Schwojen (auch: schwoien) bezeichnet das Hin- und Herdrehen eines Schiffes im Wind vor Anker oder an einer Ankerboje. Ein Schiff vor Anker liegt nicht an einem bestimmten Punkt fest, sondern durch Änderungen der Wind- und/oder Strömungsrichtung bewegt es sich innerhalb eines Kreisbogens um den Anker. Auch liegt ein Schiff nicht immer genau in Lee seines Ankers. Abhängig von der Form seines Rumpfes und sämtlicher Aufbauten kann es durchaus passieren, dass ein Schiff über einen weiten Bereich hin- und herschwingt: Sobald das Schiff nicht genau im Wind liegt, wird sein Bug nach Lee gedrückt und das Schiff liegt leicht schräg zum Wind. Damit wird das Schiff solange nach Lee gedrückt, bis der seitliche Zug der Ankerleine ausreicht, um den Bug auf die andere Seite hinüberzuziehen. Das Schiff beg

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  • Schwojen (auch: schwoien) bezeichnet das Hin- und Herdrehen eines Schiffes im Wind vor Anker oder an einer Ankerboje. Ein Schiff vor Anker liegt nicht an einem bestimmten Punkt fest, sondern durch Änderungen der Wind- und/oder Strömungsrichtung bewegt es sich innerhalb eines Kreisbogens um den Anker. Auch liegt ein Schiff nicht immer genau in Lee seines Ankers. Abhängig von der Form seines Rumpfes und sämtlicher Aufbauten kann es durchaus passieren, dass ein Schiff über einen weiten Bereich hin- und herschwingt: Sobald das Schiff nicht genau im Wind liegt, wird sein Bug nach Lee gedrückt und das Schiff liegt leicht schräg zum Wind. Damit wird das Schiff solange nach Lee gedrückt, bis der seitliche Zug der Ankerleine ausreicht, um den Bug auf die andere Seite hinüberzuziehen. Das Schiff beginnt Fahrt zur anderen Seite aufzunehmen, bis dort in ähnlicher Weise der andere Umkehrpunkt erreicht ist und das Spiel von Neuem beginnt. Dabei bewegt sich das Schiff auch bei konstanter Windrichtung auf einem nahezu Drittelkreis um den Anker. Darüber hinaus ist auch der Abstand vom Anker keineswegs fest – eine Zunahme von Wind oder Strom erhöht den Zug auf die Ankerleine oder -kette, die sich dadurch streckt. Auf Reeden und Ankerplätzen ist deshalb auf ausreichend Raum zwischen den Schiffen zu achten, auch weil sich die Schiffe nicht unbedingt gleichzeitig zur selben Seite bewegen. Insbesondere in Gebieten, bei denen neben dem Wind auch noch Strom die Schiffe versetzt, muss sehr vorsichtig auf ausreichend Abstand geachtet werden. Segelschiffe drehen sich wegen ihres tiefen und schlanken Lateralplanes bevorzugt in die Richtung des Stroms, während Motorboote mit ihren hohen Aufbauten und Katamarane wegen ihres geringen Lateralplanes sich eher nach dem Wind richten. Sind also Segel- und Motorboote am gleichen Ankerplatz nahe beieinander, können sich bei ändernden Wind- und Strömungsverhältnissen (Tide!) ganz verschieden ausrichten. Der Schwojekreis hängt von der Länge der Ankerkette ab. Er kann durch den Einsatz eines zweiten Ankers (Vermuren) verkleinert werden. In Gewässern, die den Gezeitenströmen ausgesetzt sind (Tiden-Gewässer), kann das Schiff mit zwei einander gegenüberliegenden Ankern festgemacht werden, damit es sich in Richtung des Stromes drehen kann, um die Gefahr zu verringern, dass bei Richtungsänderung der Strömung der Anker ausbricht und das Schiff wegtreibt. (de)
