Die Torre-Kultur der Mittelmeerinsel Korsika hat ihren Namen von turmartigen Bauten, den Torri, die im Süden Korsikas ab der Bronzezeit ab etwa 1.600 v. Chr. errichtet wurde. Wohl unter Einfluss der sardischen Bonnanaro-Kultur entstanden primär im Gebiet Ornano/Sartenais und um die vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Porto-Vecchio (Alter Hafen), die 16 aufragenden nuraghenartigen Bauten der Kultur. Aber lediglich die Nuraghe Albucciu bei Arzachena zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit den Torri.

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  • Die Torre-Kultur der Mittelmeerinsel Korsika hat ihren Namen von turmartigen Bauten, den Torri, die im Süden Korsikas ab der Bronzezeit ab etwa 1.600 v. Chr. errichtet wurde. Wohl unter Einfluss der sardischen Bonnanaro-Kultur entstanden primär im Gebiet Ornano/Sartenais und um die vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Porto-Vecchio (Alter Hafen), die 16 aufragenden nuraghenartigen Bauten der Kultur. Aber lediglich die Nuraghe Albucciu bei Arzachena zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit den Torri. Man geht davon aus, dass sich die Torre-Kultur am Golf von Porto-Vecchio etablierte. Hier finden sich Reste von Turmbauten, die keinen Wehrcharakter haben (Torre, Ceccia). Von dort aus rückte sie allmählich in die Kerngebiete der Megalithiker an der Südwestküste vor, wovon Radiokarbondatierungen zeugen. Das Vorrücken soll gewaltsam abgelaufen zu sein. In Filitosa findet sich ein Beleg für Auseinandersetzungen. Das Dorf der Megalithiker wurde zerstört; die Statuenmenhire zerschlagen und als Baumaterial für eigene Monumente verwandt. Der typische Torre besteht aus Zyklopenmauerwerk mit einem Raum und gleicht einer Bienenkorbhütte auf breitem Sockel. Sein Grundschema wurde jedoch häufig dadurch abgewandelt, dass man gewachsenen Fels, Gänge und Nebenkammern in die Anlage einbezog. Durch den weiten, großen, von einem Türsturz überdachten Eingang gelangt man in die Hauptkammer (Cella), die oben von einer falschen Kuppel (Kraggewölbe) abgeschlossen war. Die Höhe der Torre schwankt zwischen 3,0 und 7,0 Metern, ihr Durchmesser konnte 15 Meter erreichen. Der Zentralbau wird von einem Wall umgeben, der um den Torre eine erhöhte Plattform bildet, die nur durch den Eingang unterbrochen wird. Dicke Aschenlagen in den verschiedensten Monumenten lassen an Feuerkulte oder Krematorien denken. Aals Wohn- und Verteidigungstürme kommen sie nicht in Frage, da sie im Gegensatz zu den sardischen Nuraghen zu klein sind. Torrenische Bauten sind: * Alo-Bisucce * Castellu d’Arraggiu * Monument von Balestra * Capula * Castellucciu * Castiddacciu * Torre von Ceccia * Castellu di Cuntorba * Cucuruzzu * Filitosa * Monument von Foce * Forcina * Pozzone * Rusumini (im Norden) * Torre von Tappa * Torracone * Torre von Torre (de)
  • Die Torre-Kultur der Mittelmeerinsel Korsika hat ihren Namen von turmartigen Bauten, den Torri, die im Süden Korsikas ab der Bronzezeit ab etwa 1.600 v. Chr. errichtet wurde. Wohl unter Einfluss der sardischen Bonnanaro-Kultur entstanden primär im Gebiet Ornano/Sartenais und um die vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Porto-Vecchio (Alter Hafen), die 16 aufragenden nuraghenartigen Bauten der Kultur. Aber lediglich die Nuraghe Albucciu bei Arzachena zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit den Torri. Man geht davon aus, dass sich die Torre-Kultur am Golf von Porto-Vecchio etablierte. Hier finden sich Reste von Turmbauten, die keinen Wehrcharakter haben (Torre, Ceccia). Von dort aus rückte sie allmählich in die Kerngebiete der Megalithiker an der Südwestküste vor, wovon Radiokarbondatierungen zeugen. Das Vorrücken soll gewaltsam abgelaufen zu sein. In Filitosa findet sich ein Beleg für Auseinandersetzungen. Das Dorf der Megalithiker wurde zerstört; die Statuenmenhire zerschlagen und als Baumaterial für eigene Monumente verwandt. Der typische Torre besteht aus Zyklopenmauerwerk mit einem Raum und gleicht einer Bienenkorbhütte auf breitem Sockel. Sein Grundschema wurde jedoch häufig dadurch abgewandelt, dass man gewachsenen Fels, Gänge und Nebenkammern in die Anlage einbezog. Durch den weiten, großen, von einem Türsturz überdachten Eingang gelangt man in die Hauptkammer (Cella), die oben von einer falschen Kuppel (Kraggewölbe) abgeschlossen war. Die Höhe der Torre schwankt zwischen 3,0 und 7,0 Metern, ihr Durchmesser konnte 15 Meter erreichen. Der Zentralbau wird von einem Wall umgeben, der um den Torre eine erhöhte Plattform bildet, die nur durch den Eingang unterbrochen wird. Dicke Aschenlagen in den verschiedensten Monumenten lassen an Feuerkulte oder Krematorien denken. Aals Wohn- und Verteidigungstürme kommen sie nicht in Frage, da sie im Gegensatz zu den sardischen Nuraghen zu klein sind. Torrenische Bauten sind: * Alo-Bisucce * Castellu d’Arraggiu * Monument von Balestra * Capula * Castellucciu * Castiddacciu * Torre von Ceccia * Castellu di Cuntorba * Cucuruzzu * Filitosa * Monument von Foce * Forcina * Pozzone * Rusumini (im Norden) * Torre von Tappa * Torracone * Torre von Torre (de)
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  • Die Torre-Kultur der Mittelmeerinsel Korsika hat ihren Namen von turmartigen Bauten, den Torri, die im Süden Korsikas ab der Bronzezeit ab etwa 1.600 v. Chr. errichtet wurde. Wohl unter Einfluss der sardischen Bonnanaro-Kultur entstanden primär im Gebiet Ornano/Sartenais und um die vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Porto-Vecchio (Alter Hafen), die 16 aufragenden nuraghenartigen Bauten der Kultur. Aber lediglich die Nuraghe Albucciu bei Arzachena zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit den Torri. (de)
  • Die Torre-Kultur der Mittelmeerinsel Korsika hat ihren Namen von turmartigen Bauten, den Torri, die im Süden Korsikas ab der Bronzezeit ab etwa 1.600 v. Chr. errichtet wurde. Wohl unter Einfluss der sardischen Bonnanaro-Kultur entstanden primär im Gebiet Ornano/Sartenais und um die vermutlich im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Porto-Vecchio (Alter Hafen), die 16 aufragenden nuraghenartigen Bauten der Kultur. Aber lediglich die Nuraghe Albucciu bei Arzachena zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit den Torri. (de)
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  • Torre-Kultur (de)
  • Torre-Kultur (de)
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