Sebastian Lotzer (* um 1490 in Horb am Neckar; † nach 1525) war ein deutscher Kürschner, Laientheologe sowie reformatorischer und politischer Schriftsteller. Nach dem Erlernen des Kürschnerhandwerks ging er auf Wanderschaft, wodurch er in das oberschwäbische Memmingen kam. Hier verfasste er zwischen 1523 und 1525 fünf reformatorische Schriften. 1525 formulierte er die Memminger Artikel für die Bauern der 27 Dörfer des Memminger Territoriums. Kurze Zeit später verfasste er zusammen mit der Christlichen Vereinigung im Bauernkrieg die Zwölf Artikel und die Bundesordnung.

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  • Sebastian Lotzer (* um 1490 in Horb am Neckar; † nach 1525) war ein deutscher Kürschner, Laientheologe sowie reformatorischer und politischer Schriftsteller. Nach dem Erlernen des Kürschnerhandwerks ging er auf Wanderschaft, wodurch er in das oberschwäbische Memmingen kam. Hier verfasste er zwischen 1523 und 1525 fünf reformatorische Schriften. 1525 formulierte er die Memminger Artikel für die Bauern der 27 Dörfer des Memminger Territoriums. Kurze Zeit später verfasste er zusammen mit der Christlichen Vereinigung im Bauernkrieg die Zwölf Artikel und die Bundesordnung. Gesicherte Erkenntnisse zur tatsächlichen Urheberschaft der beiden Dokumente existieren bis heute nicht. Der Historiker Peter Blickle weist in seiner Abhandlung Der Bauernkrieg die Entstehung der 12 Artikel und der Bundesordnung dem Baltringer Haufen zu. Die zwölf Artikel gelten als die erste Niederschrift von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa und als erste verfassungsgebende Versammlung auf deutschem Boden.Nachdem der Schwäbische Bund den Bauernaufstand niedergeschlagen hatte, musste Lotzer im April 1525 aus Memmingen fliehen. Zuletzt finden sich Spuren von ihm in St. Gallen. Sein Sterbeort und sein Sterbedatum sind unbekannt. In Memmingen wurde eine Straße und die städtische Realschule nach ihm benannt. In Horb wurde am 23. September 2006 in der Wintergasse beim Aufgang zum Kloster ein Sebastian-Lotzer-Denkmal aufgestellt, das der Bildhauer Markus Wolf aus Granit angefertigt und einer Lanzenspitze nachempfunden hat. Auf der Vorderseite steht ein Zitat aus den Zwölf Artikeln Lotzers: Darumb erfindt sich mit der geschryfft das wir frey seien und wollen sein mit der Bedeutung, dass in der Bibel steht, dass die Menschen frei seien und sein wollen. Auf der Rückseite steht: Sebastian Lotzer von Horb schuf im März 1525 mit den zwölf Artikeln ein Monument in der Geschichte der Menschen- und Freiheitsrechte. Nach der Niederschlagung der Erhebung des gemeinen Mannes floh er nach St. Gallen, wo sich seine Spur im Nichts verliert. (de)
  • Sebastian Lotzer (* um 1490 in Horb am Neckar; † nach 1525) war ein deutscher Kürschner, Laientheologe sowie reformatorischer und politischer Schriftsteller. Nach dem Erlernen des Kürschnerhandwerks ging er auf Wanderschaft, wodurch er in das oberschwäbische Memmingen kam. Hier verfasste er zwischen 1523 und 1525 fünf reformatorische Schriften. 1525 formulierte er die Memminger Artikel für die Bauern der 27 Dörfer des Memminger Territoriums. Kurze Zeit später verfasste er zusammen mit der Christlichen Vereinigung im Bauernkrieg die Zwölf Artikel und die Bundesordnung. Gesicherte Erkenntnisse zur tatsächlichen Urheberschaft der beiden Dokumente existieren bis heute nicht. Der Historiker Peter Blickle weist in seiner Abhandlung Der Bauernkrieg die Entstehung der 12 Artikel und der Bundesordnung dem Baltringer Haufen zu. Die zwölf Artikel gelten als die erste Niederschrift von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa und als erste verfassungsgebende Versammlung auf deutschem Boden.Nachdem der Schwäbische Bund den Bauernaufstand niedergeschlagen hatte, musste Lotzer im April 1525 aus Memmingen fliehen. Zuletzt finden sich Spuren von ihm in St. Gallen. Sein Sterbeort und sein Sterbedatum sind unbekannt. In Memmingen wurde eine Straße und die städtische Realschule nach ihm benannt. In Horb wurde am 23. September 2006 in der Wintergasse beim Aufgang zum Kloster ein Sebastian-Lotzer-Denkmal aufgestellt, das der Bildhauer Markus Wolf aus Granit angefertigt und einer Lanzenspitze nachempfunden hat. Auf der Vorderseite steht ein Zitat aus den Zwölf Artikeln Lotzers: Darumb erfindt sich mit der geschryfft das wir frey seien und wollen sein mit der Bedeutung, dass in der Bibel steht, dass die Menschen frei seien und sein wollen. Auf der Rückseite steht: Sebastian Lotzer von Horb schuf im März 1525 mit den zwölf Artikeln ein Monument in der Geschichte der Menschen- und Freiheitsrechte. Nach der Niederschlagung der Erhebung des gemeinen Mannes floh er nach St. Gallen, wo sich seine Spur im Nichts verliert. (de)
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  • Sebastian Lotzer (* um 1490 in Horb am Neckar; † nach 1525) war ein deutscher Kürschner, Laientheologe sowie reformatorischer und politischer Schriftsteller. Nach dem Erlernen des Kürschnerhandwerks ging er auf Wanderschaft, wodurch er in das oberschwäbische Memmingen kam. Hier verfasste er zwischen 1523 und 1525 fünf reformatorische Schriften. 1525 formulierte er die Memminger Artikel für die Bauern der 27 Dörfer des Memminger Territoriums. Kurze Zeit später verfasste er zusammen mit der Christlichen Vereinigung im Bauernkrieg die Zwölf Artikel und die Bundesordnung. (de)
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  • Sebastian Lotzer (de)
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