Am 1. Juli 1959 wählte die 3. Bundesversammlung den bisherigen Ernährungsminister Heinrich Lübke zum zweiten Bundespräsidenten. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte zunächst selbst kandidieren wollen und die Öffentlichkeit davon in einer Rundfunkansprache am 8. April 1959 unterrichtet. „Die Stellung, die Aufgabe und die Arbeit des Bundespräsidenten“, so erklärte er, „wird in der deutschen Öffentlichkeit und damit auch international zu gering eingeschätzt. Sie ist viel größer, als man schlechthin glaubt.“ Alsbald wurde Adenauer jedoch klar, dass er mit dieser Einschätzung allein stand und es ihm auch nicht gelingen würde, Ludwig Erhard als seinen Nachfolger im Kanzleramt zu verhindern, den er für ungeeignet hielt. Deshalb verzichtete er letztlich auf die Kandidatur und begründete das in eine

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  • Am 1. Juli 1959 wählte die 3. Bundesversammlung den bisherigen Ernährungsminister Heinrich Lübke zum zweiten Bundespräsidenten. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte zunächst selbst kandidieren wollen und die Öffentlichkeit davon in einer Rundfunkansprache am 8. April 1959 unterrichtet. „Die Stellung, die Aufgabe und die Arbeit des Bundespräsidenten“, so erklärte er, „wird in der deutschen Öffentlichkeit und damit auch international zu gering eingeschätzt. Sie ist viel größer, als man schlechthin glaubt.“ Alsbald wurde Adenauer jedoch klar, dass er mit dieser Einschätzung allein stand und es ihm auch nicht gelingen würde, Ludwig Erhard als seinen Nachfolger im Kanzleramt zu verhindern, den er für ungeeignet hielt. Deshalb verzichtete er letztlich auf die Kandidatur und begründete das in einer Rundfunkansprache am 5. Juni 1959 damit, dass sich inzwischen „die außenpolitische Situation verschlechtert“ habe. „Ich glaube, bei dieser Entwicklung es nicht verantworten zu können, meinen jetzigen Posten als Bundeskanzler zu verlassen.“ Nach langen Diskussionen entschied sich die CDU/CSU, die in der Bundesversammlung über 517 Sitze verfügte, für Lübke, der entsprechend im ersten Wahlgang 517 Stimmen errang. Im zweiten Wahlgang konnte er sich mit 526 Stimmen gegen Carlo Schmid durchsetzen, für den mit 386 Stimmen ebenso viele abgegeben wurden, wie die SPD Sitze in der Bundesversammlung hatte. Der Kandidat Max Becker der FDP, die 82 Sitze hatte, konnte mit 102 bzw. 99 Stimmen im ersten und zweiten Wahlgang offenbar ebenfalls ein paar von den insgesamt 59 Mitgliedern der kleineren Parteien für sich gewinnen. (de)
  • Am 1. Juli 1959 wählte die 3. Bundesversammlung den bisherigen Ernährungsminister Heinrich Lübke zum zweiten Bundespräsidenten. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte zunächst selbst kandidieren wollen und die Öffentlichkeit davon in einer Rundfunkansprache am 8. April 1959 unterrichtet. „Die Stellung, die Aufgabe und die Arbeit des Bundespräsidenten“, so erklärte er, „wird in der deutschen Öffentlichkeit und damit auch international zu gering eingeschätzt. Sie ist viel größer, als man schlechthin glaubt.“ Alsbald wurde Adenauer jedoch klar, dass er mit dieser Einschätzung allein stand und es ihm auch nicht gelingen würde, Ludwig Erhard als seinen Nachfolger im Kanzleramt zu verhindern, den er für ungeeignet hielt. Deshalb verzichtete er letztlich auf die Kandidatur und begründete das in einer Rundfunkansprache am 5. Juni 1959 damit, dass sich inzwischen „die außenpolitische Situation verschlechtert“ habe. „Ich glaube, bei dieser Entwicklung es nicht verantworten zu können, meinen jetzigen Posten als Bundeskanzler zu verlassen.“ Nach langen Diskussionen entschied sich die CDU/CSU, die in der Bundesversammlung über 517 Sitze verfügte, für Lübke, der entsprechend im ersten Wahlgang 517 Stimmen errang. Im zweiten Wahlgang konnte er sich mit 526 Stimmen gegen Carlo Schmid durchsetzen, für den mit 386 Stimmen ebenso viele abgegeben wurden, wie die SPD Sitze in der Bundesversammlung hatte. Der Kandidat Max Becker der FDP, die 82 Sitze hatte, konnte mit 102 bzw. 99 Stimmen im ersten und zweiten Wahlgang offenbar ebenfalls ein paar von den insgesamt 59 Mitgliedern der kleineren Parteien für sich gewinnen. (de)
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  • Am 1. Juli 1959 wählte die 3. Bundesversammlung den bisherigen Ernährungsminister Heinrich Lübke zum zweiten Bundespräsidenten. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte zunächst selbst kandidieren wollen und die Öffentlichkeit davon in einer Rundfunkansprache am 8. April 1959 unterrichtet. „Die Stellung, die Aufgabe und die Arbeit des Bundespräsidenten“, so erklärte er, „wird in der deutschen Öffentlichkeit und damit auch international zu gering eingeschätzt. Sie ist viel größer, als man schlechthin glaubt.“ Alsbald wurde Adenauer jedoch klar, dass er mit dieser Einschätzung allein stand und es ihm auch nicht gelingen würde, Ludwig Erhard als seinen Nachfolger im Kanzleramt zu verhindern, den er für ungeeignet hielt. Deshalb verzichtete er letztlich auf die Kandidatur und begründete das in eine (de)
  • Am 1. Juli 1959 wählte die 3. Bundesversammlung den bisherigen Ernährungsminister Heinrich Lübke zum zweiten Bundespräsidenten. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte zunächst selbst kandidieren wollen und die Öffentlichkeit davon in einer Rundfunkansprache am 8. April 1959 unterrichtet. „Die Stellung, die Aufgabe und die Arbeit des Bundespräsidenten“, so erklärte er, „wird in der deutschen Öffentlichkeit und damit auch international zu gering eingeschätzt. Sie ist viel größer, als man schlechthin glaubt.“ Alsbald wurde Adenauer jedoch klar, dass er mit dieser Einschätzung allein stand und es ihm auch nicht gelingen würde, Ludwig Erhard als seinen Nachfolger im Kanzleramt zu verhindern, den er für ungeeignet hielt. Deshalb verzichtete er letztlich auf die Kandidatur und begründete das in eine (de)
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