Das Schloss Ehrenburg in Coburg wurde 1543 von Herzog Johann Ernst von Sachsen bei den Architekten Paulus Beheim (Nürnberg), Nikolaus Gromann und Caspar Vischer (Kulmbach) in Auftrag gegeben. Unter Einbeziehung eines nach der Reformation aufgelösten Franziskanerklosters entstand ein neues Stadtschloss, das drei Flügel auf der Nord-, West- und Südseite umfasste. Im Osten lehnte es sich an die Stadtmauer an. Der dreigeschossige Hauptbau mit den herzoglichen Gemächern, einem Treppenturm, Zwerchhäusern und Hofarkaden lag im Norden, die Schaufassade scheint sich nicht gegen den Hof sondern nach Norden gewandt zu haben. Vor 1575 wurde auf der Ostseite des Hofes eine Schlosskapelle hinzugefügt.

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  • Das Schloss Ehrenburg in Coburg wurde 1543 von Herzog Johann Ernst von Sachsen bei den Architekten Paulus Beheim (Nürnberg), Nikolaus Gromann und Caspar Vischer (Kulmbach) in Auftrag gegeben. Unter Einbeziehung eines nach der Reformation aufgelösten Franziskanerklosters entstand ein neues Stadtschloss, das drei Flügel auf der Nord-, West- und Südseite umfasste. Im Osten lehnte es sich an die Stadtmauer an. Der dreigeschossige Hauptbau mit den herzoglichen Gemächern, einem Treppenturm, Zwerchhäusern und Hofarkaden lag im Norden, die Schaufassade scheint sich nicht gegen den Hof sondern nach Norden gewandt zu haben. Vor 1575 wurde auf der Ostseite des Hofes eine Schlosskapelle hinzugefügt. Für den Bau wurden nur bezahlte Handwerker und nicht, wie damals üblich, Fronarbeiter verpflichtet. Diese Besonderheit soll der Grund für den Besuch Kaiser Karls V. im Jahre 1547 gewesen sein. Karl soll der damals gerade neu bezogenen Anlage bei dieser Gelegenheit den Namen Ehrenburg verliehen haben. Ab 1590 ließ Herzog Johann Casimir den Südflügel durch den Straßburger Baumeister Michael Frey ausbauen, damals wurde auch das noch bestehende Eingangsportal verändert. Vor 1623 entstanden nördlich des ältesten Hofes aus der Zeit um 1543 zwei weitere (funktional untergeordnete) Höfe und die Gesamtanlage wurde nun von Süden erschlossen. 1623 errichtete Giovanni Bonalino unter Johann Casimir die zweigeschossige Bogenstellung des Altans im südlichen Hof (ehemals mit begehbarem Flachdach) und wertete auf diese Weise den neuen Eingangshof baulich auf. An der Südostecke dieses Hofes wurde 1631/32 die reich geschnitzte Hornstube eingebaut, die 1809 in die Veste Coburg übertragen wurde. Ab 1680 ließ Herzog Albrecht III., der die Ehrenburg seit 1680 als Residenz nutzte, im Osten der Kernanlage auf planierten Hangterrassen einen neuen Hofgarten anlegen, zu dem als bauliches Bindeglied der neue, noch teilweise erhaltene Marstall überleitete. Ein Großbrand zerstörte 1690 den nördlichen Teil der Renaissanceanlage. Dies nahm Herzog Albrecht III. zum Anlass, bis 1699 einen Neubau im Barockstil errichten zu lassen. Die Dreiflügelanlage um einen weiträumigen, nach Norden geöffneten Ehrenhof gliedert sich in den Hauptflügel, der rückwärtig an die ältere Schlossanlage angrenzt, den Westflügel mit der Schlosskirche und Repräsentationsräumen und den als Gästetrakt genutzten Ostflügel. Im 19. Jahrhundert erhielt das Schloss unter Herzog Ernst I. nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel (1810) sein heutiges Aussehen im Stil der englischen Neugotik. Der Franzose André-Marie Renié-Grety gestaltete die Wohn- und Festräume mit