Ungleichzeitigkeit ist ein Begriff, der durch den Philosophen Ernst Bloch geprägt wurde. Bloch benutzte Ungleichzeitigkeit zunächst in den 1930er Jahren, um die Attraktivität des Nationalsozialismus erklärbar zu machen und verwandte den Begriff Anfang der 1960er Jahre erneut im Hinblick auf kulturimperialistische Fragestellungen und gegen relativistische Kulturkreistheorien.

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  • Ungleichzeitigkeit ist ein Begriff, der durch den Philosophen Ernst Bloch geprägt wurde. Bloch benutzte Ungleichzeitigkeit zunächst in den 1930er Jahren, um die Attraktivität des Nationalsozialismus erklärbar zu machen und verwandte den Begriff Anfang der 1960er Jahre erneut im Hinblick auf kulturimperialistische Fragestellungen und gegen relativistische Kulturkreistheorien. In seiner Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in seinem 1935 in Zürich erschienenen Buch Erbschaft dieser Zeit wird die Ungleichzeitigkeit auf das Nebeneinander verschiedener Stufen des gesellschaftlichen Fortschritts in einer Gesellschaft bezogen: Nicht alle Milieus und Bereiche der Gesellschaft durchlaufen die Fortschrittsprozesse in gleicher Weise und gleich weit, so dass daraus eine „Schieflage“ zur jeweiligen Modernität der Gesellschaft resultiert. Blochs Analyse der Ungleichzeitigkeit widerspricht zugleich den orthodoxen marxistischen Analysen des Nationalsozialismus, die laut Bloch nur die „Gleichzeitigkeit“ im Widerspruch der Produktionsverhältnisse wahrnähmen (Kapitalbesitz versus Zwang zur Lohnarbeit) und die ungleichzeitigen, historischen Widersprüche ignorierten. (de)
  • Ungleichzeitigkeit ist ein Begriff, der durch den Philosophen Ernst Bloch geprägt wurde. Bloch benutzte Ungleichzeitigkeit zunächst in den 1930er Jahren, um die Attraktivität des Nationalsozialismus erklärbar zu machen und verwandte den Begriff Anfang der 1960er Jahre erneut im Hinblick auf kulturimperialistische Fragestellungen und gegen relativistische Kulturkreistheorien. In seiner Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in seinem 1935 in Zürich erschienenen Buch Erbschaft dieser Zeit wird die Ungleichzeitigkeit auf das Nebeneinander verschiedener Stufen des gesellschaftlichen Fortschritts in einer Gesellschaft bezogen: Nicht alle Milieus und Bereiche der Gesellschaft durchlaufen die Fortschrittsprozesse in gleicher Weise und gleich weit, so dass daraus eine „Schieflage“ zur jeweiligen Modernität der Gesellschaft resultiert. Blochs Analyse der Ungleichzeitigkeit widerspricht zugleich den orthodoxen marxistischen Analysen des Nationalsozialismus, die laut Bloch nur die „Gleichzeitigkeit“ im Widerspruch der Produktionsverhältnisse wahrnähmen (Kapitalbesitz versus Zwang zur Lohnarbeit) und die ungleichzeitigen, historischen Widersprüche ignorierten. (de)
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