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- Mendelssohn galt als brillanter Organist. Während seiner insgesamt sieben Aufenthalte in Großbritannien gab er eine Reihe gut besuchter Orgelkonzerte, darunter 1842 auch im Beisein der jungen britischen Königin Victoria und ihres deutschen Prinzgemahls in der Londoner Christ Church. Die Konzerte beinhalteten oft Improvisationen, für die Mendelssohn berühmt war, so etwa bei den Aufführungen 1842 in London und Oxford. In einem Artikel im Magazin Musical World (1838) beschrieb der britische Organist Henry Gauntlett Mendelssohns Bach-Interpretation als „überirdisch groß“. Sein Improvisationsspiel sei „sehr differenziert“, die weichen Sätze „voll zärtlichen Ausdrucks und exquisiter Leidenschaftlichkeit“. In seinem lauten Vorspiel sah er „eine grenzenlose Fülle neuer Ideen“. Diese Qualitäten sind in den Orgelsonaten evident. Bereits 1841 kündigte Mendelssohn seinem deutschen Verleger Breitkopf & Härtel 12 Studien für die Orgel an. Diese wurden schließlich umfangreicher. Sie wurden bei Mendelssohn durch den englischen Verleger „Coventry and Hollier“ 1844 als ein Satz Voluntaries, damals Orgelstücke mit fantasieartigem Einschlag, beauftragt. Coventry forderte gleichzeitig bei Mendelssohn eine Ausgabe der 44 kleinen Choralvorspiele Johann Sebastian Bachs an. Mendelssohn konzentrierte sich 1845 in Frankfurt auf diese Komposition. Er verwendete bereits vorhandene Stücke, komponierte neu und verwarf alte wieder, um einen einheitlichen Zyklus zu formen. Mendelssohn schwankte in seinen Überlegungen zwischen „a kind of Organ-school“, „Orgelsonaten“ und „Studien“. Schließlich entschied er sich, 24 kleinere Stücke, die er in bunter Reihenfolge komponiert hatte, zu sechs Sonaten zusammenzufassen. Er beendete die konzeptionelle Arbeit am 2. April 1845 mit dem Fugenfinale der 4. Sonate, verfeinerte weiterhin Teile davon und arrangierte die simultane internationale Herausgabe des Werks bei vier Verlagen. Seinem Verleger Breitkopf & Härtel in Leipzig beschrieb er am 10. April 1845 das neue Werk als eine Sammlung von Stücken, „in denen ich meine Art, die Orgel zu behandeln und für dieselbe zu denken und niederzuschreiben versucht habe“. Die Erstveröffentlichung der sechs Sonaten erfolgte am 15. September 1845. Von August 1844 bis Mai 1845 fand darüber Briefkorrespondenz zwischen Mendelssohn und Coventry statt. Mendelssohn schlug vor, Gauntlett solle das Korrekturlesen vornehmen, was sich als schwierig herausstellte. Der englische Verleger kündigte das Werk zuerst als Mendelssohn’s School of Organ-Playing an, jedoch wurde dieser Titel von Mendelssohn abgelehnt. 190 Subskribenten für die Veröffentlichung erzielten einen Verkaufserlös von 199 Pfund, wovon Mendelssohn 60 Pfund erhielt. Mendelssohn war der erste Komponist von internationalem Rang nach Bach, der sich nach knapp 100 Jahren wieder ernsthaft mit der Orgel auseinandersetzte. Die Sonaten erschienen 8 Jahre nach den drei Präludien und Fugen op. 37 und stehen am Ende von Mendelssohns Lebenswerk auf dem Gipfelpunkt seines Ruhms und Triumphs. Mendelssohn begründete für die Gattung der Sonate die Trennung von Klavier- und Orgelmusik. Er gilt somit als der Schöpfer der romantischen Orgelsonate. Im ersten Jahrzehnt nach der Veröffentlichung der Orgelsonaten Mendelssohns im Jahr 1845 entstanden von anderen Komponisten 15 neue Orgelsonaten, im zweiten 13 und von 1865 bis 1901 sogar 158. (de)
- Mendelssohn galt als brillanter Organist. Während seiner insgesamt sieben Aufenthalte in Großbritannien gab er eine Reihe gut besuchter Orgelkonzerte, darunter 1842 auch im Beisein der jungen britischen Königin Victoria und ihres deutschen Prinzgemahls in der Londoner Christ Church. Die Konzerte beinhalteten oft Improvisationen, für die Mendelssohn berühmt war, so etwa bei den Aufführungen 1842 in London und Oxford. In einem Artikel im Magazin Musical World (1838) beschrieb der britische Organist Henry Gauntlett Mendelssohns Bach-Interpretation als „überirdisch groß“. Sein Improvisationsspiel sei „sehr differenziert“, die weichen Sätze „voll zärtlichen Ausdrucks und exquisiter Leidenschaftlichkeit“. In seinem lauten Vorspiel sah er „eine grenzenlose Fülle neuer Ideen“. Diese Qualitäten sind in den