der klassizistischen Formensprache. Den Gesamteindruck der Ehrenburg vervollständigte Ernst I. durch den Bau eines Theaters (Landestheater Coburg) gegenüber dem neu gestalteten Schlossplatz und dem Hofgarten, einem englischen Landschaftsgarten zwischen den Ensembles Ehrenburg-Landestheater und der Veste Coburg. Der Hofgarten zählt zu den bedeutenden deutschen Parkanlagen. Der Freistaat Coburg schloss nach seiner Gründung 1919 mit Herzog Carl Eduard einen Abfindungsvertrag in Höhe von 1,5 Millionen Reichsmark über dessen Besitztümer. Damit ging unter anderem auch Schloss Ehrenburg in das Eigentum des Staates über. Die Einrichtungsgegenstände erhielt die Coburger Landesstiftung zugesprochen. Seit 1941 wird das Schloss durch die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betreut. Die in den letzten Jahrzehnten von Grund auf restaurierte Ehrenburg beherbergt die Landesbibliothek Coburg mit einem Bestand von über 400.000 Bänden; ein Großteil ist als Museum ausgebaut und kann bei Führungen besichtigt werden. * Innenansichten der Ehrenburg * Der prunkvolle Festsaal, wegen der 28 Atlantenfiguren auch Riesensaal genannt * Monumentale Formen des Klassizismus im Thronsaal * Audienzzimmer mit bemerkenswert gut erhaltenem Wandteppich * Haupttreppenhaus mit spätklassizistischer Kassettenwölbung (de)
  • Das Schloss Ehrenburg in Coburg wurde 1543 von Herzog Johann Ernst von Sachsen bei den Architekten Paulus Beheim (Nürnberg), Nikolaus Gromann und Caspar Vischer (Kulmbach) in Auftrag gegeben. Unter Einbeziehung eines nach der Reformation aufgelösten Franziskanerklosters entstand ein neues Stadtschloss, das drei Flügel auf der Nord-, West- und Südseite umfasste. Im Osten lehnte es sich an die Stadtmauer an. Der dreigeschossige Hauptbau mit den herzoglichen Gemächern, einem Treppenturm, Zwerchhäusern und Hofarkaden lag im Norden, die Schaufassade scheint sich nicht gegen den Hof sondern nach Norden gewandt zu haben. Vor 1575 wurde auf der Ostseite des Hofes eine Schlosskapelle hinzugefügt. Für den Bau wurden nur bezahlte Handwerker und nicht, wie damals üblich, Fronarbeiter verpflichtet. Diese Besonderheit soll der Grund für den Besuch Kaiser Karls V. im Jahre 1547 gewesen sein. Karl soll der damals gerade neu bezogenen Anlage bei dieser Gelegenheit den Namen Ehrenburg verliehen haben. Ab 1590 ließ Herzog Johann Casimir den Südflügel durch den Straßburger Baumeister Michael Frey ausbauen, damals wurde auch das noch bestehende Eingangsportal verändert. Vor 1623 entstanden nördlich des ältesten Hofes aus der Zeit um 1543 zwei weitere (funktional untergeordnete) Höfe und die Gesamtanlage wurde nun von Süden erschlossen. 1623 errichtete Giovanni Bonalino unter Johann Casimir die zweigeschossige Bogenstellung des Altans im südlichen Hof (ehemals mit begehbarem Flachdach) und wertete auf diese Weise den neuen Eingangshof baulich auf. An der Südostecke dieses Hofes wurde 1631/32 die reich geschnitzte Hornstube eingebaut, die 1809 in die Veste Coburg übertragen wurde. Ab 1680 ließ Herzog Albrecht III., der die Ehrenburg seit 1680 als Residenz nutzte, im Osten der Kernanlage auf planierten Hangterrassen einen neuen Hofgarten anlegen, zu dem als bauliches Bindeglied der neue, noch teilweise erhaltene Marstall überleitete. Ein Großbrand zerstörte 1690 den nördlichen Teil der Renaissanceanlage. Dies nahm Herzog Albrecht III. zum Anlass, bis 1699 einen Neubau