Severin Corsten (* 8. Dezember 1920 in Heinsberg; † 18. Oktober 2008 in Bonn) war ein deutscher Bibliothekar, Historiker und Buchwissenschaftler. Corsten war der Sohn des 1933 von den Nazis aus dem Amt gedrängten Heinsberger Bürgermeisters Leo Corsten; sein Onkel Hermann Corsten (1889–1968) war von 1933 bis 1954 Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Severin Corsten legte 1939 am Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen das Abitur ab und begann zunächst ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Darmstadt, das er kriegsbedingt im Herbst 1940 abbrechen musste.

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  • Severin Corsten (* 8. Dezember 1920 in Heinsberg; † 18. Oktober 2008 in Bonn) war ein deutscher Bibliothekar, Historiker und Buchwissenschaftler. Corsten war der Sohn des 1933 von den Nazis aus dem Amt gedrängten Heinsberger Bürgermeisters Leo Corsten; sein Onkel Hermann Corsten (1889–1968) war von 1933 bis 1954 Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Severin Corsten legte 1939 am Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen das Abitur ab und begann zunächst ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Darmstadt, das er kriegsbedingt im Herbst 1940 abbrechen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er ab dem Sommer 1946 Geschichte, Germanistik, Philosophie und Latein an der Universität Bonn, wo er 1951 bei Franz Steinbach mit einer Arbeit über Das Dominialgut im Amt Heinsberg von den Anfängen bis zum 18. Jahrhunderts promoviert wurde. Sein anschließendes Bibliothekarreferendariat am Bibliothekar-Lehrinstitut in Köln beendete er mit einer Assessorarbeit über Die Anfänge des Kölner Buchdrucks. Danach war er von 1954 bis 1963 in der Bibliothek des Auswärtigen Amtes in Bonn angestellt. 1963 wechselte er als stellvertretender Direktor zur Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek, deren Leitung er dann von 1971 bis zu seinem Ruhestand 1986 (als dritter Nachfolger seines Onkels) innehatte. Daneben nahm er Lehraufträge an der Kölner Universität, an seinem früheren Ausbildungsort, dem Kölner Bibliothekar-Lehrinstitut, und an der damals staatlich anerkannten bibliothekarischen Ausbildungsinstitut des Bonner Borromäusvereins wahr. 1975 wurde er von der Philosophischen Fakultät der Universität Köln zum Honorarprofessor ernannt. Von 1966 an war Corsten zunächst als Schriftführer, dann von 1979 bis 1995 als Vorsitzender des Historischen Vereins für den Niederrhein tätig, und damit zugleich als Redakteur (1966–1979) bzw. Herausgeber (1979–1995) für die überregional renommierte landeskundliche Fachzeitschrift Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein verantwortlich, in der er selbst regelmäßig publizierte. Für seine Verdienste um den Historischen Verein für den Niederrhein wurde Corsten 1995 bei seiner Pensionierung zu dessen Ehrenvorsitzendem gewählt. Daneben veröffentlichte Corsten zahlreiche Studien, die sich mit buch- und bibliothekswissenschaftlichen Themen ebenso wie mit Aspekten der rheinischen Landesgeschichte und insbesondere mit der Geschichte seiner Heimat, des Kreises Heinsberg, beschäftigten. Corstens landeskundliche Studien zeichnen sich durch eine besonders quellennahe Detailtreue aus, indem er bemüht war, wissenschaftliche Genauigkeit mit allgemeinverständlicher Anschaulichkeit zu verbinden. 1985 rief Corsten eine (bis heute fortlaufend erscheinende) komplette Neubearbeitung des alphabetisch geordneten Standardwerks Lexikon des gesamten Buchwesens ins Leben, als dessen Herausgeber er bis zur 57. Lieferung (2008) noch selbst fungierte und zu dem er, ebenso wie zum Lexikon des Mittelalters, viele eigene Beiträge beisteuerte. 1986 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland (de)