  • Schwojen (auch: schwoien) bezeichnet das Hin- und Herdrehen eines Schiffes im Wind vor Anker oder an einer Ankerboje. Ein Schiff vor Anker liegt nicht an einem bestimmten Punkt fest, sondern durch Änderungen der Wind- und/oder Strömungsrichtung bewegt es sich innerhalb eines Kreisbogens um den Anker. Auch liegt ein Schiff nicht immer genau in Lee seines Ankers. Abhängig von der Form seines Rumpfes und sämtlicher Aufbauten kann es durchaus passieren, dass ein Schiff über einen weiten Bereich hin- und herschwingt: Sobald das Schiff nicht genau im Wind liegt, wird sein Bug nach Lee gedrückt und das Schiff liegt leicht schräg zum Wind. Damit wird das Schiff solange nach Lee gedrückt, bis der seitliche Zug der Ankerleine ausreicht, um den Bug auf die andere Seite hinüberzuziehen. Das Schiff beginnt Fahrt zur anderen Seite aufzunehmen, bis dort in ähnlicher Weise der andere Umkehrpunkt erreicht ist und das Spiel von Neuem beginnt. Dabei bewegt sich das Schiff auch bei konstanter Windrichtung auf einem nahezu Drittelkreis um den Anker. Darüber hinaus ist auch der Abstand vom Anker keineswegs fest – eine Zunahme von Wind oder Strom erhöht den Zug auf die Ankerleine oder -kette, die sich dadurch streckt. Auf Reeden und Ankerplätzen ist deshalb auf ausreichend Raum zwischen den Schiffen zu achten, auch weil sich die Schiffe nicht unbedingt gleichzeitig zur selben Seite bewegen. Insbesondere in Gebieten, bei denen neben dem Wind auch noch Strom die Schiffe versetzt, muss sehr vorsichtig auf ausreichend Abstand geachtet werden. Segelschiffe drehen sich wegen ihres tiefen und schlanken Lateralplanes bevorzugt in die Richtung des Stroms, während Motorboote mit ihren hohen Aufbauten und Katamarane wegen ihres geringen Lateralplanes sich eher nach dem Wind richten. Sind also Segel- und Motorboote am gleichen Ankerplatz nahe beieinander, können sich bei ändernden Wind- und Strömungsverhältnissen (Tide!) ganz verschieden ausrichten. Der Schwojekreis hängt von der Länge der Ankerkette ab. Er kann durch den Einsatz eines zweiten Ankers (Vermuren) verkleinert werden. In Gewässern, die den Gezeitenströmen ausgesetzt sind (Tiden-Gewässer), kann das Schiff mit zwei einander gegenüberliegenden Ankern festgemacht werden, damit es sich in Richtung des Stromes drehen kann, um die Gefahr zu verringern, dass bei Richtungsänderung der Strömung der Anker ausbricht und das Schiff wegtreibt. (de)
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  • Schwojen (auch: schwoien) bezeichnet das Hin- und Herdrehen eines Schiffes im Wind vor Anker oder an einer Ankerboje. Ein Schiff vor Anker liegt nicht an einem bestimmten Punkt fest, sondern durch Änderungen der Wind- und/oder Strömungsrichtung bewegt es sich innerhalb eines Kreisbogens um den Anker. Auch liegt ein Schiff nicht immer genau in Lee seines Ankers. Abhängig von der Form seines Rumpfes und sämtlicher Aufbauten kann es durchaus passieren, dass ein Schiff über einen weiten Bereich hin- und herschwingt: Sobald das Schiff nicht genau im Wind liegt, wird sein Bug nach Lee gedrückt und das Schiff liegt leicht schräg zum Wind. Damit wird das Schiff solange nach Lee gedrückt, bis der seitliche Zug der Ankerleine ausreicht, um den Bug auf die andere Seite hinüberzuziehen. Das Schiff beg (de)
  • Schwojen (auch: schwoien) bezeichnet das Hin- und Herdrehen eines Schiffes im Wind vor Anker oder an einer Ankerboje. Ein Schiff vor Anker liegt nicht an einem bestimmten Punkt fest, sondern durch Änderungen der Wind- und/oder Strömungsrichtung bewegt es sich innerhalb eines Kreisbogens um den Anker. Auch liegt ein Schiff nicht immer genau in Lee seines Ankers. Abhängig von der Form seines Rumpfes und sämtlicher Aufbauten kann es durchaus passieren, dass ein Schiff über einen weiten Bereich hin- und herschwingt: Sobald das Schiff nicht genau im Wind liegt, wird sein Bug nach Lee gedrückt und das Schiff liegt leicht schräg zum Wind. Damit wird das Schiff solange nach Lee gedrückt, bis der seitliche Zug der Ankerleine ausreicht, um den Bug auf die andere Seite hinüberzuziehen. Das Schiff beg (de)
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  • Schwojen (de)
  • Schwojen (de)
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