Das Schluss-s, Auslaut-s, runde s oder Ringel-s ist eine typographische Variante des Buchstabens „s“ (oder linguistisch gesagt: es ist eine stellungsbedingte allographische Variante des Schriftzeichens (Graphems) „s“). Es wird in einigen gebrochenen Schriften zur Kennzeichnung des Silbenendes (Auslaut) verwendet, während innerhalb einer Silbe (Inlaut) oder am Silbenanfang (Anlaut) ein langes s gesetzt wird. Nähere Erläuterungen zur Geschichte der verschiedenen Formen des kleinen s finden sich in den Artikeln s und langes s.

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  • Das Schluss-s, Auslaut-s, runde s oder Ringel-s ist eine typographische Variante des Buchstabens „s“ (oder linguistisch gesagt: es ist eine stellungsbedingte allographische Variante des Schriftzeichens (Graphems) „s“). Es wird in einigen gebrochenen Schriften zur Kennzeichnung des Silbenendes (Auslaut) verwendet, während innerhalb einer Silbe (Inlaut) oder am Silbenanfang (Anlaut) ein langes s gesetzt wird. Die Theorie des Typografen Jan Tschichold, dass das Fraktur-ß auf eine ſs-Ligatur zurückgeht, hat sich seit den 1940ern weit verbreitet. Zusammen mit der Ligatur ß („SZ“, gesprochen: Eszett) würde es in den gebrochenen Schriften zwei Lettern für das s geben. In den heute üblichen Antiqua-Schriften wird das lange s normalerweise durch ein rundes s ersetzt und die Kombination beider (ſs) meist durch ein ß. Für das deutsche Eszett der gebrochenen Schriften wurde erst im 19. Jahrhundert ein Antiqua-Gegenstück entworfen. Dagegen gibt es für eine ſs-Ligatur viel ältere Belegstellen. Die genaue Beziehung des Antiqua-ß zu Eszett und ſs-Ligatur ist umstritten. Da im Deutschen das Phonem s am Wortende nie stimmhaft ausgesprochen wird, steht das Schluss-s immer für ein stimmloses („scharfes“) s (​/⁠s⁠/​). Aufgrund der graphischen Form wird das Schluss-s auch „rundes s“ genannt, im Gegensatz zum von der Form her „langen s“. In der griechischen Schrift gibt es eine ähnliche Regelung: Zu Wortbeginn oder innerhalb eines Wortes (auch am Silbenanfang!) wird σ geschrieben, am Wortende (aber nicht am Silbenende innerhalb eines Wortes) ς – hier könnte man also vom Schluss-Sigma sprechen. Beispiel: Κολοσσός Ῥόδioς Kolossós Rhódios ‚Koloss von Rhodos‘. Nähere Erläuterungen zur Geschichte der verschiedenen Formen des kleinen s finden sich in den Artikeln s und langes s. (de)
  • Das Schluss-s, Auslaut-s, runde s oder Ringel-s ist eine typographische Variante des Buchstabens „s“ (oder linguistisch gesagt: es ist eine stellungsbedingte allographische Variante des Schriftzeichens (Graphems) „s“). Es wird in einigen gebrochenen Schriften zur Kennzeichnung des Silbenendes (Auslaut) verwendet, während innerhalb einer Silbe (Inlaut) oder am Silbenanfang (Anlaut) ein langes s gesetzt wird. Die Theorie des Typografen Jan Tschichold, dass das Fraktur-ß auf eine ſs-Ligatur zurückgeht, hat sich seit den 1940ern weit verbreitet. Zusammen mit der Ligatur ß („SZ“, gesprochen: Eszett) würde es in den gebrochenen Schriften zwei Lettern für das s geben. In den heute üblichen Antiqua-Schriften wird das lange s normalerweise durch ein rundes s ersetzt und die Kombination beider (ſs) meist durch ein ß. Für das deutsche Eszett der gebrochenen Schriften wurde erst im 19. Jahrhundert ein Antiqua-Gegenstück entworfen. Dagegen gibt es für eine ſs-Ligatur viel ältere Belegstellen. Die genaue Beziehung des Antiqua-ß zu Eszett und ſs-Ligatur ist umstritten. Da im Deutschen das Phonem s am Wortende nie stimmhaft ausgesprochen wird, steht das Schluss-s immer für ein stimmloses („scharfes“) s (​/⁠s⁠/​). Aufgrund der graphischen Form wird das Schluss-s auch „rundes s“ genannt, im Gegensatz zum von der Form her „langen s“. In der griechischen Schrift gibt es eine ähnliche Regelung: Zu Wortbeginn oder innerhalb eines Wortes (auch am Silbenanfang!) wird σ geschrieben, am Wortende (aber nicht am Silbenende innerhalb eines Wortes) ς – hier könnte man also vom Schluss-Sigma sprechen. Beispiel: Κολοσσός Ῥόδioς Kolossós Rhódios ‚Koloss von Rhodos‘. Nähere Erläuterungen zur Geschichte der verschiedenen Formen des kleinen s finden sich in den Artikeln s und langes s. (de)
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  • Das Schluss-s, Auslaut-s, runde s oder Ringel-s ist eine typographische Variante des Buchstabens „s“ (oder linguistisch gesagt: es ist eine stellungsbedingte allographische Variante des Schriftzeichens (Graphems) „s“). Es wird in einigen gebrochenen Schriften zur Kennzeichnung des Silbenendes (Auslaut) verwendet, während innerhalb einer Silbe (Inlaut) oder am Silbenanfang (Anlaut) ein langes s gesetzt wird. Nähere Erläuterungen zur Geschichte der verschiedenen Formen des kleinen s finden sich in den Artikeln s und langes s. (de)
  • Das Schluss-s, Auslaut-s, runde s oder Ringel-s ist eine typographische Variante des Buchstabens „s“ (oder linguistisch gesagt: es ist eine stellungsbedingte allographische Variante des Schriftzeichens (Graphems) „s“). Es wird in einigen gebrochenen Schriften zur Kennzeichnung des Silbenendes (Auslaut) verwendet, während innerhalb einer Silbe (Inlaut) oder am Silbenanfang (Anlaut) ein langes s gesetzt wird. Nähere Erläuterungen zur Geschichte der verschiedenen Formen des kleinen s finden sich in den Artikeln s und langes s. (de)
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  • Schluss-s (de)
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