  • Severin Corsten (* 8. Dezember 1920 in Heinsberg; † 18. Oktober 2008 in Bonn) war ein deutscher Bibliothekar, Historiker und Buchwissenschaftler. Corsten war der Sohn des 1933 von den Nazis aus dem Amt gedrängten Heinsberger Bürgermeisters Leo Corsten; sein Onkel Hermann Corsten (1889–1968) war von 1933 bis 1954 Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Severin Corsten legte 1939 am Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen das Abitur ab und begann zunächst ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Darmstadt, das er kriegsbedingt im Herbst 1940 abbrechen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er ab dem Sommer 1946 Geschichte, Germanistik, Philosophie und Latein an der Universität Bonn, wo er 1951 bei Franz Steinbach mit einer Arbeit über Das Dominialgut im Amt Heinsberg von den Anfängen bis zum 18. Jahrhunderts promoviert wurde. Sein anschließendes Bibliothekarreferendariat am Bibliothekar-Lehrinstitut in Köln beendete er mit einer Assessorarbeit über Die Anfänge des Kölner Buchdrucks. Danach war er von 1954 bis 1963 in der Bibliothek des Auswärtigen Amtes in Bonn angestellt. 1963 wechselte er als stellvertretender Direktor zur Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek, deren Leitung er dann von 1971 bis zu seinem Ruhestand 1986 (als dritter Nachfolger seines Onkels) innehatte. Daneben nahm er Lehraufträge an der Kölner Universität, an seinem früheren Ausbildungsort, dem Kölner Bibliothekar-Lehrinstitut, und an der damals staatlich anerkannten bibliothekarischen Ausbildungsinstitut des Bonner Borromäusvereins wahr. 1975 wurde er von der Philosophischen Fakultät der Universität Köln zum Honorarprofessor ernannt. Von 1966 an war Corsten zunächst als Schriftführer, dann von 1979 bis 1995 als Vorsitzender des Historischen Vereins für den Niederrhein tätig, und damit zugleich als Redakteur (1966–1979) bzw. Herausgeber (1979–1995) für die überregional renommierte landeskundliche Fachzeitschrift Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein verantwortlich, in der er selbst regelmäßig publizierte. Für seine Verdienste um den Historischen Verein für den Niederrhein wurde Corsten 1995 bei seiner Pensionierung zu dessen Ehrenvorsitzendem gewählt. Daneben veröffentlichte Corsten zahlreiche Studien, die sich mit buch- und bibliothekswissenschaftlichen Themen ebenso wie mit Aspekten der rheinischen Landesgeschichte und insbesondere mit der Geschichte seiner Heimat, des Kreises Heinsberg, beschäftigten. Corstens landeskundliche Studien zeichnen sich durch eine besonders quellennahe Detailtreue aus, indem er bemüht war, wissenschaftliche Genauigkeit mit allgemeinverständlicher Anschaulichkeit zu verbinden. 1985 rief Corsten eine (bis heute fortlaufend erscheinende) komplette Neubearbeitung des alphabetisch geordneten Standardwerks Lexikon des gesamten Buchwesens ins Leben, als dessen Herausgeber er bis zur 57. Lieferung (2008) noch selbst fungierte und zu dem er, ebenso wie zum Lexikon des Mittelalters, viele eigene Beiträge beisteuerte. 1986 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland (de)
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  • Severin Corsten (* 8. Dezember 1920 in Heinsberg; † 18. Oktober 2008 in Bonn) war ein deutscher Bibliothekar, Historiker und Buchwissenschaftler. Corsten war der Sohn des 1933 von den Nazis aus dem Amt gedrängten Heinsberger Bürgermeisters Leo Corsten; sein Onkel Hermann Corsten (1889–1968) war von 1933 bis 1954 Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Severin Corsten legte 1939 am Kaiser-Karls-Gymnasium in Aachen das Abitur ab und begann zunächst ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Darmstadt, das er kriegsbedingt im Herbst 1940 abbrechen musste. (de)
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