Theodor Erasmus Hilgard (* 7. Juli 1790 in Marnheim; † 14. Februar 1873 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war der Sohn des reformierten Pfarrers Jakob Hilgard und dessen Ehefrau Maria Dorothea geb. Engelmann. 1804 bis 1806 besuchte Theodor Erasmus Hilgard das Progymnasium in Grünstadt, bis 1811 studierte er in Heidelberg, Göttingen, Paris und Koblenz, arbeitete dann als Advokat beim Appellationsgerichtshof in Trier und wurde später Richter. 1821 avancierte er zum Mitglied des Landrats der Pfalz; 1826 erfolgte die Ernennung zum Appellationsgerichtsrat.

Property Value
dbo:abstract
  • Theodor Erasmus Hilgard (* 7. Juli 1790 in Marnheim; † 14. Februar 1873 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war der Sohn des reformierten Pfarrers Jakob Hilgard und dessen Ehefrau Maria Dorothea geb. Engelmann. 1804 bis 1806 besuchte Theodor Erasmus Hilgard das Progymnasium in Grünstadt, bis 1811 studierte er in Heidelberg, Göttingen, Paris und Koblenz, arbeitete dann als Advokat beim Appellationsgerichtshof in Trier und wurde später Richter. 1821 avancierte er zum Mitglied des Landrats der Pfalz; 1826 erfolgte die Ernennung zum Appellationsgerichtsrat. Beim Hambacher Fest 1832 nahm er zwar nicht persönlich teil, sympathisierte aber offen mit der Freiheits- und Einheitsbewegung. Auch kritisierte er die Regierung und bezichtigte sie des Denunziantentums, was ihm einen Tadel auf Anordnung des bayrischen Königs Ludwig des I. einbrachte. Daraufhin entschloss sich Hilgard mit seiner Familie in die USA auszuwandern, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. 1835 wanderte Hilgard nach Belleville, Illinois aus, wo sich bereits einige seiner Verwandten niedergelassen hatten. Er erwarb große Ländereien, betrieb ein Weingut und betätigte sich als Obstzüchter. Es gelang ihm mehrere Traubensorten in den USA heimisch zu machen. Er widmete sich nun auch vermehrt der Publizistik. Hilgard gilt außerdem als Gründer der Städte West-Belleville und Freedom in Illinois (siehe Latin Settlement). 1851 folgte er einem Ruf aus der Heimat und kehrte nach Deutschland zurück um bei einer Landreform zu assistieren. Ab 1855 lehrte er an der Universität Heidelberg. Auch zwei von Hilgards Söhnen, Julius Erasmus und Eugen Waldemar, erlangten als Wissenschaftler bleibenden Ruhm in den USA. Sein Großneffe Heinrich Hilgard stieg zu einem berühmten amerikanischen Eisenbahntycoon auf; dessen Großvater (sein Bruder) Georg Friedrich Hilgard (1784–1859) war Bürgermeister von Speyer. (de)
  • Theodor Erasmus Hilgard (* 7. Juli 1790 in Marnheim; † 14. Februar 1873 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war der Sohn des reformierten Pfarrers Jakob Hilgard und dessen Ehefrau Maria Dorothea geb. Engelmann. 1804 bis 1806 besuchte Theodor Erasmus Hilgard das Progymnasium in Grünstadt, bis 1811 studierte er in Heidelberg, Göttingen, Paris und Koblenz, arbeitete dann als Advokat beim Appellationsgerichtshof in Trier und wurde später Richter. 1821 avancierte er zum Mitglied des Landrats der Pfalz; 1826 erfolgte die Ernennung zum Appellationsgerichtsrat. Beim Hambacher Fest 1832 nahm er zwar nicht persönlich teil, sympathisierte aber offen mit der Freiheits- und Einheitsbewegung. Auch kritisierte er die Regierung und bezichtigte sie des Denunziantentums, was ihm einen Tadel auf Anordnung des bayrischen Königs Ludwig des I. einbrachte. Daraufhin entschloss sich Hilgard mit seiner Familie in die USA auszuwandern, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. 1835 wanderte Hilgard nach Belleville, Illinois aus, wo sich bereits einige seiner Verwandten niedergelassen hatten. Er erwarb große Ländereien, betrieb ein Weingut und betätigte sich als Obstzüchter. Es gelang ihm mehrere Traubensorten in den USA heimisch zu machen. Er widmete sich nun auch vermehrt der Publizistik. Hilgard gilt außerdem als Gründer der Städte West-Belleville und Freedom in Illinois (siehe Latin Settlement). 1851 folgte er einem Ruf aus der Heimat und kehrte nach Deutschland zurück um bei einer Landreform zu assistieren. Ab 1855 lehrte er an der Universität Heidelberg. Auch zwei von Hilgards Söhnen, Julius Erasmus und Eugen Waldemar, erlangten als Wissenschaftler bleibenden Ruhm in den USA. Sein Großneffe Heinrich Hilgard stieg zu einem berühmten amerikanischen Eisenbahntycoon auf; dessen Großvater (sein Bruder) Georg Friedrich Hilgard (1784–1859) war Bürgermeister von Speyer. (de)
dbo:birthDate
  • 1790-07-07 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1873-02-14 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 116806168
dbo:lccn
  • nr/98/40056
dbo:thumbnail
dbo:viafId
  • 72154847
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 379692 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 155524463 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • deutscher Rechtswissenschaftler
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • deutscher Rechtswissenschaftler
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Theodor Erasmus Hilgard (* 7. Juli 1790 in Marnheim; † 14. Februar 1873 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war der Sohn des reformierten Pfarrers Jakob Hilgard und dessen Ehefrau Maria Dorothea geb. Engelmann. 1804 bis 1806 besuchte Theodor Erasmus Hilgard das Progymnasium in Grünstadt, bis 1811 studierte er in Heidelberg, Göttingen, Paris und Koblenz, arbeitete dann als Advokat beim Appellationsgerichtshof in Trier und wurde später Richter. 1821 avancierte er zum Mitglied des Landrats der Pfalz; 1826 erfolgte die Ernennung zum Appellationsgerichtsrat. (de)
  • Theodor Erasmus Hilgard (* 7. Juli 1790 in Marnheim; † 14. Februar 1873 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war der Sohn des reformierten Pfarrers Jakob Hilgard und dessen Ehefrau Maria Dorothea geb. Engelmann. 1804 bis 1806 besuchte Theodor Erasmus Hilgard das Progymnasium in Grünstadt, bis 1811 studierte er in Heidelberg, Göttingen, Paris und Koblenz, arbeitete dann als Advokat beim Appellationsgerichtshof in Trier und wurde später Richter. 1821 avancierte er zum Mitglied des Landrats der Pfalz; 1826 erfolgte die Ernennung zum Appellationsgerichtsrat. (de)
rdfs:label
  • Theodor Hilgard (de)
  • Theodor Hilgard (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:givenName
  • Theodor
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Hilgard, Theodor (de)
  • Theodor Hilgard
foaf:nick
  • Hilgard, Theodor Erasmus (vollständiger Name) (de)
  • Hilgard, Theodor Erasmus (vollständiger Name) (de)
foaf:surname
  • Hilgard
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of