Der siebte Brief ist ein altgriechisches literarisches Werk, das um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entstanden ist und den Philosophen Platon als seinen Autor nennt, aber möglicherweise nicht von ihm stammt. Dem Text zufolge ist das Schreiben an eine Gruppe von sizilischen Griechen gerichtet, denen der Verfasser politischen Rat erteilt, doch kann es sich um eine literarische Fiktion handeln. Ausführlich erläutert und rechtfertigt der Brief Platons umstrittene Aktivitäten in Syrakus, die darauf abzielten, den tyrannisch regierten syrakusischen Stadtstaat nach philosophischen Grundsätzen zu reformieren. Der Verfasser schildert das Scheitern dieses Vorhabens und versucht den Fehlschlag zu erklären. Außerdem behandelt er die Frage, wie philosophische Erkenntnisse zu erlangen und zu vermi

Property Value
dbo:abstract
  • Der siebte Brief ist ein altgriechisches literarisches Werk, das um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entstanden ist und den Philosophen Platon als seinen Autor nennt, aber möglicherweise nicht von ihm stammt. Dem Text zufolge ist das Schreiben an eine Gruppe von sizilischen Griechen gerichtet, denen der Verfasser politischen Rat erteilt, doch kann es sich um eine literarische Fiktion handeln. Ausführlich erläutert und rechtfertigt der Brief Platons umstrittene Aktivitäten in Syrakus, die darauf abzielten, den tyrannisch regierten syrakusischen Stadtstaat nach philosophischen Grundsätzen zu reformieren. Der Verfasser schildert das Scheitern dieses Vorhabens und versucht den Fehlschlag zu erklären. Außerdem behandelt er die Frage, wie philosophische Erkenntnisse zu erlangen und zu vermitteln sind. Diese Ausführungen sind offenbar für ein breiteres Lesepublikum bestimmt. Das Werk ist der siebte in einer Sammlung von dreizehn Briefen, die alle unter Platons Namen stehen, aber größtenteils sicher oder wahrscheinlich nicht von ihm verfasst wurden. Bei einigen ist die Echtheit zweifelhaft, gesichert ist sie bei keinem. Der siebte Brief ist der weitaus längste und inhaltlich gewichtigste der Sammlung und derjenige, der die meisten Befürworter seiner Authentizität gefunden hat. Falls er unecht ist, stammt er nach der vorherrschenden Forschungsmeinung von einem gut informierten Philosophen aus Platons Umfeld. Daher gilt er als wertvolle Quelle für das Leben und die politischen Bestrebungen des Philosophen und für die Geschichte Siziliens. Ideengeschichtlich bedeutsam sind die Ausführungen über die platonische Erkenntnistheorie und über die Unzulänglichkeit des schriftlichen philosophischen Diskurses. Sofern Platon tatsächlich der Verfasser ist, handelt es sich um einen der ältesten autobiographischen Texte der europäischen Literaturgeschichte. Die Echtheit des siebten Briefes wurde in der Antike kaum bezweifelt, ist aber seit dem späten 18. Jahrhundert von einer Reihe von Altertumswissenschaftlern bestritten worden. Nach langer, intensiver Diskussion dominieren heute in der Forschung die Stimmen, die für die Authentizität plädieren. Eine starke Minderheit verwirft oder bezweifelt Platons Autorschaft jedoch weiterhin, und auch die Annahme, dass der Verfasser zumindest ein zeitgenössischer Philosoph aus der Platonischen Akademie sei, ist auf Widerspruch gestoßen. (de)
  • Der siebte Brief ist ein altgriechisches literarisches Werk, das um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entstanden ist und den Philosophen Platon als seinen Autor nennt, aber möglicherweise nicht von ihm stammt. Dem Text zufolge ist das Schreiben an eine Gruppe von sizilischen Griechen gerichtet, denen der Verfasser politischen Rat erteilt, doch kann es sich um eine literarische Fiktion handeln. Ausführlich erläutert und rechtfertigt der Brief Platons umstrittene Aktivitäten in Syrakus, die darauf abzielten, den tyrannisch regierten syrakusischen Stadtstaat nach philosophischen Grundsätzen