Das Torfkraftwerk Wiesmoor ist ein ehemaliges Torfkraftwerk in Wiesmoor, Ostfriesland. Der Bau des Kraftwerkes war seinerzeit durch den Geheimrat Dr. Ramm vorangetrieben worden. Das industrielle Abtorfen war gerade entwickelt worden und er wollte der Moorkolonisierung neue Impulse verleihen und nahm daher Kontakt mit Werner von Siemens auf, der gerade die Kohleverstromung entwickelte. So wurde das Torfkraftwerk entworfen. Es zählte zu den ersten Dampfturbinenkraftwerken Norddeutschlands. Dabei war der Staat für die Torflieferung und die Siemens-Elektrische-Betriebe (SEB) für die Stromerzeugung zuständig, ab 1926 bis zum Abriss 1965 die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG.

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  • Das Torfkraftwerk Wiesmoor ist ein ehemaliges Torfkraftwerk in Wiesmoor, Ostfriesland. Der Bau des Kraftwerkes war seinerzeit durch den Geheimrat Dr. Ramm vorangetrieben worden. Das industrielle Abtorfen war gerade entwickelt worden und er wollte der Moorkolonisierung neue Impulse verleihen und nahm daher Kontakt mit Werner von Siemens auf, der gerade die Kohleverstromung entwickelte. So wurde das Torfkraftwerk entworfen. Es zählte zu den ersten Dampfturbinenkraftwerken Norddeutschlands. Dabei war der Staat für die Torflieferung und die Siemens-Elektrische-Betriebe (SEB) für die Stromerzeugung zuständig, ab 1926 bis zum Abriss 1965 die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG. Zunächst waren zwei Probleme zu lösen: das erste war einen tragfähigen Untergrund zu finden und das zweite war der Zugang zu Brauchwasser. Um das zweite Problem zu lösen begann man 1906 bei Marcardsmoor einen Verbindungskanal von Ems-Jade-Kanal zu graben. Der Nordgeorgsfehnkanal wurde 1922 fertiggestellt. An der Kreuzung zwischen dem Kanal und der Verbindungsstraße Friedeburg-Strackholt (heute: Bundesstraße 436) wurde dann auch das Kraftwerk errichtet. Mit seinem Bau wurde 1907 begonnen und 1909 ging das Werk mit drei Anlagen und 3240 kW in Betrieb. Bis 1921 wurde auf sieben Maschinen und 16 MW erweitert. Schon bald musste auch Kohle über den Kanal angeliefert werden, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Die SEB übernahmen 1921 das Kraftwerk vollständig, da der Staat sich nicht in der Lage sah, die Torflieferungen weiter durchzuführen. Prompt wurde die Kohlebefeuerung wieder aufgegeben und das Kraftwerk vollständig auf Torf umgestellt, 1925 waren die Umbauten beendet. Das Werk baute nun 120.000 Tonnen Torf ab (vorher: 40.000) und benötigte nun 1,2 kg/kWh statt vorher 4 kg/kWh. 1926 wurde das Werk an die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG verkauft. Von 1942 bis 1944 wurde das Werk modernisiert und konnte seine Stromproduktion verdoppeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stromproduktion immer unrentabler, da die Moorflächen immer kleiner wurden. Das führte dazu, dass das Werk 1965 geschlossen und abgerissen wurde. Auf dem Gelände befindet sich jetzt der 11.000 m² große Jan-Hinrichs-Park (Jan Hinrichs war seit 1921 Direktor des Torfkraftwerkes). Das Werk wurde 1966 durch ein Gasturbinenkraftwerk ersetzt. Es hatte etwa die doppelte Leistung aber auch dessen Betrieb endete 1995. Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerkes mitten im Zentrum von Wiesmoor befinden sich heute die Sparkasse Aurich-Norden sowie ein im Eigentum der BDA Immobilien GbR stehendes Bürogebäude mit ca. 2.700 m² Nutzfläche, in welchem auch das Rathaus der Stadt untergebracht ist. (de)
