Der Stellinga-Aufstand bezeichnet die Erhebung großer Bevölkerungsteile der Altsachsen gegen die Franken 841/842 und 843. Der Anlass des Aufstandes findet sich in den zu dieser Zeit stattfindenden Bruderkämpfen der karolingischen Königsfamilie. Nach seiner Niederlage in der Schlacht von Fontenoy-en-Puisaye floh Lothar I. nach Sachsen und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung gegen Ludwig den Deutschen an sächsische Frilinge (Freie) und Laten (Bauern). Als Gegenleistung versprach er ihnen die Rückkehr zum Heidentum und zu ihren alten Lebens- und Rechtsgewohnheiten. Die sächsischen Stämme waren erst rund 50 Jahre vorher während der Sachsenkriege Karls des Großen von den Franken gewaltsam christianisiert und unterworfen wurden. Die christliche Kirche befand sich in Sachsen noch im Aufba

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  • Der Stellinga-Aufstand bezeichnet die Erhebung großer Bevölkerungsteile der Altsachsen gegen die Franken 841/842 und 843. Der Anlass des Aufstandes findet sich in den zu dieser Zeit stattfindenden Bruderkämpfen der karolingischen Königsfamilie. Nach seiner Niederlage in der Schlacht von Fontenoy-en-Puisaye floh Lothar I. nach Sachsen und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung gegen Ludwig den Deutschen an sächsische Frilinge (Freie) und Laten (Bauern). Als Gegenleistung versprach er ihnen die Rückkehr zum Heidentum und zu ihren alten Lebens- und Rechtsgewohnheiten. Die sächsischen Stämme waren erst rund 50 Jahre vorher während der Sachsenkriege Karls des Großen von den Franken gewaltsam christianisiert und unterworfen wurden. Die christliche Kirche befand sich in Sachsen noch im Aufbau. Nach anfänglichen Erfolgen der Sachsen gelang es Ludwig dem Deutschen, den Aufstand zu beenden. Er sicherte seine Herrschaft in Sachsen und hielt 842 ein erbarmungsloses Strafgericht über die Aufständischen. 843 kam es erneut zu Unruhen, die jedoch ebenfalls schnell beendet wurden. Durch die Niederschlagung des Aufstands gelang die dauerhafte Integration der sächsischen Bevölkerung in das fränkische Reich. Dieses Ereignis stellt den letzten Versuch der sächsischen Stämme zur Wiedererlangung ihrer Selbständigkeit dar. Eine andere These für die Gründe des Stellingaaufstandes wurde 2005 von Caspar Ehlers angeführt. Nach Ehlers handelt es sich bei den Aufständischen um die „[...] enttäuschten (zwangsweise?) integrierten Sachsen der ersten Stunde […].“ Sie wären die sächsischen Eliten gewesen, die auf die Versprechungen der Franken und des Christentums gesetzt hätten und so durch Schenkungen und Stiftungen einen Großteil ihres Besitzes verloren hätten. So hätten sie ihre Stellung als Eliten in Sachsen eingebüßt. Im Stellingaaufstand hätten sie dann versucht ihre Stellung gegen die nun neu aufsteigenden und reich-begüterten Adelsfamilien zu verteidigen, dies scheitert jedoch mit der Niederschlagung des Stellingaaufstandes, so dass sich in der Folge eine neue Elite in Sachsen bildet. (de)
  • Der Stellinga-Aufstand bezeichnet die Erhebung großer Bevölkerungsteile der Altsachsen gegen die Franken 841/842 und 843. Der Anlass des Aufstandes findet sich in den zu dieser Zeit stattfindenden Bruderkämpfen der karolingischen Königsfamilie. Nach seiner Niederlage in der Schlacht von Fontenoy-en-Puisaye floh Lothar I. nach Sachsen und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung gegen Ludwig den Deutschen an sächsische Frilinge (Freie) und Laten (Bauern). Als Gegenleistung versprach er ihnen die Rückkehr zum Heidentum und zu ihren alten Lebens- und Rechtsgewohnheiten. Die sächsischen Stämme waren erst rund 50 Jahre vorher während der Sachsenkriege Karls des Großen von den Franken gewaltsam christianisiert und unterworfen wurden. Die christliche Kirche befand sich in Sachsen noch im Aufbau. Nach anfänglichen Erfolgen der Sachsen gelang es Ludwig dem Deutschen, den Aufstand zu beenden. Er sicherte seine Herrschaft in Sachsen und hielt 842 ein erbarmungsloses Strafgericht über die Aufständischen. 843 kam es erneut zu Unruhen, die jedoch ebenfalls schnell beendet wurden. Durch die Niederschlagung des Aufstands gelang die dauerhafte Integration der sächsischen Bevölkerung in das fränkische Reich. Dieses Ereignis stellt den letzten Versuch der sächsischen Stämme zur Wiedererlangung ihrer Selbständigkeit dar. Eine andere These für die Gründe des Stellingaaufstandes wurde 2005 von Caspar Ehlers angeführt. Nach Ehlers handelt es sich bei den Aufständischen um die „[...] enttäuschten (zwangsweise?) integrierten Sachsen der ersten Stunde […].“ Sie wären die sächsischen Eliten gewesen, die auf die Versprechungen der Franken und des Christentums gesetzt hätten und so durch Schenkungen und Stiftungen einen Großteil ihres Besitzes verloren hätten. So hätten sie ihre Stellung als Eliten in Sachsen eingebüßt. Im Stellingaaufstand hätten sie dann versucht ihre Stellung gegen die nun neu aufsteigenden und reich-begüterten Adelsfamilien zu verteidigen, dies scheitert jedoch mit der Niederschlagung des Stellingaaufstandes, so dass sich in der Folge eine neue Elite in Sachsen bildet. (de)
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  • Der Stellinga-Aufstand bezeichnet die Erhebung großer Bevölkerungsteile der Altsachsen gegen die Franken 841/842 und 843. Der Anlass des Aufstandes findet sich in den zu dieser Zeit stattfindenden Bruderkämpfen der karolingischen Königsfamilie. Nach seiner Niederlage in der Schlacht von Fontenoy-en-Puisaye floh Lothar I. nach Sachsen und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung gegen Ludwig den Deutschen an sächsische Frilinge (Freie) und Laten (Bauern). Als Gegenleistung versprach er ihnen die Rückkehr zum Heidentum und zu ihren alten Lebens- und Rechtsgewohnheiten. Die sächsischen Stämme waren erst rund 50 Jahre vorher während der Sachsenkriege Karls des Großen von den Franken gewaltsam christianisiert und unterworfen wurden. Die christliche Kirche befand sich in Sachsen noch im Aufba (de)
  • Der Stellinga-Aufstand bezeichnet die Erhebung großer Bevölkerungsteile der Altsachsen gegen die Franken 841/842 und 843. Der Anlass des Aufstandes findet sich in den zu dieser Zeit stattfindenden Bruderkämpfen der karolingischen Königsfamilie. Nach seiner Niederlage in der Schlacht von Fontenoy-en-Puisaye floh Lothar I. nach Sachsen und wandte sich mit der Bitte um Unterstützung gegen Ludwig den Deutschen an sächsische Frilinge (Freie) und Laten (Bauern). Als Gegenleistung versprach er ihnen die Rückkehr zum Heidentum und zu ihren alten Lebens- und Rechtsgewohnheiten. Die sächsischen Stämme waren erst rund 50 Jahre vorher während der Sachsenkriege Karls des Großen von den Franken gewaltsam christianisiert und unterworfen wurden. Die christliche Kirche befand sich in Sachsen noch im Aufba (de)
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  • Stellinga (de)
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