Als Vergetreidung bezeichnet man die einseitige Ausrichtung auf die extensive Getreideproduktion im Rahmen der Dreifelderwirtschaft. Diese Form des Ackerbaus wurde etwa in der Zeit vom 12. bis ins 14. Jahrhundert im europäischen Raum betrieben. Der Anbau von Getreidesorten dominierte die Felderwirtschaft und verhinderte so weitgehend, dass neben dem Getreide auch andere Feldfrüchte großflächig angebaut wurden. Die Fokussierung auf die Getreidenutzung begründet sich nicht durch den feudalherrlichen Einfluss, sondern liegt in der genossenschaftlichen Organisation in den Dörfern und Siedlungsgebieten. Entscheidendes Hindernis, eine vielfältige Bodennutzung auszubauen, war der Flurzwang. Durch den Flurzwang waren die Bauern an die vereinbarte Absprachen, wie beispielsweise Anbausorte und Ernte

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  • Als Vergetreidung bezeichnet man die einseitige Ausrichtung auf die extensive Getreideproduktion im Rahmen der Dreifelderwirtschaft. Diese Form des Ackerbaus wurde etwa in der Zeit vom 12. bis ins 14. Jahrhundert im europäischen Raum betrieben. Der Anbau von Getreidesorten dominierte die Felderwirtschaft und verhinderte so weitgehend, dass neben dem Getreide auch andere Feldfrüchte großflächig angebaut wurden. Die Fokussierung auf die Getreidenutzung begründet sich nicht durch den feudalherrlichen Einfluss, sondern liegt in der genossenschaftlichen Organisation in den Dörfern und Siedlungsgebieten. Entscheidendes Hindernis, eine vielfältige Bodennutzung auszubauen, war der Flurzwang. Durch den Flurzwang waren die Bauern an die vereinbarte Absprachen, wie beispielsweise Anbausorte und Erntezeitpunkt längerfristig gebunden. Für die landwirtschaftliche Nutzung wurden die zur Verfügung stehenden Ackerflächen ausgedehnt. So wurden auch Böden bearbeitet, die geringe Erträge je Flächeneinheit erbrachten. Diese so genannten Grenzböden weisen somit eine geringe Produktivitätsrate auf. Solche Flächen finden sich beispielsweise ab einer Höhenlage oberhalb von 600 Metern. Diese Art der Bodennutzung war aufgrund der erschwerten Arbeitsbedingungen in den Höhenlagen kräftezehrend und zumeist wenig ertragreich. Durch die Ausdehnung des Ackerbaus verkleinerte sich beispielsweise das Weideland für die Viehwirtschaft. Weidewirtschaft hatte jedoch immer noch regionale Schwerpunkte wie in den Marschgebieten entlang der Nordseeküste. Von dort aus wurden im 13. Jahrhundert Rinder sowie Butter und Käse als tierische Produkte exportiert. Spezielle Viehhöfe wurden für diese Zwecke errichtet. (de)
  • Als Vergetreidung bezeichnet man die einseitige Ausrichtung auf die extensive Getreideproduktion im Rahmen der Dreifelderwirtschaft. Diese Form des Ackerbaus wurde etwa in der Zeit vom 12. bis ins 14. Jahrhundert im europäischen Raum betrieben. Der Anbau von Getreidesorten dominierte die Felderwirtschaft und verhinderte so weitgehend, dass neben dem Getreide auch andere Feldfrüchte großflächig angebaut wurden. Die Fokussierung auf die Getreidenutzung begründet sich nicht durch den feudalherrlichen Einfluss, sondern liegt in der genossenschaftlichen Organisation in den Dörfern und Siedlungsgebieten. Entscheidendes Hindernis, eine vielfältige Bodennutzung auszubauen, war der Flurzwang. Durch den Flurzwang waren die Bauern an die vereinbarte Absprachen, wie beispielsweise Anbausorte und Erntezeitpunkt längerfristig gebunden. Für die landwirtschaftliche Nutzung wurden die zur Verfügung stehenden Ackerflächen ausgedehnt. So wurden auch Böden bearbeitet, die geringe Erträge je Flächeneinheit erbrachten. Diese so genannten Grenzböden weisen somit eine geringe Produktivitätsrate auf. Solche Flächen finden sich beispielsweise ab einer Höhenlage oberhalb von 600 Metern. Diese Art der Bodennutzung war aufgrund der erschwerten Arbeitsbedingungen in den Höhenlagen kräftezehrend und zumeist wenig ertragreich. Durch die Ausdehnung des Ackerbaus verkleinerte sich beispielsweise das Weideland für die Viehwirtschaft. Weidewirtschaft hatte jedoch immer noch regionale Schwerpunkte wie in den Marschgebieten entlang der Nordseeküste. Von dort aus wurden im 13. Jahrhundert Rinder sowie Butter und Käse als tierische Produkte exportiert. Spezielle Viehhöfe wurden für diese Zwecke errichtet. (de)
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  • Als Vergetreidung bezeichnet man die einseitige Ausrichtung auf die extensive Getreideproduktion im Rahmen der Dreifelderwirtschaft. Diese Form des Ackerbaus wurde etwa in der Zeit vom 12. bis ins 14. Jahrhundert im europäischen Raum betrieben. Der Anbau von Getreidesorten dominierte die Felderwirtschaft und verhinderte so weitgehend, dass neben dem Getreide auch andere Feldfrüchte großflächig angebaut wurden. Die Fokussierung auf die Getreidenutzung begründet sich nicht durch den feudalherrlichen Einfluss, sondern liegt in der genossenschaftlichen Organisation in den Dörfern und Siedlungsgebieten. Entscheidendes Hindernis, eine vielfältige Bodennutzung auszubauen, war der Flurzwang. Durch den Flurzwang waren die Bauern an die vereinbarte Absprachen, wie beispielsweise Anbausorte und Ernte (de)
  • Als Vergetreidung bezeichnet man die einseitige Ausrichtung auf die extensive Getreideproduktion im Rahmen der Dreifelderwirtschaft. Diese Form des Ackerbaus wurde etwa in der Zeit vom 12. bis ins 14. Jahrhundert im europäischen Raum betrieben. Der Anbau von Getreidesorten dominierte die Felderwirtschaft und verhinderte so weitgehend, dass neben dem Getreide auch andere Feldfrüchte großflächig angebaut wurden. Die Fokussierung auf die Getreidenutzung begründet sich nicht durch den feudalherrlichen Einfluss, sondern liegt in der genossenschaftlichen Organisation in den Dörfern und Siedlungsgebieten. Entscheidendes Hindernis, eine vielfältige Bodennutzung auszubauen, war der Flurzwang. Durch den Flurzwang waren die Bauern an die vereinbarte Absprachen, wie beispielsweise Anbausorte und Ernte (de)
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  • Vergetreidung (de)
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