Orgelsonaten evident. Bereits 1841 kündigte Mendelssohn seinem deutschen Verleger Breitkopf & Härtel 12 Studien für die Orgel an. Diese wurden schließlich umfangreicher. Sie wurden bei Mendelssohn durch den englischen Verleger „Coventry and Hollier“ 1844 als ein Satz Voluntaries, damals Orgelstücke mit fantasieartigem Einschlag, beauftragt. Coventry forderte gleichzeitig bei Mendelssohn eine Ausgabe der 44 kleinen Choralvorspiele Johann Sebastian Bachs an. Mendelssohn konzentrierte sich 1845 in Frankfurt auf diese Komposition. Er verwendete bereits vorhandene Stücke, komponierte neu und verwarf alte wieder, um einen einheitlichen Zyklus zu formen. Mendelssohn schwankte in seinen Überlegungen zwischen „a kind of Organ-school“, „Orgelsonaten“ und „Studien“. Schließlich entschied er sich, 24 kleinere Stücke, die er in bunter Reihenfolge komponiert hatte, zu sechs Sonaten zusammenzufassen. Er beendete die konzeptionelle Arbeit am 2. April 1845 mit dem Fugenfinale der 4. Sonate, verfeinerte weiterhin Teile davon und arrangierte die simultane internationale Herausgabe des Werks bei vier Verlagen. Seinem Verleger Breitkopf & Härtel in Leipzig beschrieb er am 10. April 1845 das neue Werk als eine Sammlung von Stücken, „in denen ich meine Art, die Orgel zu behandeln und für dieselbe zu denken und niederzuschreiben versucht habe“. Die Erstveröffentlichung der sechs Sonaten erfolgte am 15. September 1845. Von August 1844 bis Mai 1845 fand darüber Briefkorrespondenz zwischen Mendelssohn und Coventry statt. Mendelssohn schlug vor, Gauntlett solle das Korrekturlesen vornehmen, was sich als schwierig herausstellte. Der englische Verleger kündigte das Werk zuerst als Mendelssohn’s School of Organ-Playing an, jedoch wurde dieser Titel von Mendelssohn abgelehnt. 190 Subskribenten für die Veröffentlichung erzielten einen Verkaufserlös von 199 Pfund, wovon Mendelssohn 60 Pfund erhielt. Mendelssohn war der erste Komponist von internationalem Rang nach Bach, der sich nach knapp 100 Jahren wieder ernsthaft mit der Orgel auseinandersetzte. Die Sonaten erschienen 8 Jahre nach den drei Präludien und Fugen op. 37 und stehen am Ende von Mendelssohns Lebenswerk auf dem Gipfelpunkt seines Ruhms und Triumphs. Mendelssohn begründete für die Gattung der Sonate die Trennung von Klavier- und Orgelmusik. Er gilt somit als der Schöpfer der romantischen Orgelsonate. Im ersten Jahrzehnt nach der Veröffentlichung der Orgelsonaten Mendelssohns im Jahr 1845 entstanden von anderen Komponisten 15 neue Orgelsonaten, im zweiten 13 und von 1865 bis 1901 sogar 158. (de)
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- Mendelssohn galt als brillanter Organist. Während seiner insgesamt sieben Aufenthalte in Großbritannien gab er eine Reihe gut besuchter Orgelkonzerte, darunter 1842 auch im Beisein der jungen britischen Königin Victoria und ihres deutschen Prinzgemahls in der Londoner Christ Church. Die Konzerte beinhalteten oft Improvisationen, für die Mendelssohn berühmt war, so etwa bei den Aufführungen 1842 in London und Oxford. In einem Artikel im Magazin Musical World (1838) beschrieb der britische Organist Henry Gauntlett Mendelssohns Bach-Interpretation als „überirdisch groß“. Sein Improvisationsspiel sei „sehr differenziert“, die weichen Sätze „voll zärtlichen Ausdrucks und exquisiter Leidenschaftlichkeit“. In seinem lauten Vorspiel sah er „eine grenzenlose Fülle neuer Ideen“. (de)
- Mendelssohn galt als brillanter Organist. Während seiner insgesamt sieben Aufenthalte in Großbritannien gab er eine Reihe gut besuchter Orgelkonzerte, darunter 1842 auch im Beisein der jungen britischen Königin Victoria und ihres deutschen Prinzgemahls in der Londoner Christ Church. Die Konzerte beinhalteten oft Improvisationen, für die Mendelssohn berühmt war, so etwa bei den Aufführungen 1842 in London und Oxford. In einem Artikel im Magazin Musical World (1838) beschrieb der britische Organist Henry Gauntlett Mendelssohns Bach-Interpretation als „überirdisch groß“. Sein Improvisationsspiel sei „sehr differenziert“, die weichen Sätze „voll zärtlichen Ausdrucks und exquisiter Leidenschaftlichkeit“. In seinem lauten Vorspiel sah er „eine grenzenlose Fülle neuer Ideen“. (de)
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