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- Die St.-Georgs-Kapelle – im Norden von Heidesheim zwischen Bahnlinie und Autobahn von Rüsselsheim nach Bingen in Obstfeldern gelegen – ist „in dem vollständig erhaltenen Raum einer römischen“ villa rustica „eingerichtet..., von dem heute noch ... zwei Wände bis unters Dach, zum Teil mit originaler Fugenbemalung außen und Wandputz innen, erhalten sind.“ Ihre rund 1500 Jahre umfassende Baugeschichte brachte es mit sich, dass man die Anfänge nur sehr allmählich aufdeckte: Lange suchte man sie – nicht zuletzt wegen des Patroziniums des Bischofs Sidonius – in fränkischer Zeit. Neueren Untersuchungen zufolge darf man „in ihr eine spätantike Landkirche“ des Bischofs von Mainz vermuten, das sich nicht zuletzt ihretwegen „als ein besonders lebendiges Zentrum römisch-christlicher Tradition“ zu erkennen gibt. „Die Kapelle kann ... als ältester überkommener Sakralbau Rheinhessens gelten.“ Nach 650 ließen sich um die St.-Georgs-Kapelle fränkische Siedler nieder. Ihre Nachfahren erweiterten die Kapelle an der Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert um eine Apsis; damals wurden die erhaltenen Triumphbogenkämpfer eingebaut. Weitere Umbauten erfolgten um 1200 – aus dieser Zeit dürfte die Weiheinschrift im Sturz über der zugemauerten Türe in der Südfassade stammen: + GEWEIHT AM 23. APRIL +, dem Tag des heiligen Georg. Zu dieser Zeit war Sankt Georg Pfarrkirche der Gemeinde. Sankt Georg und seine Pfarrer hatten Anspruch auf ein Viertel aller in Heidesheim anfallenden Zehnten. Aus dem Mittelalter sind zwei Urkunden bekannt, in denen die St.-Georgs-Kapelle erwähnt wird. Beide stammen aus der Überlieferung von Kloster Eberbach; in beiden geht es darum, ob der Sandhof dem Pfarrer ebendiesen Zehnten schuldete. Während Propst Otto von Mariengreden zwischen April und Juni der Jahre 1185 und 1196 als Pfarrer von Heidesheim seinen Anspruch behaupten konnte, hält ein Schiedsspruch vom 23. Dezember 1278 unter Berufung auf Papst Alexander III. fest, dass Eberbach dem Erkenbold – Pfarrer der Kirche des heiligen Georg in Heisensheim – keinen Zehnten vom Sandhof schuldet. Mit der Umsiedlung der Gemeinde aus der Rheinebene an den Hang des Dinkbergs und der Errichtung der Kirche Sankt Philipp und Jakob büßte die St.-Georgs-Kapelle ihre Stellung als Pfarrkirche ein; aufgegeben wurde sie deswegen nicht. Vielmehr ersetzte man annähernd gleichzeitig die Apsis durch einen gerade geschlossenen Chor. Im 15. Jahrhundert folgten weitere aufwendige Umbauten. Dass bereits im Mittelalter Wallfahrten einsetzten, legen spätere Nachrichten nahe. (de)
- Die St.-Georgs-Kapelle – im Norden von Heidesheim zwischen Bahnlinie und Autobahn von Rüsselsheim nach Bingen in Obstfeldern gelegen – ist „in dem vollständig erhaltenen Raum einer römischen“ villa rustica „eingerichtet..., von dem heute noch ... zwei Wände bis unters Dach, zum Teil mit originaler Fugenbemalung außen und Wandputz innen, erhalten sind.“ Ihre rund 1500 Jahre umfassende Baugeschichte brachte es mit sich, dass man die Anfänge nur sehr allmählich aufdeckte: Lange suchte man sie – nicht zuletzt wegen des Patroziniums des Bischofs Sidonius – in fränkischer Zeit. Neueren Untersuchungen zufolge darf man „in ihr eine spätantike Landkirche“ des Bischofs von Mainz vermuten, das sich nicht zuletzt ihretwegen „als ein besonders lebendiges Zentrum römisch-christlicher Tradition“ zu erkennen gibt. „Die Kapelle kann ... als ältester überkommener Sakralbau Rheinhessens gelten.“ Nach 650 ließen sich um die St.-Georgs-Kapelle fränkische Siedler nieder. Ihre Nachfahren erweiterten die Kapelle an der Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert um eine Apsis; damals wurden die erhaltenen Triumphbogenkämpfer eingebaut. Weitere Umbauten erfolgten um 1200 – aus dieser Zeit dürfte die Weiheinschrift im Sturz über der zugemauerten Türe in der Südfassade stammen: + GEWEIHT AM 23. APRIL +, dem Tag des heiligen Georg. Zu dieser Zeit war Sankt Georg Pfarrkirche der Gemeinde. Sankt Georg und seine Pfarrer hatten Anspruch auf ein Viertel aller in Heidesheim anfallenden Zehnten. Aus dem Mittelalter sind zwei Urkunden bekannt, in denen die St.-Georgs-Kapelle erwähnt wird. Beide stammen aus der Überlieferung von Kloster Eberbach; in beiden geht es darum, ob der Sandhof dem Pfarrer ebendiesen Zehnten schuldete. Während Propst Otto von Mariengreden zwischen April und Juni der Jahre 1185 und 1196 als Pfarrer von Heidesheim seinen Anspruch behaupten konnte, hält ein Schiedsspruch vom 23. Dezember 1278 unter Berufung auf Papst Alexander III. fest, dass Eberbach dem Erkenbold – Pfarrer der Kirche des heiligen Georg in Heisensheim – keinen Zehnten vom Sandhof schuldet. Mit der Umsiedlung der Gemeinde aus der Rheinebene an den Hang des Dinkbergs und der Errichtung der Kirche Sankt Philipp und Jakob büßte die St.-Georgs-Kapelle ihre Stellung als Pfarrkirche ein; aufgegeben wurde sie deswegen nicht. Vielmehr ersetzte man annähernd gleichzeitig die Apsis durch einen gerade geschlossenen Chor. Im 15. Jahrhundert folgten weitere aufwendige Umbauten. Dass bereits im Mittelalter Wallfahrten einsetzten, legen spätere Nachrichten nahe. (de)
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- Die St.-Georgs-Kapelle – im Norden von Heidesheim zwischen Bahnlinie und Autobahn von Rüsselsheim nach Bingen in Obstfeldern gelegen – ist „in dem vollständig erhaltenen Raum einer römischen“ villa rustica „eingerichtet..., von dem heute noch ... zwei Wände bis unters Dach, zum Teil mit originaler Fugenbemalung außen und Wandputz innen, erhalten sind.“ Ihre rund 1500 Jahre umfassende Baugeschichte brachte es mit sich, dass man die Anfänge nur sehr allmählich aufdeckte: Lange suchte man sie – nicht zuletzt wegen des Patroziniums des Bischofs Sidonius – in fränkischer Zeit. Neueren Untersuchungen zufolge darf man „in ihr eine spätantike Landkirche“ des Bischofs von Mainz vermuten, das sich nicht zuletzt ihretwegen „als ein besonders lebendiges Zentrum römisch-christlicher Tradition“ zu erken (de)
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