Die Stämme von Galway (englisch: Tribes of Galway) waren 14 mittelalterliche Handelsfamilien in der westirischen Stadt Galway. Sie dominierten etwa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert den Handel der Region mit dem kontinentalen Europa. Als „Stämme von Galway“ (engl. Tribes of Galway) bezeichnete sie in abfällig gemeinter Weise erstmals Oliver Cromwell. Die Familien übernahmen später diese Bezeichnung.

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  • Die Stämme von Galway (englisch: Tribes of Galway) waren 14 mittelalterliche Handelsfamilien in der westirischen Stadt Galway. Sie dominierten etwa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert den Handel der Region mit dem kontinentalen Europa. Als „Stämme von Galway“ (engl. Tribes of Galway) bezeichnete sie in abfällig gemeinter Weise erstmals Oliver Cromwell. Die Familien übernahmen später diese Bezeichnung. Es handelt sich um die Familien Athy, Blake, Bodkin, Browne, D’Arcy, Deane, Ffont, Ffrench, Joyce, Kirwan, Lynch, Martin, Morris und Skeritt. 13 von ihnen sind anglo-normannischer bzw. cambro-normannischer Herkunft. Die meisten der in Irland eingefallenen Normannen stammen aus Wales, weshalb sie von Mediävisten als Cambro-Normannen bezeichnet werden. Einige kamen bereits im Jahre 1170, mit Richard de Clare, 2. Earl of Pembroke (genannt Strongbow), auf die Insel. Lediglich die Kirwan’s stammen von irischen Vorfahren ab. Nachkommen der Familien sind noch immer in und um Galway zu finden. Die Athy, Deane, Ffont und Skerritt sind jedoch selten geworden. Im Jahre 1124 wurde von einem der irischen Clans nahe dem kleinen Fischerdorf Claddagh am Unterlauf des Corrib eine Befestigung errichtet. Das erste Eindringen englischer Invasoren in Connacht scheiterte 1178. Im Jahre 1232 besetzte Richard de Burgh die Gegend und baute sie zum englischen Vorposten in Westirland aus. Die irgendwann nach de Burgh’s Eroberung in Galway angekommenen Familien der Stämme wurden in der Region als englischer Adel betrachtet und lebten anfangs getrennt von den Iren, die im Claddagh und dem Umland der Stadt lebten und zeitweilig die Stadt nicht betreten durften. Von 1333 (Ermordung von William Donn de Burgh, 3. Earl of Ulster) bis 1485 stand die Stadt unter der Kontrolle der Führer der Clanricade (Clan Richards). Das Stadtrecht wurde dem Ort, der Galway genannt wurde, 1396 durch Richard II. gewährt. Im Jahre 1473 wurde Galway durch einen Großbrand zerstört, jedoch wieder aufgebaut. Im Jahre 1504, als die Stadt zu Reichtum gekommen war, eroberte William de Burgo, O'Brien von Thomond die Stadt. Gerald von Kildare, der englische Lord Deputy, trat ihm am Hügel von Knoc-tuadh, etwa sieben Meilen von Galway, entgegen und siegte. William und die anderen wurden gefangen genommen und die Stadt weiter befestigt. Etwa 100 Jahre später führte die englische Pression die Bevölkerung anlässlich der irischen Rebellion von 1641 zusammen. Für viele Familien der Stadt war Irisch inzwischen zur zweiten oder gar erste Sprache geworden. Während der Irischen Konföderationskriege (1641–1653) stand Galway unter Verantwortung der Stämme auf der Seite der konföderierten Katholiken. Dafür wurden die Stämme nach der Eroberung Irlands durch Oliver Cromwell abgestraft. Die Stadt wurde belagert und nach der Übergabe Galways im April 1652 mussten die Stämme sich der Konfiskation ihrer Stellung beugen. Die als Vereinbarung von Galway bekannte Regelung wurde zwar im Oktober 1654 vom englischen Parlament übernommen, aber trotz eines gewissen Machtanteils während der Herrschaft Charles II. (1660–1685) und während des als Williamite oder Jacobite War in Irland als „Krieg der beiden Könige“ bekannten Krieges (1689-91) hatten die Stämme in der Stadt ihre Macht verloren. (de)