  • Das Torfkraftwerk Wiesmoor ist ein ehemaliges Torfkraftwerk in Wiesmoor, Ostfriesland. Der Bau des Kraftwerkes war seinerzeit durch den Geheimrat Dr. Ramm vorangetrieben worden. Das industrielle Abtorfen war gerade entwickelt worden und er wollte der Moorkolonisierung neue Impulse verleihen und nahm daher Kontakt mit Werner von Siemens auf, der gerade die Kohleverstromung entwickelte. So wurde das Torfkraftwerk entworfen. Es zählte zu den ersten Dampfturbinenkraftwerken Norddeutschlands. Dabei war der Staat für die Torflieferung und die Siemens-Elektrische-Betriebe (SEB) für die Stromerzeugung zuständig, ab 1926 bis zum Abriss 1965 die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG. Zunächst waren zwei Probleme zu lösen: das erste war einen tragfähigen Untergrund zu finden und das zweite war der Zugang zu Brauchwasser. Um das zweite Problem zu lösen begann man 1906 bei Marcardsmoor einen Verbindungskanal von Ems-Jade-Kanal zu graben. Der Nordgeorgsfehnkanal wurde 1922 fertiggestellt. An der Kreuzung zwischen dem Kanal und der Verbindungsstraße Friedeburg-Strackholt (heute: Bundesstraße 436) wurde dann auch das Kraftwerk errichtet. Mit seinem Bau wurde 1907 begonnen und 1909 ging das Werk mit drei Anlagen und 3240 kW in Betrieb. Bis 1921 wurde auf sieben Maschinen und 16 MW erweitert. Schon bald musste auch Kohle über den Kanal angeliefert werden, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Die SEB übernahmen 1921 das Kraftwerk vollständig, da der Staat sich nicht in der Lage sah, die Torflieferungen weiter durchzuführen. Prompt wurde die Kohlebefeuerung wieder aufgegeben und das Kraftwerk vollständig auf Torf umgestellt, 1925 waren die Umbauten beendet. Das Werk baute nun 120.000 Tonnen Torf ab (vorher: 40.000) und benötigte nun 1,2 kg/kWh statt vorher 4 kg/kWh. 1926 wurde das Werk an die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG verkauft. Von 1942 bis 1944 wurde das Werk modernisiert und konnte seine Stromproduktion verdoppeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stromproduktion immer unrentabler, da die Moorflächen immer kleiner wurden. Das führte dazu, dass das Werk 1965 geschlossen und abgerissen wurde. Auf dem Gelände befindet sich jetzt der 11.000 m² große Jan-Hinrichs-Park (Jan Hinrichs war seit 1921 Direktor des Torfkraftwerkes). Das Werk wurde 1966 durch ein Gasturbinenkraftwerk ersetzt. Es hatte etwa die doppelte Leistung aber auch dessen Betrieb endete 1995. Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerkes mitten im Zentrum von Wiesmoor befinden sich heute die Sparkasse Aurich-Norden sowie ein im Eigentum der BDA Immobilien GbR stehendes Bürogebäude mit ca. 2.700 m² Nutzfläche, in welchem auch das Rathaus der Stadt untergebracht ist. (de)
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  • Das Torfkraftwerk Wiesmoor ist ein ehemaliges Torfkraftwerk in Wiesmoor, Ostfriesland. Der Bau des Kraftwerkes war seinerzeit durch den Geheimrat Dr. Ramm vorangetrieben worden. Das industrielle Abtorfen war gerade entwickelt worden und er wollte der Moorkolonisierung neue Impulse verleihen und nahm daher Kontakt mit Werner von Siemens auf, der gerade die Kohleverstromung entwickelte. So wurde das Torfkraftwerk entworfen. Es zählte zu den ersten Dampfturbinenkraftwerken Norddeutschlands. Dabei war der Staat für die Torflieferung und die Siemens-Elektrische-Betriebe (SEB) für die Stromerzeugung zuständig, ab 1926 bis zum Abriss 1965 die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG. (de)
  • Das Torfkraftwerk Wiesmoor ist ein ehemaliges Torfkraftwerk in Wiesmoor, Ostfriesland. Der Bau des Kraftwerkes war seinerzeit durch den Geheimrat Dr. Ramm vorangetrieben worden. Das industrielle Abtorfen war gerade entwickelt worden und er wollte der Moorkolonisierung neue Impulse verleihen und nahm daher Kontakt mit Werner von Siemens auf, der gerade die Kohleverstromung entwickelte. So wurde das Torfkraftwerk entworfen. Es zählte zu den ersten Dampfturbinenkraftwerken Norddeutschlands. Dabei war der Staat für die Torflieferung und die Siemens-Elektrische-Betriebe (SEB) für die Stromerzeugung zuständig, ab 1926 bis zum Abriss 1965 die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG. (de)
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  • Torfkraftwerk Wiesmoor (de)
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