Das Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer, das 1099 geschaffen wurde, war, dem westeuropäischen Feudalismus entsprechend, in eine Reihe kleinerer Herrschaften aufgeteilt. Nicht dazu gehörten die drei anderen Kreuzfahrerstaaten, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa und die Grafschaft Tripolis, die nicht Teil des Königreichs waren und auch keine feudalen Leistungen zu erbringen hatten (die militärische Unterstützung wurde ebenso oft gewährt wie versagt).

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  • Das Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer, das 1099 geschaffen wurde, war, dem westeuropäischen Feudalismus entsprechend, in eine Reihe kleinerer Herrschaften aufgeteilt. Nicht dazu gehörten die drei anderen Kreuzfahrerstaaten, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa und die Grafschaft Tripolis, die nicht Teil des Königreichs waren und auch keine feudalen Leistungen zu erbringen hatten (die militärische Unterstützung wurde ebenso oft gewährt wie versagt). Johann von Ibelin folgend, waren die vier höchsten Barone des Reichs der Graf von Jaffa und Askalon, der Fürst von Galiläa, der Herr von Sidon und der Graf von Tripolis. Im Falle Tripolis jedoch war Johann sich nicht sicher und er schreibt, dass andere behaupteten, der Herr von Oultrejordain wäre der vierte Baron. Wahrscheinlich verdrehte Johann hier die Wahrheit, da er sich zu diesem Zeitpunkt mit dem nominalen Herrn von Oultrejordain (das Gebiet war rund 70 Jahre bevor Johann schrieb an die Muslime verloren gegangen) im Konflikt befand, mit dem Grafen von Tripolis hingegen befreundet war. Tripolis war jedoch nie Teil des Königreiches Jerusalem sondern zu jeder Zeit unabhängig, so dass vermutlich doch Oultrejordain die vierte Baronie war. Ebenso ist in der Forschung umstritten, ob es den Status der Baronien tatsächlich gab, oder es nur eine Art Wunschdenken Johanns war, der selbst die Grafschaft Jaffa und Askalon besaß. Darüber hinaus führt er 16 weitere unabhängigen Herrschaften auf, die Seigneurien. Baronien und Seigneurien besaßen laut Johann das Recht von cour et coins et justice, das Recht also auf eine Feudalgericht, ein eigenes Bleisiegel zur Bestätigung von Urkunden und die Gerichtsbarkeit über die sonstigen Einwohner der Herrschaft. Von Johanns Auflistung der Seigneurien muss seine Auflistung unterschieden werden, welche Gebiete dem Königreich wie viele Ritter schuldeten. Die hier angedeuteten Abhängigkeiten der kleineren Herrschaften von den größeren Baronien sind laut Peter Edbury eher auf Kampfverbände als auf feudalrechtliche Vorgaben zurückzuführen. Der Rest des Landes wurde von der Krone direkt gehalten, die vier Zentren dieser Krondomäne lagen in Jerusalem selbst, Akkon, Nablus und Tyrus. Obwohl die Herrschaften im Königreich in den ersten Jahren nicht erblich waren, konnten sich die meisten Familien ab den 1130er Jahren in ihren Gebieten halten. Viele dieser Herrschaften hörten nach dem Verlust Jerusalems 1187 auf zu existieren, erst recht nach dem Verlust Akkons 1291, dennoch traten noch Jahrzehnte und Jahrhunderte später in Europa Prätendenten auf. (de)
  • Das Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer, das 1099 geschaffen wurde, war, dem westeuropäischen Feudalismus entsprechend, in eine Reihe kleinerer Herrschaften aufgeteilt. Nicht dazu gehörten die drei anderen Kreuzfahrerstaaten, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa und die Grafschaft Tripolis, die nicht Teil des Königreichs waren und auch keine feudalen Leistungen zu erbringen hatten (die militärische Unterstützung wurde ebenso oft gewährt wie versagt). Johann von Ibelin folgend, waren die vier höchsten Barone des Reichs der Graf von Jaffa und Askalon, der Fürst von Galiläa, der Herr von Sidon und der Graf von Tripolis. Im Falle Tripolis jedoch war Johann sich nicht sicher und er schreibt, dass andere behaupteten, der Herr von Oultrejordain wäre der vierte Baron. Wahrscheinlich verdrehte Johann hier die Wahrheit, da er sich zu diesem Zeitpunkt mit dem nominalen Herrn von Oultrejordain (das Gebiet war rund 70 Jahre bevor Johann schrieb an die Muslime verloren gegangen) im Konflikt befand, mit dem Grafen von Tripolis hingegen befreundet war. Tripolis war jedoch nie Teil des Königreiches Jerusalem sondern zu jeder Zeit unabhängig, so dass vermutlich doch Oultrejordain die vierte Baronie war. Ebenso ist in der Forschung umstritten, ob es den Status der Baronien tatsächlich gab, oder es nur eine Art Wunschdenken Johanns war, der selbst die Grafschaft Jaffa und Askalon besaß. Darüber hinaus führt er 16 weitere unabhängigen Herrschaften auf, die Seigneurien. Baronien und Seigneurien besaßen laut Johann das Recht von cour et coins et justice, das Recht also auf eine Feudalgericht, ein eigenes Bleisiegel zur Bestätigung von Urkunden und die Gerichtsbarkeit über die sonstigen Einwohner der Herrschaft. Von Johanns Auflistung der Seigneurien muss seine Auflistung unterschieden werden, welche Gebiete dem Königreich wie viele Ritter schuldeten. Die hier angedeuteten Abhängigkeiten der kleineren Herrschaften von den größeren Baronien sind laut Peter Edbury eher auf Kampfverbände als auf feudalrechtliche Vorgaben zurückzuführen. Der Rest des Landes wurde von der Krone direkt gehalten, die vier Zentren dieser Krondomäne lagen in Jerusalem selbst, Akkon, Nablus und Tyrus. Obwohl die Herrschaften im Königreich in den ersten Jahren nicht erblich waren, konnten sich die meisten Familien ab den 1130er Jahren in ihren Gebieten halten. Viele dieser Herrschaften hörten nach dem Verlust Jerusalems 1187 auf zu existieren, erst recht nach dem Verlust Akkons 1291, dennoch traten noch Jahrzehnte und Jahrhunderte später in Europa Prätendenten auf. (de)
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  • Das Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer, das 1099 geschaffen wurde, war, dem westeuropäischen Feudalismus entsprechend, in eine Reihe kleinerer Herrschaften aufgeteilt. Nicht dazu gehörten die drei anderen Kreuzfahrerstaaten, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa und die Grafschaft Tripolis, die nicht Teil des Königreichs waren und auch keine feudalen Leistungen zu erbringen hatten (die militärische Unterstützung wurde ebenso oft gewährt wie versagt). (de)
  • Das Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer, das 1099 geschaffen wurde, war, dem westeuropäischen Feudalismus entsprechend, in eine Reihe kleinerer Herrschaften aufgeteilt. Nicht dazu gehörten die drei anderen Kreuzfahrerstaaten, das Fürstentum Antiochia, die Grafschaft Edessa und die Grafschaft Tripolis, die nicht Teil des Königreichs waren und auch keine feudalen Leistungen zu erbringen hatten (die militärische Unterstützung wurde ebenso oft gewährt wie versagt). (de)
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  • Vasallen des Königreichs Jerusalem (de)
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