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- U-Boot-Vorfälle in Schweden behandelt verschiedene, teilweise erfundene Verletzungen schwedischer Hoheitsgewässer durch ausländische U-Boote (schwed.: Ubåtskränkningar, dt. wörtlich Verletzungen durch U-Boote) oder andere unidentifizierte Unterwasserfahrzeuge während der Spätphase des Kalten Krieges und in jüngster Zeit. Die Vorfälle lösten in Schweden eine Debatte über eine mögliche Infiltration schwedischer Hoheitsgewässer durch sowjetische U-Boote aus. Die schwedische Marine reagierte mit verstärkten Patrouillen, Minenlegungen und elektronischen Überwachungsmaßnahmen sensibler Passagen. Mehrmals wurden mutmaßliche U-Boote mit Unterwasserbomben verfolgt und angegriffen, dabei kam es weder zu Treffern noch zu Aufbringungen. Berichte über neue Sichtungen und Fernsehaufnahmen von schwedischen Marinehubschraubern, die Unterwasserbomben in küstennahe Gewässer abwarfen, häuften sich in den späten 1980ern. Die Episode wird in Schweden als ikonisch für den Kalten Krieg und die schwedischen Beziehungen zur Sowjetunion wahrgenommen. Die Berichte über das Eindringen von U-Booten in schwedische Gewässer wurden zum Teil angezweifelt. Es entwickelte sich eine Debatte, deren Fronten zwischen den Trennlinien von Links und Rechts verliefen. Die Diskussion wurde von der Frage der Beziehungen zu Russland und der Gegenständlichkeit der schwedischen Neutralität beeinflusst. Die Sowjetunion dementierte die Verantwortung für allfällige Grenzverletzungen und gab an, dass sich das Unterseeboot S-363 (s.u.) aufgrund eines Navigationsfehlers in schwedische Gewässer verirrt hätte. Russland behält diese Position bei. Die Vorfälle waren Gegenstand mehrerer Untersuchungsausschüsse des schwedischen Reichstages. Die Ereignisse fanden mit der Auflösung der Sowjetunion zunächst ein Ende; in den 2010er Jahren drangen neue ungeklärte Vorfälle in die Medien, ohne dass Militär und Regierung bislang zu einer Aufklärung der Sachverhalte beigetragen hätten. 2016 wurde bekannt, dass eigene U-Boote Ursache für vermeintlich fremde Sonar-Signale waren. Zuvor hatte dieser Vorfall, im Zuge der Wahrnehmung einer angeblichen Bedrohung durch Russland, zur Erhöhung des Militäretats Schwedens beigetragen. Bereits 2014 teilte das schwedische Militär mit, bewusst Falschangaben zu U-Boot-Sichtungen gemacht zu haben. (de)
- U-Boot-Vorfälle in Schweden behandelt verschiedene, teilweise erfundene Verletzungen schwedischer Hoheitsgewässer durch ausländische U-Boote (schwed.: Ubåtskränkningar, dt. wörtlich Verletzungen durch U-Boote) oder andere unidentifizierte Unterwasserfahrzeuge während der Spätphase des Kalten Krieges und in jüngster Zeit. Die Vorfälle lösten in Schweden eine Debatte über eine mögliche Infiltration schwedischer Hoheitsgewässer durch sowjetische U-Boote aus. Die schwedische Marine reagierte mit verstärkten Patrouillen, Minenlegungen und elektronischen Überwachungsmaßnahmen sensibler Passagen. Mehrmals wurden mutmaßliche U-Boote mit Unterwasserbomben verfolgt und angegriffen, dabei kam es weder zu Treffern noch zu Aufbringungen. Berichte über neue Sichtungen und Fernsehaufnahmen von schwedischen Marinehubschraubern, die Unterwasserbomben in küstennahe Gewässer abwarfen, häuften sich in den späten 1980ern. Die Episode wird in Schweden als ikonisch für den Kalten Krieg und die schwedischen Beziehungen zur Sowjetunion wahrgenommen. Die Berichte über das Eindringen von U-Booten in schwedische Gewässer wurden zum Teil angezweifelt. Es entwickelte sich eine Debatte, deren Fronten zwischen den Trennlinien von Links und Rechts verliefen. Die Diskussion wurde von der Frage der Beziehungen zu Russland und der Gegenständlichkeit der schwedischen Neutralität beeinflusst. Die Sowjetunion dementierte die Verantwortung für allfällige Grenzverletzungen und gab an, dass sich das Unterseeboot S-363 (s.u.) aufgrund eines Navigationsfehlers in schwedische Gewässer verirrt hätte. Russland behält diese Position bei. Die Vorfälle waren Gegenstand mehrerer Untersuchungsausschüsse des schwedischen Reichstages. Die Ereignisse fanden mit der Auflösung der Sowjetunion zunächst ein Ende; in den 2010er Jahren drangen neue ungeklärte Vorfälle in die Medien, ohne dass Militär und Regierung bislang zu einer Aufklärung der Sachverhalte beigetragen hätten. 2016 wurde bekannt, dass eigene U-Boote Ursache für vermeintlich fremde Sonar-Signale waren. Zuvor hatte dieser Vorfall, im Zuge der Wahrnehmung einer angeblichen Bedrohung durch Russland, zur Erhöhung des Militäretats Schwedens beigetragen. Bereits 2014 teilte das schwedische Militär mit, bewusst Falschangaben zu U-Boot-Sichtungen gemacht zu haben. (de)
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