Schmackostern (auch Schmagostern) – in Norddeutschland auch Stiepern genannt – ist ein Element von Frühlingsfeiern, in diesem Fall besonders zu Ostern. Dieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien ein Ritual des Osterfests. Er stammt vielleicht aus vorchristlicher Zeit. Zumindest ist es analog zu Fruchtbarkeitsritualen zu verstehen, mit denen das Wiedererwachen der Natur nach dem Winter gefeiert wird.

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  • Schmackostern (auch Schmagostern) – in Norddeutschland auch Stiepern genannt – ist ein Element von Frühlingsfeiern, in diesem Fall besonders zu Ostern. Dieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien ein Ritual des Osterfests. Er stammt vielleicht aus vorchristlicher Zeit. Zumindest ist es analog zu Fruchtbarkeitsritualen zu verstehen, mit denen das Wiedererwachen der Natur nach dem Winter gefeiert wird. "Am Ostermontag gingen die jungen Burschen schon früh zu ihren Mädchen, damit sie diese möglichst noch im Bett antrafen und gaben ihnen mit Birken- und Weidenruten leichte Schläge auf die unbedeckten Arme und Beine. Durch das Schlagen sollten nicht nur die Fruchtbarkeit (Arme und Beine als Ersatz für andere Körperteile), sondern auch die Kraft und Tüchtigkeit der zur Arbeit unentbehrlichen Glieder gefördert werden. Anschließend bewirteten die Mädchen die zum Schmeckostern gekommenen Burschen mit Osterkuchen, Osterschnaps und Likör. Am Osterdienstag durften sich die Mädchen revanchieren und zu den Burschen Schmeckostern gehen." In Ost- und Westpreußen heißt schmackostern der "Schlag mit der Lebensrute", der am Ostermontag, selten am Karsamstag oder Ostersonntag erfolgt. Das Wort wird von polnisch smigac, smagac (peitschen) oder von niederdeutsch smack = Schlag abgeleitet. Die Germanisten und Historiker beschreiben diesen Brauch folgendermaßen: "schmeckôstern, schmagôstern, schmigôstern. Mit einer geflochtenen Weidenpeitsche die Langschläfer am Ostermontage nach uralten Brauche hauen. - Das Wort ist eine Ableitung aus schmecken, schmacken: hauen, peitschen, und kommt außer Schlesien vor in Nordböhmen, der Oberlausitz, Oberhessen und Ostpreussen. Mit Ostern (pascha) hat die Ableitungssilbe nichts zu thun". Bezeichnenderweise wird er in Thomas Manns Erzählung Die Betrogene geschildert, wo das Thema Frühling und Fruchtbarkeit aber mit dem Tod eng verflochten ist. Ähnliche Bräuche sind auch etwa aus der römischen Antike überliefert (vgl. Faunus). (de)
  • Schmackostern (auch Schmagostern) – in Norddeutschland auch Stiepern genannt – ist ein Element von Frühlingsfeiern, in diesem Fall besonders zu Ostern. Dieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien ein Ritual des Osterfests. Er stammt vielleicht aus vorchristlicher Zeit. Zumindest ist es analog zu Fruchtbarkeitsritualen zu verstehen, mit denen das Wiedererwachen der Natur nach dem Winter gefeiert wird. "Am Ostermontag gingen die jungen Burschen schon früh zu ihren Mädchen, damit sie diese möglichst noch im Bett antrafen und gaben ihnen mit Birken- und Weidenruten leichte Schläge auf die unbedeckten Arme und Beine. Durch das Schlagen sollten nicht nur die Fruchtbarkeit (Arme und Beine als Ersatz für andere Körperteile), sondern auch die Kraft und Tüchtigkeit der zur Arbeit unentbehrlichen Glieder gefördert werden. Anschließend bewirteten die Mädchen die zum Schmeckostern gekommenen Burschen mit Osterkuchen, Osterschnaps und Likör. Am Osterdienstag durften sich die Mädchen revanchieren und zu den Burschen Schmeckostern gehen." In Ost- und Westpreußen heißt schmackostern der "Schlag mit der Lebensrute", der am Ostermontag, selten am Karsamstag oder Ostersonntag erfolgt. Das Wort wird von polnisch smigac, smagac (peitschen) oder von niederdeutsch smack = Schlag abgeleitet. Die Germanisten und Historiker beschreiben diesen Brauch folgendermaßen: "schmeckôstern, schmagôstern, schmigôstern. Mit einer geflochtenen Weidenpeitsche die Langschläfer am Ostermontage nach uralten Brauche hauen. - Das Wort ist eine Ableitung aus schmecken, schmacken: hauen, peitschen, und kommt außer Schlesien vor in Nordböhmen, der Oberlausitz, Oberhessen und Ostpreussen. Mit Ostern (pascha) hat die Ableitungssilbe nichts zu thun". Bezeichnenderweise wird er in Thomas Manns Erzählung Die Betrogene geschildert, wo das Thema Frühling und Fruchtbarkeit aber mit dem Tod eng verflochten ist. Ähnliche Bräuche sind auch etwa aus der römischen Antike überliefert (vgl. Faunus). (de)
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  • Schmackostern (auch Schmagostern) – in Norddeutschland auch Stiepern genannt – ist ein Element von Frühlingsfeiern, in diesem Fall besonders zu Ostern. Dieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien ein Ritual des Osterfests. Er stammt vielleicht aus vorchristlicher Zeit. Zumindest ist es analog zu Fruchtbarkeitsritualen zu verstehen, mit denen das Wiedererwachen der Natur nach dem Winter gefeiert wird. (de)
  • Schmackostern (auch Schmagostern) – in Norddeutschland auch Stiepern genannt – ist ein Element von Frühlingsfeiern, in diesem Fall besonders zu Ostern. Dieser Brauch, insbesondere junge Frauen im Zuge von Frühlingsfeiern mit der Lebensrute zu schlagen, ist speziell in Mittel- und Ostdeutschland sowie Schlesien ein Ritual des Osterfests. Er stammt vielleicht aus vorchristlicher Zeit. Zumindest ist es analog zu Fruchtbarkeitsritualen zu verstehen, mit denen das Wiedererwachen der Natur nach dem Winter gefeiert wird. (de)
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  • Schmackostern (de)
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