Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, war also gesondert vom südwestdeutschen Herzogtum Schwaben. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus’ Werk Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee). Grafen im Schwabengau waren:

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  • Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, war also gesondert vom südwestdeutschen Herzogtum Schwaben. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus’ Werk Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee). In diesem Schwabengau waren im Jahre 569 unter König Siegbert I. schwäbische und fränkische Siedler angesiedelt. Nach anderer Meinung verblieben viele im ursprünglichen Siedlungsgebiet rechts der Saale und sind im 6. Jahrhundert vor den Slawen an den Nordostrand des Harzes ausgewichen. Sie behaupteten sich gegenüber den Sachsen, die 573 von einem gemeinsam mit Langobarden unternommenen Italienzug heimkehrten. Eike von Repgows Bericht von Schwaben am Harz erklärt die Herkunft der Herren im Lande Sachsen wie folgt: die Herren von Anhalt, von Brandenburg, von Orlamünde, Markgraf von Meißen, Graf von Brehna, Hakeborn, von Gneiz von Müchlen, von Dröbel, von Elsdorf, von Schneidlingen, Vogt Albrecht von Spandau, Schrapen von Gersleben, Anno von Jerdingsdorf, Hermann von Mehringen, Winningens und Seedorf alle sind Schwaben. Es folgen weitere Schwaben und Franken, jedoch alle freien Herren und Schöffen in Sachsen ansässig, sind geborene Sachsen. 927 nutzte König Heinrich I. eine bereits längerwährende Adelsfehde im Schwabengau aus und griff zusammen mit dem Halberstädter Bischof zugunsten der frühen Askanier (nach Aschersleben benannt) ein. Sein Berater und Heerführer Thietmar belagerte und zerstörte die Burg Salfurt derart, dass der Ort (heute Bernburg an der Saale) danach "Brandanburg" (die verbrannte Burg) genannt wurde. Wahrscheinlich erhielt Thietmar danach auch die Grafenrechte im Schwabengau, weil schon 934 sein Sohn Siegfried nachweislich im Besitze derselben war. Thietmar verstarb am 1. Juni 932. Grafen im Schwabengau waren: * Siegfried von Merseburg († 937), auch Siegfried von der Ostmark, war Graf im Friesenfeld und im Hassegau und wohl ab 932, nachweislich 934 Graf im Schwabengau * Christian († um 950), Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, aus der Familie der Billunger, Vater des Erzbischofs Gero von Köln (967-976); ∞ Hidda, Schwester des Markgrafen Gero * Thietmar I. († nach 979), dessen Sohn, Markgraf der Nordmark 965–979, Graf im Schwabengau 944–978, Graf im Gau Serimunt, Markgraf von Merseburg und Meißen; ∞ Suanehild, Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen († 1014) * Rikdag, † 985, Markgraf (wohl Markgraf von Meißen), Markgraf von Merseburg und Zeitz, 985 Graf im Schwabengau, Markgraf im Gau Chutizi und Gau Dalaminze * Karl, † 1014, dessen Sohn, 992 Graf im Schwabengau, 993–1010 * Hodo, Graf im Schwabengau 974–993 * Gero, Graf im Schwabengau 1010–1015 * Thietmar II., Graf im Schwabengau 1015–1030 * Esiko Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, † wohl 1059/1060 (Askanier); ∞ Mathilde, * wohl 988, † 29. Juli 1031/1032, Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben, begraben im Dom zu Worms, Witwe von Konrad I. Herzog von Kärnten, † 1011, (Salier) und Friedrich II., Herzog von Oberlothringen, † 1026, aus der Familie der Wigeriche * Adalbert, Graf im Schwabengau 1063 Der Schwabengau war seit Esiko das Kerngebiet der Askanier und wurde zusammen mit dem benachbarten, zwischen Saale, Elbe und Mulde gelegenen Gau Serimunt zur Keimzelle des späteren Fürstentums Anhalt. (de)
  • Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, war also gesondert vom südwestdeutschen Herzogtum Schwaben. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus’ Werk Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee). In diesem Schwabengau waren im Jahre 569 unter König Siegbert I. schwäbische und fränkische Siedler angesiedelt. Nach anderer Meinung verblieben viele im ursprünglichen Siedlungsgebiet rechts der Saale und sind im 6. Jahrhundert vor den Slawen an den Nordostrand des Harzes ausgewichen. Sie behaupteten sich gegenüber den Sachsen, die 573 von einem gemeinsam mit Langobarden unternommenen Italienzug heimkehrten. Eike von Repgows Bericht von Schwaben am Harz erklärt die Herkunft der Herren im Lande Sachsen wie folgt: die Herren von Anhalt, von Brandenburg, von Orlamünde, Markgraf von Meißen, Graf von Brehna, Hakeborn, von Gneiz von Müchlen, von Dröbel, von Elsdorf, von Schneidlingen, Vogt Albrecht von Spandau, Schrapen von Gersleben, Anno von Jerdingsdorf, Hermann von Mehringen, Winningens und Seedorf alle sind Schwaben. Es folgen weitere Schwaben und Franken, jedoch alle freien Herren und Schöffen in Sachsen ansässig, sind geborene Sachsen. 927 nutzte König Heinrich I. eine bereits längerwährende Adelsfehde im Schwabengau aus und griff zusammen mit dem Halberstädter Bischof zugunsten der frühen Askanier (nach Aschersleben benannt) ein. Sein Berater und Heerführer Thietmar belagerte und zerstörte die Burg Salfurt derart, dass der Ort (heute Bernburg an der Saale) danach "Brandanburg" (die verbrannte Burg) genannt wurde. Wahrscheinlich erhielt Thietmar danach auch die Grafenrechte im Schwabengau, weil schon 934 sein Sohn Siegfried nachweislich im Besitze derselben war. Thietmar verstarb am 1. Juni 932. Grafen im Schwabengau waren: * Siegfried von Merseburg († 937), auch Siegfried von der Ostmark, war Graf im Friesenfeld und im Hassegau und wohl ab 932, nachweislich 934 Graf im Schwabengau * Christian († um 950), Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, aus der Familie der Billunger, Vater des Erzbischofs Gero von Köln (967-976); ∞ Hidda, Schwester des Markgrafen Gero * Thietmar I. († nach 979), dessen Sohn, Markgraf der Nordmark 965–979, Graf im Schwabengau 944–978, Graf im Gau Serimunt, Markgraf von Merseburg und Meißen; ∞ Suanehild, Tochter des Herzogs Hermann Billung von Sachsen († 1014) * Rikdag, † 985, Markgraf (wohl Markgraf von Meißen), Markgraf von Merseburg und Zeitz, 985 Graf im Schwabengau, Markgraf im Gau Chutizi und Gau Dalaminze * Karl, † 1014, dessen Sohn, 992 Graf im Schwabengau, 993–1010 * Hodo, Graf im Schwabengau 974–993 * Gero, Graf im Schwabengau 1010–1015 * Thietmar II., Graf im Schwabengau 1015–1030 * Esiko Graf von Ballenstedt, Graf im Schwabengau und im Gau Serimunt, † wohl 1059/1060 (Askanier); ∞ Mathilde, * wohl 988, † 29. Juli 1031/1032, Tochter des Herzogs Hermann II. von Schwaben, begraben im Dom zu Worms, Witwe von Konrad I. Herzog von Kärnten, † 1011, (Salier) und Friedrich II., Herzog von Oberlothringen, † 1026, aus der Familie der Wigeriche * Adalbert, Graf im Schwabengau 1063 Der Schwabengau war seit Esiko das Kerngebiet der Askanier und wurde zusammen mit dem benachbarten, zwischen Saale, Elbe und Mulde gelegenen Gau Serimunt zur Keimzelle des späteren Fürstentums Anhalt. (de)
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  • Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, war also gesondert vom südwestdeutschen Herzogtum Schwaben. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus’ Werk Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee). Grafen im Schwabengau waren: (de)
  • Der Schwabengau oder Suebengau war eine mittelalterliche Gaugrafschaft im heutigen Sachsen-Anhalt. Er erstreckte sich östlich von Quedlinburg bis an die Saale, war also gesondert vom südwestdeutschen Herzogtum Schwaben. Der Name Sueben bezog sich in Tacitus’ Werk Germania, Kapitel 38, auf sämtliche elb- und ostgermanischen Stämme südlich des Mare Suebicum (= der Ostsee). Grafen im Schwabengau waren: (de)
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