im Barockstil errichten zu lassen. Die Dreiflügelanlage um einen weiträumigen, nach Norden geöffneten Ehrenhof gliedert sich in den Hauptflügel, der rückwärtig an die ältere Schlossanlage angrenzt, den Westflügel mit der Schlosskirche und Repräsentationsräumen und den als Gästetrakt genutzten Ostflügel. Im 19. Jahrhundert erhielt das Schloss unter Herzog Ernst I. nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel (1810) sein heutiges Aussehen im Stil der englischen Neugotik. Der Franzose André-Marie Renié-Grety gestaltete die Wohn- und Festräume mit der klassizistischen Formensprache. Den Gesamteindruck der Ehrenburg vervollständigte Ernst I. durch den Bau eines Theaters (Landestheater Coburg) gegenüber dem neu gestalteten Schlossplatz und dem Hofgarten, einem englischen Landschaftsgarten zwischen den Ensembles Ehrenburg-Landestheater und der Veste Coburg. Der Hofgarten zählt zu den bedeutenden deutschen Parkanlagen. Der Freistaat Coburg schloss nach seiner Gründung 1919 mit Herzog Carl Eduard einen Abfindungsvertrag in Höhe von 1,5 Millionen Reichsmark über dessen Besitztümer. Damit ging unter anderem auch Schloss Ehrenburg in das Eigentum des Staates über. Die Einrichtungsgegenstände erhielt die Coburger Landesstiftung zugesprochen. Seit 1941 wird das Schloss durch die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betreut. Die in den letzten Jahrzehnten von Grund auf restaurierte Ehrenburg beherbergt die Landesbibliothek Coburg mit einem Bestand von über 400.000 Bänden; ein Großteil ist als Museum ausgebaut und kann bei Führungen besichtigt werden. * Innenansichten der Ehrenburg * Der prunkvolle Festsaal, wegen der 28 Atlantenfiguren auch Riesensaal genannt * Monumentale Formen des Klassizismus im Thronsaal * Audienzzimmer mit bemerkenswert gut erhaltenem Wandteppich * Haupttreppenhaus mit spätklassizistischer Kassettenwölbung (de)
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  • Das Schloss Ehrenburg in Coburg wurde 1543 von Herzog Johann Ernst von Sachsen bei den Architekten Paulus Beheim (Nürnberg), Nikolaus Gromann und Caspar Vischer (Kulmbach) in Auftrag gegeben. Unter Einbeziehung eines nach der Reformation aufgelösten Franziskanerklosters entstand ein neues Stadtschloss, das drei Flügel auf der Nord-, West- und Südseite umfasste. Im Osten lehnte es sich an die Stadtmauer an. Der dreigeschossige Hauptbau mit den herzoglichen Gemächern, einem Treppenturm, Zwerchhäusern und Hofarkaden lag im Norden, die Schaufassade scheint sich nicht gegen den Hof sondern nach Norden gewandt zu haben. Vor 1575 wurde auf der Ostseite des Hofes eine Schlosskapelle hinzugefügt. (de)
  • Das Schloss Ehrenburg in Coburg wurde 1543 von Herzog Johann Ernst von Sachsen bei den Architekten Paulus Beheim (Nürnberg), Nikolaus Gromann und Caspar Vischer (Kulmbach) in Auftrag gegeben. Unter Einbeziehung eines nach der Reformation aufgelösten Franziskanerklosters entstand ein neues Stadtschloss, das drei Flügel auf der Nord-, West- und Südseite umfasste. Im Osten lehnte es sich an die Stadtmauer an. Der dreigeschossige Hauptbau mit den herzoglichen Gemächern, einem Treppenturm, Zwerchhäusern und Hofarkaden lag im Norden, die Schaufassade scheint sich nicht gegen den Hof sondern nach Norden gewandt zu haben. Vor 1575 wurde auf der Ostseite des Hofes eine Schlosskapelle hinzugefügt. (de)
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