Ein Sound System ist eine mobile Diskothek, vor allem in der jamaikanischen Kultur. Die ersten Sound Systems bildeten sich in den 1950er Jahren, als auch die jamaikanische Musik eine starke Entwicklung erfuhr und neue Musikrichtungen wie Ska und Rocksteady entstanden. Die ersten Plattenaufleger, damals Soundman, heute Selector genannt, veranstalteten Dances oder Bashments in sogenannten „Dancehalls“. Da die Dances sehr schnell großen Zuspruch fanden, wichen die Sound Systems auf freie Plätze aus, die Lawn (deutsch: Rasen) genannt wurden. Zu dieser Zeit begannen Selectors auch, ihre eigene Abspieltechnik und somit einen individuellen Klang zu entwickeln. Pioniere dieser Ära sind unter anderem „Sir Coxsone“ Dodd, Duke Reid und Prince Buster. Vielen Quellen zufolge entwickelte sich bei jamaik

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  • Ein Sound System ist eine mobile Diskothek, vor allem in der jamaikanischen Kultur. Die ersten Sound Systems bildeten sich in den 1950er Jahren, als auch die jamaikanische Musik eine starke Entwicklung erfuhr und neue Musikrichtungen wie Ska und Rocksteady entstanden. Die ersten Plattenaufleger, damals Soundman, heute Selector genannt, veranstalteten Dances oder Bashments in sogenannten „Dancehalls“. Da die Dances sehr schnell großen Zuspruch fanden, wichen die Sound Systems auf freie Plätze aus, die Lawn (deutsch: Rasen) genannt wurden. Zu dieser Zeit begannen Selectors auch, ihre eigene Abspieltechnik und somit einen individuellen Klang zu entwickeln. Pioniere dieser Ära sind unter anderem „Sir Coxsone“ Dodd, Duke Reid und Prince Buster. Vielen Quellen zufolge entwickelte sich bei jamaikanischen Sound Systems auch die Sprechgesangs-Technik, die u. a. die Grundlage für Rap/Hip-Hop bildete: Im Laufe der 1960er-Jahre gingen viele DJs von reinen Ansagen der Stücke zu rhythmischem Toasting über (Pionier war hier u. a. U-Roy). Daher werden in Jamaika die Vokalisten oft „Singjays“ genannt. Ein Jamaikaner, Kool Herc, soll diese Art des Gesangs dann nach New York exportiert haben. In Jamaika selbst entwickelte sich daraus mit der Zeit der Dancehall-Reggae bzw. Raggamuffin. Heutzutage gibt es auf der ganzen Welt Reggae-Soundsystems, die in der Regel aber selten ihre eigene Musikanlage besitzen, sondern Teams aus DJs/Selectors und MCs/Singjays darstellen. In der letzten Zeit gibt es zunehmend auch in Europa Soundclashes, in denen zwei oder mehr Soundsystems in einer Art Wettbewerb, z. B. auch mit Hilfe ihrer Dubplates, miteinander messen. Auf diesen Soundclashes geht es darum, das Publikum mit einer besonders herausragenden Zusammenstellung der Dubplates und einer originellen Art, die einzelnen Dubplates zu mixen, zu begeistern. Der Gewinner des Clashes wird durch die Resonanz des Publikums (in der Reggaeszene „Massive“ genannt) festgelegt. Das Soundsystem, bei dem die „Massive“ am lautesten jubelt, gewinnt. Die Wurzeln des Soundclashes liegen ebenfalls in den 1960er-Jahren. In dieser Zeit wurden Clashes auf der Straße veranstaltet. Damals war die Lautstärke aber noch ein wesentlich wichtigerer Faktor. Es galt das gegenüberstehende Soundsystem mit mehr Lautstärke regelrecht niederzuschmettern, um zu beweisen, dass man die leistungsstärkere Anlage hat. (de)
