Auf dem Areal der Waldau bei Bern liegt die Psychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts befand sich hier ein Siechenhaus für Leprakranke, später kam ein Spital für Syphilitiker (das Blatternhaus) dazu und von 1744 bis 1749 wurde hier ein Tollhaus erbaut. Lange Zeit wurden die Insassen neugierigen Spaziergängern durch Gucklöcher in den Zellentüren gegen ein Trinkgeld gezeigt. Die ganze Anlage hiess Ausser-Krankenhaus. Ab 1821 wurden hier auch Patienten mit gewissen Hautkrankheiten wie Grind aufgenommen.

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  • Auf dem Areal der Waldau bei Bern liegt die Psychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts befand sich hier ein Siechenhaus für Leprakranke, später kam ein Spital für Syphilitiker (das Blatternhaus) dazu und von 1744 bis 1749 wurde hier ein Tollhaus erbaut. Lange Zeit wurden die Insassen neugierigen Spaziergängern durch Gucklöcher in den Zellentüren gegen ein Trinkgeld gezeigt. Die ganze Anlage hiess Ausser-Krankenhaus. Ab 1821 wurden hier auch Patienten mit gewissen Hautkrankheiten wie Grind aufgenommen. Die eigentliche „Irrenanstalt“ Waldau wurde 1850 gegründet. 1852 konnte ein Neubau bezogen werden, der Raum für 250 Patienten bot. Seither erfolgten zahlreiche Um- und Neubauten. Zur Waldau gehört die 1501 vollendete und 1683 vergrösserte ehemalige Siechenkapelle, die zwei Glocken von 1497 und 1684 besitzt. Von 1858 bis 1871 wirkte der reformierte Theologe Ernst Friedrich Langhans als Seelsorger an der Klinik. Bekannte Bewohner der Waldau waren der Art-Brut-Künstler Adolf Wölfli (von 1895 bis 1930) und die Schriftsteller Hans Morgenthaler (1925), Robert Walser (von 1929 bis 1933) und Friedrich Glauser (von 1934 bis 1936). Glauser verfasste dort seine ersten drei Wachtmeister Studer-Romane: Schlumpf Erwin Mord, Die Fieberkurve und Matto regiert. Letzterer gilt als Schlüsselroman und löste bei seinem Erscheinen 1937 einen Skandal im bernischen Gesundheitswesen aus in deren Folge der Waldau gar eine Disziplinaruntersuchung drohte. (de)
  • Auf dem Areal der Waldau bei Bern liegt die Psychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts befand sich hier ein Siechenhaus für Leprakranke, später kam ein Spital für Syphilitiker (das Blatternhaus) dazu und von 1744 bis 1749 wurde hier ein Tollhaus erbaut. Lange Zeit wurden die Insassen neugierigen Spaziergängern durch Gucklöcher in den Zellentüren gegen ein Trinkgeld gezeigt. Die ganze Anlage hiess Ausser-Krankenhaus. Ab 1821 wurden hier auch Patienten mit gewissen Hautkrankheiten wie Grind aufgenommen. Die eigentliche „Irrenanstalt“ Waldau wurde 1850 gegründet. 1852 konnte ein Neubau bezogen werden, der Raum für 250 Patienten bot. Seither erfolgten zahlreiche Um- und Neubauten. Zur Waldau gehört die 1501 vollendete und 1683 vergrösserte ehemalige Siechenkapelle, die zwei Glocken von 1497 und 1684 besitzt. Von 1858 bis 1871 wirkte der reformierte Theologe Ernst Friedrich Langhans als Seelsorger an der Klinik. Bekannte Bewohner der Waldau waren der Art-Brut-Künstler Adolf Wölfli (von 1895 bis 1930) und die Schriftsteller Hans Morgenthaler (1925), Robert Walser (von 1929 bis 1933) und Friedrich Glauser (von 1934 bis 1936). Glauser verfasste dort seine ersten drei Wachtmeister Studer-Romane: Schlumpf Erwin Mord, Die Fieberkurve und Matto regiert. Letzterer gilt als Schlüsselroman und löste bei seinem Erscheinen 1937 einen Skandal im bernischen Gesundheitswesen aus in deren Folge der Waldau gar eine Disziplinaruntersuchung drohte. (de)
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  • Auf dem Areal der Waldau bei Bern liegt die Psychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts befand sich hier ein Siechenhaus für Leprakranke, später kam ein Spital für Syphilitiker (das Blatternhaus) dazu und von 1744 bis 1749 wurde hier ein Tollhaus erbaut. Lange Zeit wurden die Insassen neugierigen Spaziergängern durch Gucklöcher in den Zellentüren gegen ein Trinkgeld gezeigt. Die ganze Anlage hiess Ausser-Krankenhaus. Ab 1821 wurden hier auch Patienten mit gewissen Hautkrankheiten wie Grind aufgenommen. (de)
  • Auf dem Areal der Waldau bei Bern liegt die Psychiatrische Klinik der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD). Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts befand sich hier ein Siechenhaus für Leprakranke, später kam ein Spital für Syphilitiker (das Blatternhaus) dazu und von 1744 bis 1749 wurde hier ein Tollhaus erbaut. Lange Zeit wurden die Insassen neugierigen Spaziergängern durch Gucklöcher in den Zellentüren gegen ein Trinkgeld gezeigt. Die ganze Anlage hiess Ausser-Krankenhaus. Ab 1821 wurden hier auch Patienten mit gewissen Hautkrankheiten wie Grind aufgenommen. (de)
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