Als temperierte Stimmung bezeichnet man in der Musik ein Stimmungssystem, bei dem einige Intervalle „temperiert“, das heißt von ihrer akustischen Reinheit geringfügig abweichend gestimmt werden. Eine solche Temperatur wird erforderlich, wenn es darum geht, auf Tasteninstrumenten oder bundierten Saiteninstrumenten möglichst viele (im Idealfall alle) Tonarten spielbar zu machen. Moderne E-Pianos bieten vielfach die Möglichkeit, per Knopfdruck zwischen einer ganzen Reihe von verschiedenen Stimmungsarten umzuschalten.

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  • Als temperierte Stimmung bezeichnet man in der Musik ein Stimmungssystem, bei dem einige Intervalle „temperiert“, das heißt von ihrer akustischen Reinheit geringfügig abweichend gestimmt werden. Eine solche Temperatur wird erforderlich, wenn es darum geht, auf Tasteninstrumenten oder bundierten Saiteninstrumenten möglichst viele (im Idealfall alle) Tonarten spielbar zu machen. Wenn man bei der Stimmung neben der Oktave nur mit reinen Quinten (pythagoreische Stimmung) oder Terzen (reine Stimmung) arbeitet, kommt es früher oder später zu benachbarten Tönen, die sich nur um ein sehr kleines Intervall unterscheiden, das als pythagoreisches Komma, als syntonisches Komma oder als kleine bzw. große Diesis auftritt. Will man die Zahl der Tasten auf ein überschaubares Maß (etwa auf die heute üblichen zwölf pro Oktave) beschränken, wird es nötig, jeweils zwei dieser eng benachbarten Töne auf einer Taste zusammenzulegen. Dazu muss ihre Differenz so versteckt oder verteilt werden, dass es nicht zu größeren Missklängen wie etwa der Wolfsquinte kommt. Die „gleichschwebende Temperatur“ der heute dominierenden gleichstufigen Stimmung löst das Problem durch eine Abwandlung der pythagoreischen Stimmung, indem sie das pythagoreische Komma gleichmäßig auf alle zwölf Quinten des Quintenzirkels verteilt. Dadurch sind die Quinten nur minimal um 1/12 Komma verstimmt, wobei die näherungsweise Reinheit der Quinten allerdings durch eine sehr starke Verstimmung der Terzen um ca. 2/3 Komma erkauft wird. Nach Hugo Riemann „verträgt“ jedoch „die Terz eine stärkere Verstimmung als die Quinte“, so dass sich die gleichstufige Stimmung als praxistauglich durchsetzen konnte. Frühere temperierte Stimmungssysteme, wie die lange Zeit verwendete mitteltönige Stimmung und die später entwickelten wohltemperierten Stimmungen werden heute gelegentlich im Rahmen der historischen Aufführungspraxis wiederbelebt. Moderne E-Pianos bieten vielfach die Möglichkeit, per Knopfdruck zwischen einer ganzen Reihe von verschiedenen Stimmungsarten umzuschalten. Siehe auch: Begriff „temperiert“ im Artikel über wohltemperierte Stimmung, Beziehung zwischen wohltemperiert und gleichstufig (ebd.), Pythagoreisches Komma, Syntonisches Komma. (de)
  • Als temperierte Stimmung bezeichnet man in der Musik ein Stimmungssystem, bei dem einige Intervalle „temperiert“, das heißt von ihrer akustischen Reinheit geringfügig abweichend gestimmt werden. Eine solche Temperatur wird erforderlich, wenn es darum geht, auf Tasteninstrumenten oder bundierten Saiteninstrumenten möglichst viele (im Idealfall alle) Tonarten spielbar zu machen. Wenn man bei der Stimmung neben der Oktave nur mit reinen Quinten (pythagoreische Stimmung) oder Terzen (reine Stimmung) arbeitet, kommt es früher oder später zu benachbarten Tönen, die sich nur um ein sehr kleines Intervall unterscheiden, das als pythagoreisches Komma, als syntonisches Komma oder als kleine bzw. große Diesis auftritt. Will man die Zahl der Tasten auf ein überschaubares Maß (etwa auf die heute üblichen zwölf pro Oktave) beschränken, wird es nötig, jeweils zwei dieser eng benachbarten Töne auf einer Taste zusammenzulegen. Dazu muss ihre Differenz so versteckt oder verteilt werden, dass es nicht zu größeren Missklängen wie etwa der Wolfsquinte kommt. Die „gleichschwebende Temperatur“ der heute dominierenden gleichstufigen Stimmung löst das Problem durch eine Abwandlung der pythagoreischen Stimmung, indem sie das pythagoreische Komma gleichmäßig auf alle zwölf Quinten des Quintenzirkels verteilt. Dadurch sind die Quinten nur minimal um 1/12 Komma verstimmt, wobei die näherungsweise Reinheit der Quinten allerdings durch eine sehr starke Verstimmung der Terzen um ca. 2/3 Komma erkauft wird. Nach Hugo Riemann „verträgt“ jedoch „die Terz eine stärkere Verstimmung als die Quinte“, so dass sich die gleichstufige Stimmung als praxistauglich durchsetzen konnte. Frühere temperierte Stimmungssysteme, wie die lange Zeit verwendete mitteltönige Stimmung und die später entwickelten wohltemperierten Stimmungen werden heute gelegentlich im Rahmen der historischen Aufführungspraxis wiederbelebt. Moderne E-Pianos bieten vielfach die Möglichkeit, per Knopfdruck zwischen einer ganzen Reihe von verschiedenen Stimmungsarten umzuschalten. Siehe auch: Begriff „temperiert“ im Artikel über wohltemperierte Stimmung, Beziehung zwischen wohltemperiert und gleichstufig (ebd.), Pythagoreisches Komma, Syntonisches Komma. (de)
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  • Als temperierte Stimmung bezeichnet man in der Musik ein Stimmungssystem, bei dem einige Intervalle „temperiert“, das heißt von ihrer akustischen Reinheit geringfügig abweichend gestimmt werden. Eine solche Temperatur wird erforderlich, wenn es darum geht, auf Tasteninstrumenten oder bundierten Saiteninstrumenten möglichst viele (im Idealfall alle) Tonarten spielbar zu machen. Moderne E-Pianos bieten vielfach die Möglichkeit, per Knopfdruck zwischen einer ganzen Reihe von verschiedenen Stimmungsarten umzuschalten. (de)
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  • Temperierte Stimmung (de)
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