Ein Volksaufstand in Thailand fand seinen Höhepunkt am 14. Oktober 1973 mit dem Sturz des autoritären Ministerpräsidenten Thanom Kittikachorn. Er beendete eine 15-jährige ununterbrochene Militärdiktatur. Ausgangspunkt waren Studentenproteste für eine neue Verfassung und mehr Demokratie, die ab Juni 1973 stattfanden. Im Oktober wuchsen sie zu einer Massenbewegung an, der sich auch Teile der Mittelschicht, Arbeiter und Bauern anschlossen. Insgesamt nahmen bis zu 500.000 Menschen daran teil.

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  • Ein Volksaufstand in Thailand fand seinen Höhepunkt am 14. Oktober 1973 mit dem Sturz des autoritären Ministerpräsidenten Thanom Kittikachorn. Er beendete eine 15-jährige ununterbrochene Militärdiktatur. Ausgangspunkt waren Studentenproteste für eine neue Verfassung und mehr Demokratie, die ab Juni 1973 stattfanden. Im Oktober wuchsen sie zu einer Massenbewegung an, der sich auch Teile der Mittelschicht, Arbeiter und Bauern anschlossen. Insgesamt nahmen bis zu 500.000 Menschen daran teil. Das Regime von Feldmarschall Thanom, seinem Stellvertreter Praphas Charusathien und seinem Sohn Narong Kittikachorn versuchte, die Revolte mit militärischer Gewalt niederzuschlagen. Dabei starben nach offiziellen Angaben 77 Menschen, 857 wurden verletzt. Viele weitere sind seither verschwunden, ihre Leichen wurden nicht gefunden oder identifiziert. Am Abend des 14. Oktober trat Thanom auf Drängen des neuen Oberkommandierenden des Heeres Krit Sivara und König Bhumibol Adulyadej zurück, woraufhin die Gewalt endete. Anschließend wurde eine neue Verfassung ausgearbeitet. Die dadurch installierte parlamentarische Demokratie blieb jedoch instabil und endete drei Jahre später mit dem Massaker an der Thammasat-Universität vom 6. Oktober 1976 und einem damit einhergehenden Staatsstreich. Der Aufstand vom Oktober 1973 gilt als Zäsur in der thailändischen Geschichte, die das politische System des Landes nachhaltig veränderte. Mit ihm endete die unangefochtene Herrschaft einer Allianz aus Militär und Bürokratie. Neue gesellschaftliche Gruppen wie die Studentenschaft, die gewachsene Mittelschicht und Geschäftsleute aus der Provinz kamen als politische Akteure hinzu. Es entwickelte sich eine Parteienvielfalt. Durch seine Intervention gewann aber auch der König weiter an politischem Gewicht und Popularität. In Thailand wird der Vorgang schlicht als „Ereignis des 14. Oktober“ (thailändisch: เหตุการณ์ 14 ตุลา RTGS: Hetkan Sip-Si Tula) oder – in den Worten König Bhumibols – als „Tag der großen Trauer“ (วันมหาวิปโยค Wan Maha Wippayok) bezeichnet. (de)
  • Ein Volksaufstand in Thailand fand seinen Höhepunkt am 14. Oktober 1973 mit dem Sturz des autoritären Ministerpräsidenten Thanom Kittikachorn. Er beendete eine 15-jährige ununterbrochene Militärdiktatur. Ausgangspunkt waren Studentenproteste für eine neue Verfassung und mehr Demokratie, die ab Juni 1973 stattfanden. Im Oktober wuchsen sie zu einer Massenbewegung an, der sich auch Teile der Mittelschicht, Arbeiter und Bauern anschlossen. Insgesamt nahmen bis zu 500.000 Menschen daran teil. Das Regime von Feldmarschall Thanom, seinem Stellvertreter Praphas Charusathien und seinem Sohn Narong Kittikachorn versuchte, die Revolte mit militärischer Gewalt niederzuschlagen. Dabei starben nach offiziellen Angaben 77 Menschen, 857 wurden verletzt. Viele weitere sind seither verschwunden, ihre Leichen wurden nicht gefunden oder identifiziert. Am Abend des 14. Oktober trat Thanom auf Drängen des neuen Oberkommandierenden des Heeres Krit Sivara und König Bhumibol Adulyadej zurück, woraufhin die Gewalt endete. Anschließend wurde eine neue Verfassung ausgearbeitet. Die dadurch installierte parlamentarische Demokratie blieb jedoch instabil und endete drei Jahre später mit dem Massaker an der Thammasat-Universität vom 6. Oktober 1976 und einem damit einhergehenden Staatsstreich. Der Aufstand vom Oktober 1973 gilt als Zäsur in der thailändischen Geschichte, die das politische System des Landes nachhaltig veränderte. Mit ihm endete die unangefochtene Herrschaft einer Allianz aus Militär und Bürokratie. Neue gesellschaftliche Gruppen wie die Studentenschaft, die gewachsene Mittelschicht und Geschäftsleute aus der Provinz kamen als politische Akteure hinzu. Es entwickelte sich eine Parteienvielfalt. Durch seine Intervention gewann aber auch der König weiter an politischem Gewicht und Popularität. In Thailand wird der Vorgang schlicht als „Ereignis des 14. Oktober“ (thailändisch: เหตุการณ์ 14 ตุลา RTGS: Hetkan Sip-Si Tula) oder – in den Worten König Bhumibols – als „Tag der großen Trauer“ (วันมหาวิปโยค Wan Maha Wippayok) bezeichnet. (de)
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  • Ein Volksaufstand in Thailand fand seinen Höhepunkt am 14. Oktober 1973 mit dem Sturz des autoritären Ministerpräsidenten Thanom Kittikachorn. Er beendete eine 15-jährige ununterbrochene Militärdiktatur. Ausgangspunkt waren Studentenproteste für eine neue Verfassung und mehr Demokratie, die ab Juni 1973 stattfanden. Im Oktober wuchsen sie zu einer Massenbewegung an, der sich auch Teile der Mittelschicht, Arbeiter und Bauern anschlossen. Insgesamt nahmen bis zu 500.000 Menschen daran teil. (de)
  • Ein Volksaufstand in Thailand fand seinen Höhepunkt am 14. Oktober 1973 mit dem Sturz des autoritären Ministerpräsidenten Thanom Kittikachorn. Er beendete eine 15-jährige ununterbrochene Militärdiktatur. Ausgangspunkt waren Studentenproteste für eine neue Verfassung und mehr Demokratie, die ab Juni 1973 stattfanden. Im Oktober wuchsen sie zu einer Massenbewegung an, der sich auch Teile der Mittelschicht, Arbeiter und Bauern anschlossen. Insgesamt nahmen bis zu 500.000 Menschen daran teil. (de)
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  • Volksaufstand in Thailand 1973 (de)
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