Die Shūgiin-Wahl 2000 war die 42. Wahl zum Shūgiin, dem japanischen Unterhaus, und fand am 25. Juni 2000 statt. Premierminister Yoshirō Mori hatte erst im April die Nachfolge des verstorbenen Keizō Obuchi angetreten. Schon vom ersten Tag an forderten die Opposition und linksliberale Medienkommentare Neuwahlen, um die Wahl Moris als LDP-Vorsitzender in einer Parlamentswahl durch das Volk bestätigen zu lassen.

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  • Die Shūgiin-Wahl 2000 war die 42. Wahl zum Shūgiin, dem japanischen Unterhaus, und fand am 25. Juni 2000 statt. Premierminister Yoshirō Mori hatte erst im April die Nachfolge des verstorbenen Keizō Obuchi angetreten. Schon vom ersten Tag an forderten die Opposition und linksliberale Medienkommentare Neuwahlen, um die Wahl Moris als LDP-Vorsitzender in einer Parlamentswahl durch das Volk bestätigen zu lassen. Am 15. Mai hielt Mori eine Rede vor dem Shintō Seiji Renmei (神道政治連盟, abgekürzt, Shinseiren, dt. „Verband für Shintō-Politik“, engl. Shinto Association of Spiritual Leadership, SAS), einer der LDP nahestehenden religiös-nationalistischen Gruppierung. In seiner Rede bezeichnete Mori Japan als „Land der Götter mit dem Tennō im Zentrum“. Die Opposition sah das Prinzip der Trennung von Religion und Staat verletzt und in Meinungsumfragen sanken Moris Zustimmungswerte schlagartig. Am 2. Juni beantragte die Opposition im Shūgiin ein Misstrauensvotum gegen das Kabinett Mori. Gemäß Artikel 69 der japanischen Verfassung muss das Kabinett als ganzes nach Annahme eines Misstrauensvotums zurücktreten, es sei denn das Shūgiin wird innerhalb von zehn Tagen aufgelöst. Anstatt sich dem Votum zu stellen, löste Mori das Shūgiin auf: Unmittelbar nach der Aussprache wurde die Verkündung der Auflösung verlesen, so dass keine Abstimmung mehr stattfinden konnte. Thema des äußerst kurzen Wahlkampfs war neben den zahlreichen umstrittenen Äußerungen Moris – am Vorabend der Wahl sagte er beispielsweise, er hoffe, dass viele der unentschlossenen Wähler nicht zur Wahl gehen würden – vor allem die Wirtschaftslage: Während die LDP-geführte Regierung für Infrastrukturprojekte und Konjunkturprogramme zur Belebung der Wirtschaft eintrat, forderte die Opposition eine Intensivierung der Reformen zur Deregulierung und Liberalisierung. Im Februar war eine Verkleinerung der elf Verhältniswahlblöcke um insgesamt 20 auf 180 Sitze beschlossen worden. Die Wahlbeteiligung betrug 62,49 % bei der Direktwahl und 62,45 % bei der Verhältniswahl und erholte sich damit leicht von ihrem Rekordtief vier Jahre zuvor. (de)
  • Die Shūgiin-Wahl 2000 war die 42. Wahl zum Shūgiin, dem japanischen Unterhaus, und fand am 25. Juni 2000 statt. Premierminister Yoshirō Mori hatte erst im April die Nachfolge des verstorbenen Keizō Obuchi angetreten. Schon vom ersten Tag an forderten die Opposition und linksliberale Medienkommentare Neuwahlen, um die Wahl Moris als LDP-Vorsitzender in einer Parlamentswahl durch das Volk bestätigen zu lassen. Am 15. Mai hielt Mori eine Rede vor dem Shintō Seiji Renmei (神道政治連盟, abgekürzt, Shinseiren, dt. „Verband für Shintō-Politik“, engl. Shinto Association of Spiritual Leadership, SAS), einer der LDP nahestehenden religiös-nationalistischen Gruppierung. In seiner Rede bezeichnete Mori Japan als „Land der Götter mit dem Tennō im Zentrum“. Die Opposition sah das Prinzip der Trennung von Religion und Staat verletzt und in Meinungsumfragen sanken Moris Zustimmungswerte schlagartig. Am 2. Juni beantragte die Opposition im Shūgiin ein Misstrauensvotum gegen das Kabinett Mori. Gemäß Artikel 69 der japanischen Verfassung muss das Kabinett als ganzes nach Annahme eines Misstrauensvotums zurücktreten, es sei denn das Shūgiin wird innerhalb von zehn Tagen aufgelöst. Anstatt sich dem Votum zu stellen, löste Mori das Shūgiin auf: Unmittelbar nach der Aussprache wurde die Verkündung der Auflösung verlesen, so dass keine Abstimmung mehr stattfinden konnte. Thema des äußerst kurzen Wahlkampfs war neben den zahlreichen umstrittenen Äußerungen Moris – am Vorabend der Wahl sagte er beispielsweise, er hoffe, dass viele der unentschlossenen Wähler nicht zur Wahl gehen würden – vor allem die Wirtschaftslage: Während die LDP-geführte Regierung für Infrastrukturprojekte und Konjunkturprogramme zur Belebung der Wirtschaft eintrat, forderte die Opposition eine Intensivierung der Reformen zur Deregulierung und Liberalisierung. Im Februar war eine Verkleinerung der elf Verhältniswahlblöcke um insgesamt 20 auf 180 Sitze beschlossen worden. Die Wahlbeteiligung betrug 62,49 % bei der Direktwahl und 62,45 % bei der Verhältniswahl und erholte sich damit leicht von ihrem Rekordtief vier Jahre zuvor. (de)
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