990 aufgelöst. Heute ist wieder Wien der Sitz des World Peace Council. Der Friedensrat der DDR war Mitglied des Weltfriedensrats. Manfred Feist, Schwager von Erich Honecker, war als Leiter der ZK-Abteilung Auslandsinformation in der DDR zuständig für den Weltfriedensrat und den Friedensrat der DDR. Otto Nuschke und Karl Kleinschmidt gehörten der deutschen Delegation an, die im April 1949 am Gründungskongress der Weltfriedensbewegung in Paris teilnahm; Otto Nuschke war der Sprecher dieser Delegation. Johannes Herz und Erwin Eckert wurden 1950 in den Weltfriedensrat gewählt. Der Weltfriedensrat verleiht jährlich einen Internationalen Friedenspreis. (de)
  • Der Weltfriedensrat (englisch World Peace Council, WPC) ist eine internationale Organisation, die im November 1950 auf dem 2. Weltfriedenskongress in Warschau zur Förderung der friedlichen Koexistenz und der nuklearen Abrüstung gegründet wurde. Sein Vorläufer war ein Internationales Verbindungsbüro, das im August 1948 aus dem Weltkongress der Kulturschaffenden für den Frieden in Wrocław hervorging. Dieser knüpfte an die Amsterdam-Pleyel-Bewegung an, die 1932 und 1933 Aktivitäten gegen die Vorbereitung eines neuen Weltkrieges entwickelte. Die Organisation wurde von kommunistischen Intellektuellen dominiert. Frédéric Joliot-Curie war der Gründungspräsident, Generalsekretär war Jean Laffitte, Vizepräsident Ilja Ehrenburg. Im Weltfriedensrat fanden sich aber auch Persönlichkeiten, die sich der kommunistischen Ideologie nicht verpflichtet fühlten, sondern sich dort engagierten, weil ihre Bemühungen für die Erhaltung des Friedens im Westen keinen Rückhalt fanden. Der Weltfriedensrat galt im Westen als von der UdSSR gesteuerte Tarnorganisation und diente auch dem KGB als Frontorganisation. Mit dem Aufkommen der Neuen Linken ab Mitte der 1960er Jahre sank seine Bedeutung in der westlichen Friedensbewegung. Ihren ersten Hauptsitz hatte die Organisation in Paris. Sie wurde jedoch schon kurz darauf von der französischen Regierung beschuldigt, eine Fünfte Kolonne der Kommunisten zu sein, und ausgewiesen. Ihr Sitz wurde zunächst nach Prag verlegt und im Jahr 1954 nach Wien, das noch unter alliierter Besatzung stand. Nach Wiedererlangung der vollen Souveränität verwies auch die österreichische Regierung im Jahr 1957 die Organisation wegen staatsfeindlicher Aktivitäten des Landes. 1968 wurde ein neues Hauptquartier in Helsinki eröffnet, später kehrte es unter dem Namen Institute for Peace nach Wien zurück. Nach dem Fall des Kommunismus in Osteuropa und der Beendigung der Finanzierung durch die Sowjetunion 1989 wurde dieser Sitz im Jahr 1990 aufgelöst. Heute ist wieder Wien der Sitz des World Peace Council. Der Friedensrat der DDR war Mitglied des Weltfriedensrats. Manfred Feist, Schwager von Erich Honecker, war als Leiter der ZK-Abteilung Auslandsinformation in der DDR zuständig für den Weltfriedensrat und den Friedensrat der DDR. Otto Nuschke und Karl Kleinschmidt gehörten der deutschen Delegation an, die im April 1949 am Gründungskongress der Weltfriedensbewegung in Paris teilnahm; Otto Nuschke war der Sprecher dieser Delegation. Johannes Herz und Erwin Eckert wurden 1950 in den Weltfriedensrat gewählt. Der Weltfriedensrat verleiht jährlich einen Internationalen Friedenspreis. (de)
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  • Der Weltfriedensrat (englisch World Peace Council, WPC) ist eine internationale Organisation, die im November 1950 auf dem 2. Weltfriedenskongress in Warschau zur Förderung der friedlichen Koexistenz und der nuklearen Abrüstung gegründet wurde. Sein Vorläufer war ein Internationales Verbindungsbüro, das im August 1948 aus dem Weltkongress der Kulturschaffenden für den Frieden in Wrocław hervorging. Dieser knüpfte an die Amsterdam-Pleyel-Bewegung an, die 1932 und 1933 Aktivitäten gegen die Vorbereitung eines neuen Weltkrieges entwickelte. (de)
  • Der Weltfriedensrat (englisch World Peace Council, WPC) ist eine internationale Organisation, die im November 1950 auf dem 2. Weltfriedenskongress in Warschau zur Förderung der friedlichen Koexistenz und der nuklearen Abrüstung gegründet wurde. Sein Vorläufer war ein Internationales Verbindungsbüro, das im August 1948 aus dem Weltkongress der Kulturschaffenden für den Frieden in Wrocław hervorging. Dieser knüpfte an die Amsterdam-Pleyel-Bewegung an, die 1932 und 1933 Aktivitäten gegen die Vorbereitung eines neuen Weltkrieges entwickelte. (de)
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