zu reformieren. Der Verfasser schildert das Scheitern dieses Vorhabens und versucht den Fehlschlag zu erklären. Außerdem behandelt er die Frage, wie philosophische Erkenntnisse zu erlangen und zu vermitteln sind. Diese Ausführungen sind offenbar für ein breiteres Lesepublikum bestimmt. Das Werk ist der siebte in einer Sammlung von dreizehn Briefen, die alle unter Platons Namen stehen, aber größtenteils sicher oder wahrscheinlich nicht von ihm verfasst wurden. Bei einigen ist die Echtheit zweifelhaft, gesichert ist sie bei keinem. Der siebte Brief ist der weitaus längste und inhaltlich gewichtigste der Sammlung und derjenige, der die meisten Befürworter seiner Authentizität gefunden hat. Falls er unecht ist, stammt er nach der vorherrschenden Forschungsmeinung von einem gut informierten Philosophen aus Platons Umfeld. Daher gilt er als wertvolle Quelle für das Leben und die politischen Bestrebungen des Philosophen und für die Geschichte Siziliens. Ideengeschichtlich bedeutsam sind die Ausführungen über die platonische Erkenntnistheorie und über die Unzulänglichkeit des schriftlichen philosophischen Diskurses. Sofern Platon tatsächlich der Verfasser ist, handelt es sich um einen der ältesten autobiographischen Texte der europäischen Literaturgeschichte. Die Echtheit des siebten Briefes wurde in der Antike kaum bezweifelt, ist aber seit dem späten 18. Jahrhundert von einer Reihe von Altertumswissenschaftlern bestritten worden. Nach langer, intensiver Diskussion dominieren heute in der Forschung die Stimmen, die für die Authentizität plädieren. Eine starke Minderheit verwirft oder bezweifelt Platons Autorschaft jedoch weiterhin, und auch die Annahme, dass der Verfasser zumindest ein zeitgenössischer Philosoph aus der Platonischen Akademie sei, ist auf Widerspruch gestoßen. (de)
dbo:individualisedGnd
  • 4216500-3
dbo:lccn
  • n/90/718669
dbo:thumbnail
dbo:viafId
  • 186368146
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 1022139 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 156236724 (xsd:integer)
prop-de:typ
  • w
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Der siebte Brief ist ein altgriechisches literarisches Werk, das um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entstanden ist und den Philosophen Platon als seinen Autor nennt, aber möglicherweise nicht von ihm stammt. Dem Text zufolge ist das Schreiben an eine Gruppe von sizilischen Griechen gerichtet, denen der Verfasser politischen Rat erteilt, doch kann es sich um eine literarische Fiktion handeln. Ausführlich erläutert und rechtfertigt der Brief Platons umstrittene Aktivitäten in Syrakus, die darauf abzielten, den tyrannisch regierten syrakusischen Stadtstaat nach philosophischen Grundsätzen zu reformieren. Der Verfasser schildert das Scheitern dieses Vorhabens und versucht den Fehlschlag zu erklären. Außerdem behandelt er die Frage, wie philosophische Erkenntnisse zu erlangen und zu vermi (de)
  • Der siebte Brief ist ein altgriechisches literarisches Werk, das um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entstanden ist und den Philosophen Platon als seinen Autor nennt, aber möglicherweise nicht von ihm stammt. Dem Text zufolge ist das Schreiben an eine Gruppe von sizilischen Griechen gerichtet, denen der Verfasser politischen Rat erteilt, doch kann es sich um eine literarische Fiktion handeln. Ausführlich erläutert und rechtfertigt der Brief Platons umstrittene Aktivitäten in Syrakus, die darauf abzielten, den tyrannisch regierten syrakusischen Stadtstaat nach philosophischen Grundsätzen zu reformieren. Der Verfasser schildert das Scheitern dieses Vorhabens und versucht den Fehlschlag zu erklären. Außerdem behandelt er die Frage, wie philosophische Erkenntnisse zu erlangen und zu vermi (de)
rdfs:label
  • Siebter Brief (Platon) (de)
  • Siebter Brief (Platon) (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of