Der Ausspruch toi, toi, toi (zunächst norddeutsch, seit dem 19. Jh. belegt), der heute meist als Glückwunsch im Sinne von „Es möge gelingen“ verstanden wird, beruht auf einem Gegenzauber gegen den Neid böser Geister. Um sie durch einen Glückwunsch nicht herbeizurufen, war es üblich, die Formel „unberufen“ hinzuzufügen und durch dreimaliges Ausspucken, Klopfen auf Holz oder ähnliche Handlungen die Schutzwirkung zu bekräftigen. Der Ausspruch „toi, toi, toi“ entstand als lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken, das seit dem 18. Jahrhundert zunehmend als unanständig empfunden wurde.

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  • Der Ausspruch toi, toi, toi (zunächst norddeutsch, seit dem 19. Jh. belegt), der heute meist als Glückwunsch im Sinne von „Es möge gelingen“ verstanden wird, beruht auf einem Gegenzauber gegen den Neid böser Geister. Um sie durch einen Glückwunsch nicht herbeizurufen, war es üblich, die Formel „unberufen“ hinzuzufügen und durch dreimaliges Ausspucken, Klopfen auf Holz oder ähnliche Handlungen die Schutzwirkung zu bekräftigen. Der Ausspruch „toi, toi, toi“ entstand als lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken, das seit dem 18. Jahrhundert zunehmend als unanständig empfunden wurde. Auch heute noch wird er gelegentlich durch ein „unberufen“ und Klopfen auf Holz begleitet, wobei der Brauch des Klopfens auf Holz von der Heiligen Helena stammt. Nach der Anerkennung des Christentums durch ihren Sohn Konstantin als (neue) Staatsreligion fuhr sie, ca. 300 Jahre nach Christi Tod, in das Heilige Land und fand dort nicht nur "das Grab des HERRN", sondern auch noch den Querbalken seines Kreuzes, der dann als Reliquie nach Konstantinopel mitgenommen wurde. Diesen habe sie durch Klopfen auf das - seit der gründlichen Zerstörung Jerusalems durch die Römer - in Hülle und Fülle rumliegende Holz gefunden. Es kommt als möglicher Ursprung des Ausrufs auch eine dreimalige, verkürzte Nennung des Teufels in Betracht. Das Schwäbische Wörterbuch führt eine Redensart auf: „No kommt mer in ’s Teu-Teu-Teufelskuchen bey ihm“. Besonders am Theater hat sich der Brauch erhalten, so den Schauspielern Erfolg beim bevorstehenden Auftritt zu wünschen. Traditionell soll dies jeweils über die linke Schulter, nicht die rechte, geschehen, und es soll sich der Schauspieler dafür nicht bedanken, weil dies Unglück bringe. Verbreitung fand die Redewendung auch in einem deutschen Schlager in den 1930er Jahren. Willy Rosen, Komponist von Erfolgsschlagern, wurde 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. (Zitat:) Noch im KZ hatte er Chansons für das Lagerkabarett geschrieben und gesungen: "Wenn man kein Glück hat / dann hat das Leben keinen Sinn. / Wenn man kein Glück hat / dann rutscht man aus und fällt man hin. / Drum bitt´ ich dich, Fortuna, bleib´ mir treu, / unberufen, unberufen toi - toi - toi." (de)
  • Der Ausspruch toi, toi, toi (zunächst norddeutsch, seit dem 19. Jh. belegt), der heute meist als Glückwunsch im Sinne von „Es möge gelingen“ verstanden wird, beruht auf einem Gegenzauber gegen den Neid böser Geister. Um sie durch einen Glückwunsch nicht herbeizurufen, war es üblich, die Formel „unberufen“ hinzuzufügen und durch dreimaliges Ausspucken, Klopfen auf Holz oder ähnliche Handlungen die Schutzwirkung zu bekräftigen. Der Ausspruch „toi, toi, toi“ entstand als lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken, das seit dem 18. Jahrhundert zunehmend als unanständig empfunden wurde. Auch heute noch wird er gelegentlich durch ein „unberufen“ und Klopfen auf Holz begleitet, wobei der Brauch des Klopfens auf Holz von der Heiligen Helena stammt. Nach der Anerkennung des Christentums durch ihren Sohn Konstantin als (neue) Staatsreligion fuhr sie, ca. 300 Jahre nach Christi Tod, in das Heilige Land und fand dort nicht nur "das Grab des HERRN", sondern auch noch den Querbalken seines Kreuzes, der dann als Reliquie nach Konstantinopel mitgenommen wurde. Diesen habe sie durch Klopfen auf das - seit der gründlichen Zerstörung Jerusalems durch die Römer - in Hülle und Fülle rumliegende Holz gefunden. Es kommt als möglicher Ursprung des Ausrufs auch eine dreimalige, verkürzte Nennung des Teufels in Betracht. Das Schwäbische Wörterbuch führt eine Redensart auf: „No kommt mer in ’s Teu-Teu-Teufelskuchen bey ihm“. Besonders am Theater hat sich der Brauch erhalten, so den Schauspielern Erfolg beim bevorstehenden Auftritt zu wünschen. Traditionell soll dies jeweils über die linke Schulter, nicht die rechte, geschehen, und es soll sich der Schauspieler dafür nicht bedanken, weil dies Unglück bringe. Verbreitung fand die Redewendung auch in einem deutschen Schlager in den 1930er Jahren. Willy Rosen, Komponist von Erfolgsschlagern, wurde 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. (Zitat:) Noch im KZ hatte er Chansons für das Lagerkabarett geschrieben und gesungen: "Wenn man kein Glück hat / dann hat das Leben keinen Sinn. / Wenn man kein Glück hat / dann rutscht man aus und fällt man hin. / Drum bitt´ ich dich, Fortuna, bleib´ mir treu, / unberufen, unberufen toi - toi - toi." (de)
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  • Der Ausspruch toi, toi, toi (zunächst norddeutsch, seit dem 19. Jh. belegt), der heute meist als Glückwunsch im Sinne von „Es möge gelingen“ verstanden wird, beruht auf einem Gegenzauber gegen den Neid böser Geister. Um sie durch einen Glückwunsch nicht herbeizurufen, war es üblich, die Formel „unberufen“ hinzuzufügen und durch dreimaliges Ausspucken, Klopfen auf Holz oder ähnliche Handlungen die Schutzwirkung zu bekräftigen. Der Ausspruch „toi, toi, toi“ entstand als lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken, das seit dem 18. Jahrhundert zunehmend als unanständig empfunden wurde. (de)
  • Der Ausspruch toi, toi, toi (zunächst norddeutsch, seit dem 19. Jh. belegt), der heute meist als Glückwunsch im Sinne von „Es möge gelingen“ verstanden wird, beruht auf einem Gegenzauber gegen den Neid böser Geister. Um sie durch einen Glückwunsch nicht herbeizurufen, war es üblich, die Formel „unberufen“ hinzuzufügen und durch dreimaliges Ausspucken, Klopfen auf Holz oder ähnliche Handlungen die Schutzwirkung zu bekräftigen. Der Ausspruch „toi, toi, toi“ entstand als lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken, das seit dem 18. Jahrhundert zunehmend als unanständig empfunden wurde. (de)
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  • Toi, toi, toi (de)
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