Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine wertende (normative) Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung. „Nutzen“ (benefit) ist also nicht mit „Nützlichkeit“ (utility) gleichzusetzen. Moderne utilitaristische Theorien operieren außerdem mit dem Begriff der Präferenz.

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  • Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine wertende (normative) Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung. Grundlegend für die ethische Bewertung einer Handlung in einem utilitaristischen Rahmen ist das Nützlichkeitsprinzip, dargestellt als Grundformel: Die hedonistische Form des Utilitarismus setzt das Wohlergehen aller gleich dem Glück einzelner und reduziert diese Forderung auf die Maxime: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“ (Prinzip des maximalen Glücks bzw. engl. maximum-happiness principle). Doch ist der zweite Imperativsatz nicht gleichbedeutend mit dem ersten und kann somit zu unterschiedlichen Konsequenzen führen, denn kein Glück zu haben muss kein Unglück sein. Insofern das allgemeine Glück als Aggregation des Glücks der einzelnen Individuen aufgefasst wird, ist der Utilitarismus eine eudaimonistische Ethik. Da mögliche Folgen und reale Wirkungen in der Beurteilung von Handlungen eine zentrale Stelle einnehmen, ist der Utilitarismus auch eine konsequentialistische Ethik. Ferner handelt es sich um eine altruistische und universalistische Moraltheorie, denn der Utilitarismus propagiert eine Vergrößerung des Gemeinwohls. Der utilitaristische Ansatz wurde vor allem durch Jeremy Bentham (1748–1832) und John Stuart Mill (1806–1873) systematisch entwickelt und auf konkrete Fragen angewandt. Bentham erläutert den zentralen Begriff des Nutzens im ersten Kapitel seiner „Introduction to the Principles of Morals and Legislation“ (zuerst erschienen 1789) folgendermaßen: „Mit dem Prinzip des Nutzens ist jenes Prinzip gemeint, das jede beliebige Handlung gutheißt oder missbilligt entsprechend ihrer Tendenz, das Glück derjenigen Gruppe zu vermehren oder zu vermindern, um deren Interessen es geht […] Mit ‚Nutzen‘ ist diejenige Eigenschaft an einem Objekt gemeint, wodurch es dazu neigt, Wohlergehen, Vorteil, Freude, Gutes oder Glück zu schaffen.“ „Nutzen“ (benefit) ist also nicht mit „Nützlichkeit“ (utility) gleichzusetzen. Moderne utilitaristische Theorien operieren außerdem mit dem Begriff der Präferenz. (de)
  • Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine wertende (normative) Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung. Grundlegend für die ethische Bewertung einer Handlung in einem utilitaristischen Rahmen ist das Nützlichkeitsprinzip, dargestellt als Grundformel: Die hedonistische Form des Utilitarismus setzt das Wohlergehen aller gleich dem Glück einzelner und reduziert diese Forderung auf die Maxime: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“ (Prinzip des maximalen Glücks bzw. engl. maximum-happiness principle). Doch ist der zweite Imperativsatz nicht gleichbedeutend mit dem ersten und kann somit zu unterschiedlichen Konsequenzen führen, denn kein Glück zu haben muss kein Unglück sein. Insofern das allgemeine Glück als Aggregation des Glücks der einzelnen Individuen aufgefasst wird, ist der Utilitarismus eine eudaimonistische Ethik. Da mögliche Folgen und reale Wirkungen in der Beurteilung von Handlungen eine zentrale Stelle einnehmen, ist der Utilitarismus auch eine konsequentialistische Ethik. Ferner handelt es sich um eine altruistische und universalistische Moraltheorie, denn der Utilitarismus propagiert eine Vergrößerung des Gemeinwohls. Der utilitaristische Ansatz wurde vor allem durch Jeremy Bentham (1748–1832) und John Stuart Mill (1806–1873) systematisch entwickelt und auf konkrete Fragen angewandt. Bentham erläutert den zentralen Begriff des Nutzens im ersten Kapitel seiner „Introduction to the Principles of Morals and Legislation“ (zuerst erschienen 1789) folgendermaßen: „Mit dem Prinzip des Nutzens ist jenes Prinzip gemeint, das jede beliebige Handlung gutheißt oder missbilligt entsprechend ihrer Tendenz, das Glück derjenigen Gruppe zu vermehren oder zu vermindern, um deren Interessen es geht […] Mit ‚Nutzen‘ ist diejenige Eigenschaft an einem Objekt gemeint, wodurch es dazu neigt, Wohlergehen, Vorteil, Freude, Gutes oder Glück zu schaffen.“ „Nutzen“ (benefit) ist also nicht mit „Nützlichkeit“ (utility) gleichzusetzen. Moderne utilitaristische Theorien operieren außerdem mit dem Begriff der Präferenz. (de)
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  • 978-2-13-049599-4
  • 978-3-428-12877-8
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  • Praktische Ethik (de)
  • Der Utilitarismus (de)
  • Die Moral des Glücks. Eine Einführung in den Utilitarismus (de)
  • Einführung in die utilitaristische Ethik: Klassische und zeitgenössische Texte (de)
  • Eine Verteidigung des Utilitarismus (de)
  • Anthologie historique et critique de l’utilitarisme (de)
  • An introduction to the principles of morals and legislation (de)
  • Praktische Ethik (de)
  • Der Utilitarismus (de)
  • Die Moral des Glücks. Eine Einführung in den Utilitarismus (de)
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  • Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine wertende (normative) Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung. „Nutzen“ (benefit) ist also nicht mit „Nützlichkeit“ (utility) gleichzusetzen. Moderne utilitaristische Theorien operieren außerdem mit dem Begriff der Präferenz. (de)
  • Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine wertende (normative) Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung. „Nutzen“ (benefit) ist also nicht mit „Nützlichkeit“ (utility) gleichzusetzen. Moderne utilitaristische Theorien operieren außerdem mit dem Begriff der Präferenz. (de)
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