  • Ein Sound System ist eine mobile Diskothek, vor allem in der jamaikanischen Kultur. Die ersten Sound Systems bildeten sich in den 1950er Jahren, als auch die jamaikanische Musik eine starke Entwicklung erfuhr und neue Musikrichtungen wie Ska und Rocksteady entstanden. Die ersten Plattenaufleger, damals Soundman, heute Selector genannt, veranstalteten Dances oder Bashments in sogenannten „Dancehalls“. Da die Dances sehr schnell großen Zuspruch fanden, wichen die Sound Systems auf freie Plätze aus, die Lawn (deutsch: Rasen) genannt wurden. Zu dieser Zeit begannen Selectors auch, ihre eigene Abspieltechnik und somit einen individuellen Klang zu entwickeln. Pioniere dieser Ära sind unter anderem „Sir Coxsone“ Dodd, Duke Reid und Prince Buster. Vielen Quellen zufolge entwickelte sich bei jamaikanischen Sound Systems auch die Sprechgesangs-Technik, die u. a. die Grundlage für Rap/Hip-Hop bildete: Im Laufe der 1960er-Jahre gingen viele DJs von reinen Ansagen der Stücke zu rhythmischem Toasting über (Pionier war hier u. a. U-Roy). Daher werden in Jamaika die Vokalisten oft „Singjays“ genannt. Ein Jamaikaner, Kool Herc, soll diese Art des Gesangs dann nach New York exportiert haben. In Jamaika selbst entwickelte sich daraus mit der Zeit der Dancehall-Reggae bzw. Raggamuffin. Heutzutage gibt es auf der ganzen Welt Reggae-Soundsystems, die in der Regel aber selten ihre eigene Musikanlage besitzen, sondern Teams aus DJs/Selectors und MCs/Singjays darstellen. In der letzten Zeit gibt es zunehmend auch in Europa Soundclashes, in denen zwei oder mehr Soundsystems in einer Art Wettbewerb, z. B. auch mit Hilfe ihrer Dubplates, miteinander messen. Auf diesen Soundclashes geht es darum, das Publikum mit einer besonders herausragenden Zusammenstellung der Dubplates und einer originellen Art, die einzelnen Dubplates zu mixen, zu begeistern. Der Gewinner des Clashes wird durch die Resonanz des Publikums (in der Reggaeszene „Massive“ genannt) festgelegt. Das Soundsystem, bei dem die „Massive“ am lautesten jubelt, gewinnt. Die Wurzeln des Soundclashes liegen ebenfalls in den 1960er-Jahren. In dieser Zeit wurden Clashes auf der Straße veranstaltet. Damals war die Lautstärke aber noch ein wesentlich wichtigerer Faktor. Es galt das gegenüberstehende Soundsystem mit mehr Lautstärke regelrecht niederzuschmettern, um zu beweisen, dass man die leistungsstärkere Anlage hat. (de)
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  • Ein Sound System ist eine mobile Diskothek, vor allem in der jamaikanischen Kultur. Die ersten Sound Systems bildeten sich in den 1950er Jahren, als auch die jamaikanische Musik eine starke Entwicklung erfuhr und neue Musikrichtungen wie Ska und Rocksteady entstanden. Die ersten Plattenaufleger, damals Soundman, heute Selector genannt, veranstalteten Dances oder Bashments in sogenannten „Dancehalls“. Da die Dances sehr schnell großen Zuspruch fanden, wichen die Sound Systems auf freie Plätze aus, die Lawn (deutsch: Rasen) genannt wurden. Zu dieser Zeit begannen Selectors auch, ihre eigene Abspieltechnik und somit einen individuellen Klang zu entwickeln. Pioniere dieser Ära sind unter anderem „Sir Coxsone“ Dodd, Duke Reid und Prince Buster. Vielen Quellen zufolge entwickelte sich bei jamaik (de)
  • Ein Sound System ist eine mobile Diskothek, vor allem in der jamaikanischen Kultur. Die ersten Sound Systems bildeten sich in den 1950er Jahren, als auch die jamaikanische Musik eine starke Entwicklung erfuhr und neue Musikrichtungen wie Ska und Rocksteady entstanden. Die ersten Plattenaufleger, damals Soundman, heute Selector genannt, veranstalteten Dances oder Bashments in sogenannten „Dancehalls“. Da die Dances sehr schnell großen Zuspruch fanden, wichen die Sound Systems auf freie Plätze aus, die Lawn (deutsch: Rasen) genannt wurden. Zu dieser Zeit begannen Selectors auch, ihre eigene Abspieltechnik und somit einen individuellen Klang zu entwickeln. Pioniere dieser Ära sind unter anderem „Sir Coxsone“ Dodd, Duke Reid und Prince Buster. Vielen Quellen zufolge entwickelte sich bei jamaik (de)
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  • Sound system (de)
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