  • Die Stämme von Galway (englisch: Tribes of Galway) waren 14 mittelalterliche Handelsfamilien in der westirischen Stadt Galway. Sie dominierten etwa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert den Handel der Region mit dem kontinentalen Europa. Als „Stämme von Galway“ (engl. Tribes of Galway) bezeichnete sie in abfällig gemeinter Weise erstmals Oliver Cromwell. Die Familien übernahmen später diese Bezeichnung. Es handelt sich um die Familien Athy, Blake, Bodkin, Browne, D’Arcy, Deane, Ffont, Ffrench, Joyce, Kirwan, Lynch, Martin, Morris und Skeritt. 13 von ihnen sind anglo-normannischer bzw. cambro-normannischer Herkunft. Die meisten der in Irland eingefallenen Normannen stammen aus Wales, weshalb sie von Mediävisten als Cambro-Normannen bezeichnet werden. Einige kamen bereits im Jahre 1170, mit Richard de Clare, 2. Earl of Pembroke (genannt Strongbow), auf die Insel. Lediglich die Kirwan’s stammen von irischen Vorfahren ab. Nachkommen der Familien sind noch immer in und um Galway zu finden. Die Athy, Deane, Ffont und Skerritt sind jedoch selten geworden. Im Jahre 1124 wurde von einem der irischen Clans nahe dem kleinen Fischerdorf Claddagh am Unterlauf des Corrib eine Befestigung errichtet. Das erste Eindringen englischer Invasoren in Connacht scheiterte 1178. Im Jahre 1232 besetzte Richard de Burgh die Gegend und baute sie zum englischen Vorposten in Westirland aus. Die irgendwann nach de Burgh’s Eroberung in Galway angekommenen Familien der Stämme wurden in der Region als englischer Adel betrachtet und lebten anfangs getrennt von den Iren, die im Claddagh und dem Umland der Stadt lebten und zeitweilig die Stadt nicht betreten durften. Von 1333 (Ermordung von William Donn de Burgh, 3. Earl of Ulster) bis 1485 stand die Stadt unter der Kontrolle der Führer der Clanricade (Clan Richards). Das Stadtrecht wurde dem Ort, der Galway genannt wurde, 1396 durch Richard II. gewährt. Im Jahre 1473 wurde Galway durch einen Großbrand zerstört, jedoch wieder aufgebaut. Im Jahre 1504, als die Stadt zu Reichtum gekommen war, eroberte William de Burgo, O'Brien von Thomond die Stadt. Gerald von Kildare, der englische Lord Deputy, trat ihm am Hügel von Knoc-tuadh, etwa sieben Meilen von Galway, entgegen und siegte. William und die anderen wurden gefangen genommen und die Stadt weiter befestigt. Etwa 100 Jahre später führte die englische Pression die Bevölkerung anlässlich der irischen Rebellion von 1641 zusammen. Für viele Familien der Stadt war Irisch inzwischen zur zweiten oder gar erste Sprache geworden. Während der Irischen Konföderationskriege (1641–1653) stand Galway unter Verantwortung der Stämme auf der Seite der konföderierten Katholiken. Dafür wurden die Stämme nach der Eroberung Irlands durch Oliver Cromwell abgestraft. Die Stadt wurde belagert und nach der Übergabe Galways im April 1652 mussten die Stämme sich der Konfiskation ihrer Stellung beugen. Die als Vereinbarung von Galway bekannte Regelung wurde zwar im Oktober 1654 vom englischen Parlament übernommen, aber trotz eines gewissen Machtanteils während der Herrschaft Charles II. (1660–1685) und während des als Williamite oder Jacobite War in Irland als „Krieg der beiden Könige“ bekannten Krieges (1689-91) hatten die Stämme in der Stadt ihre Macht verloren. (de)
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  • Die Stämme von Galway (englisch: Tribes of Galway) waren 14 mittelalterliche Handelsfamilien in der westirischen Stadt Galway. Sie dominierten etwa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert den Handel der Region mit dem kontinentalen Europa. Als „Stämme von Galway“ (engl. Tribes of Galway) bezeichnete sie in abfällig gemeinter Weise erstmals Oliver Cromwell. Die Familien übernahmen später diese Bezeichnung. (de)
  • Die Stämme von Galway (englisch: Tribes of Galway) waren 14 mittelalterliche Handelsfamilien in der westirischen Stadt Galway. Sie dominierten etwa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert den Handel der Region mit dem kontinentalen Europa. Als „Stämme von Galway“ (engl. Tribes of Galway) bezeichnete sie in abfällig gemeinter Weise erstmals Oliver Cromwell. Die Familien übernahmen später diese Bezeichnung. (de)
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  • Stämme von Galway (de)
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